Aliens vs. Nerv-Kindervon D.S. | Permalink |
Der erste Spielfilm von Jason Eisener seit HOBO WITH A SHOTGUN! Meine Erwartungen waren enorm groß – aber leider wurden sie ziemlich enttäuscht. Wer hätte allerdings auch ahnen können, dass der kanadische Regisseur, dessen bisheriges Schaffen nicht zuletzt durch außerordentliche Ruppigkeit aufgefallen ist, auf einmal einen Kinderfilm auf das Genrepublikum loslassen würde? Gut, das ist wohl ein wenig übertrieben – tatsächlich ist es das vielleicht größte Problem von KIDS VS. ALIENS, dass man seine anvisierte Zielgruppe nicht wirklich nachvollziehen kann. Permanent lautstark herumschreiende und -zappelnde Blagen in den Hauptrollen machen das Ganze jedenfalls für den durchschnittlichen erwachsenen Horrorfan schwer erträglich, während es später im Film doch zu einigen Splatterszenen kommt, die für Nachwuchs-Augen kaum geeignet sind. Handlungsseitig wäre „Kids vs. Teenagers and then vs. Aliens“ der treffendere Titel, denn ein Großteil des Geschehens widmet sich überaus irdischen Konflikten, bevor dann endlich Außerweltliches hinzukommt und die Handlung Fahrt aufnimmt. Natürlich wird hier schwer auf den Nostalgie-Trend geschielt, neben TURBO KID sind die offensichtlichsten Assoziationen die GOONIES und STRANGER THINGS. In orangebraunem Licht, mit sehr bewegter Kamera und eindeutig winzigem Budget gefilmt, erscheint KIDS VS. ALIENS wie ein „Passion Project“, das zwar durchaus ein paar Stärken hat, aber auch echte Nerven braucht. Über die Hälfte der Laufzeit hinweg handelt es sich hier am Ende doch um einen lupenreinen, entsprechend anstrengenden Kinderfilm – anders als bei Eiseners V/H/S/2-Beitrag SLUMBER PARTY ALIEN ABDUCTION, auf dem dieses Werk basiert. | |
D.S. | 03.04.2023, 15:02 |
Dallas Scissorhandsvon Herr_Kees | Permalink |
Drei kleine Jungs und eine große Schwester drehen einen Dinosaurier-Wrestling-Film, müssen sich gegen Halbstarke zur Wehr setzen und werden schließlich auch noch von Aliens angegriffen! Uupsi! Klare Sache: Das hier ist nicht ATTACK THE BLOCK 2, es scheint eher, dass die drei kleinen aufgedrehten Hauptdarsteller auch fürs Drehbuch zuständig waren. Und für die Kostüme. Und die Effekte. Aber Hysterie, bunte Lichter und hektische Kamera machen noch keinen packenden Film. Hat man sich durch die nervige erste Hälfte („Kids“) durchgequält, treten schließlich doch noch die Männer in den Gummikostümen mit den Hotdog-Fingern („Aliens“) auf und ganz unvermittelt gibt's dann auch noch ein paar Goreszenen. Trash pur. Regisseur Jason Eisener hat vorher unter anderem HOBO WITH A SHOTGUN gedreht und TURBO KID produziert, was die Mischung aus 80er-Retro und Splatter erklärt. Das Beste an KIDS VS. ALIENS ist allerdings sein Schluss: Der ist nämlich wirklich überraschend und kommt bereits nach 75 Minuten. | |
Herr_Kees sah diesen Film im EM, Stuttgart | 22.04.2023, 01:16 |
Kita with a Shotgunvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Lange Zeit war es eher still um Jason Eisener, der mit dem Schrotflintepenner von 2011 einen meiner allerliebsten Klassiker des modernen Bahnhofskinos geschaffen hatte. Nun meldet er sich mit einem der bizarrsten „Kinderfilme“ seit Ewigkeiten zurück - und lässt ein paar laut-liebenswerte Kiddies den Kampf gegen fiese Jugendliche und nach Menschenfleisch gierende Außerirdische antreten… Herausgekommen ist ein weiterer genauso glorreicher wie unschuldiger Exploitationer zwischen „Attack The Block“, „Stranger Things“ mit Amateurcharme, „Psycho Goreman“ und einer riesigen Tüte bunter Colakracher. Super Toy Club: Splatter Edition Genau mein Ding! Das ist „Kids vs. Aliens“ ohne Frage. Vom bunten Neonstyle über den pushenden Synthiesoundtrack und die komprimierte Laufzeit bis hin zu unfassbar authentischen, sympathischen Kindern („Fucking Teenagers!“ indeed) - als ob das Teil auf mich zugeschnitten worden wäre! Der comichafte Gore, die bezaubernde Heldin, das durchgehende Augenzwinkern, die enorme Kreativität mit seinem sicher nicht allzu hohen Budget. Die Liste könnte ich lobend, staunend und noch vom Film hochgepusht wie durch einen heftigen Zuckerkick endlos fortführen. Ich kann auch verstehen, wenn man das zu billig, zu nervig und zu überdreht findet. Die Auflösung kommt etwas sehr plötzlich und die Tonspur war nicht immer verständlich, aber das herzliche Chaos funktioniert eh ohne Worte. Bei mir trifft das spaßige Retrospektakel mit geringsten Mitteln irgendwo zwischen Carpenter, „Super 8“ und einem Fiebertraum ganz klar einen Nerv. Ungeniert und mit Karacho! Für solche Filme ist der letzte Slot kurz vor Mitternacht auf einem Festival wie gemacht. Da schläft keiner ein, das ist Sinn-, Trash- und Herzpenetration in Dauerfeuer. Absolut krachend und charmant! Fazit: Super süß, super stylisch, super billig, super sympathisch. Für Fans von „Kung Fury“ bis „Turbo Kid“ ist dieser retrotastische Kindersplatterspass eine ziemlich perfekte Mitternachtsmatscherei. Eine saftige Sause. Herz gewonnen! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 22.04.2023, 11:09 |
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