LOST HIGHWAY sucht erotische Erfüllung in Träumen, CRASH verknüpft leidenschaftliche Wonnen mit Autos, KISSED konfrontiert uns mit der allgemein als pervers verurteilten Lust an Toten. Sieht so das verfilmte Sexleben der 90er aus? Um so erstaunlicher, daß es sich bei dem Debut der jungen Kanadierin um einen Geniestreich von derart lyrischer Zärtlichkeit handelt, daß der Gedanke an rüde Effekthascherei sofort verfliegt. Die Geschichte folgt der jungen Sandra (wunderbar einfühlsam - Molly Parker), die eine, für sie ganz natürliche, Begierde nach Toten empfindet. Durch einen Job im Begräbnisinstitut gelingt es ihr, die verborgenen Wünsche hingebungsvoll auszuleben. Die Intimität der Einbalsamierung wird dabei zum Vorspiel eines vollendeten Akts, in dem das marmorblaße Fleisch der Verstorbenen mit der Hitze ihres nackten Körpers verschmilzt. Ein gewaltiger orgasmischer Ritt, in dem sich Leben und Tod auf mystische Weise zu vereinen scheinen...
Nekrophilie nur als Metapher nutzend, faßt KISSED den Spielraum poetischer Imagination bewußt weit und entfernt sich damit geschickt von reduktionistischen Plädoyers für oder gegen "sexual correctness". In seiner einzigartigen Sichtweise auf das Undenkbare ist Lynne Stopkewichs Erstling ein Werk, das niemand so leicht vergessen wird.
Nekrophilie nur als Metapher nutzend, faßt KISSED den Spielraum poetischer Imagination bewußt weit und entfernt sich damit geschickt von reduktionistischen Plädoyers für oder gegen "sexual correctness". In seiner einzigartigen Sichtweise auf das Undenkbare ist Lynne Stopkewichs Erstling ein Werk, das niemand so leicht vergessen wird.
KISSED is as hilarious as it is seemingly serious, a darkly outrageous comedy. It’s probably not quite like anything you’ve ever seen before, although its evocation of weirdness amid a prosaic smalltown setting may make you think of BLUE VELVET. KISSED is the kind of endeavor that demands total control, especially of tone and discretion in regard to dealing with such kinky sex. So much as a single misstep could spell disaster, but Stopkewich never slips up and gets right-up-to-the-edge portrayals from her actors.
LA Times