Man sollte nicht leichtfertig zu Superlativen greifen. Aber LET THE RIGHT ONE IN, Tomas Alfredsons exquisite Verfilmung des in Schweden höchst erfolgreichen Romans von John Ajvide Lindqvist (der auch das Drehbuch verfasste) ist ein Ereignis. Ein singuläres und originelles noch dazu, weil einem selbst mit Mühe kein vergleichbarer Film als Referenz einfiele. Auch wenn es sich eindeutig um einen Vampirfilm handelt, und obwohl er die üblichen Blutsaugerriten durchspielt, werden die Konventionen gängiger Genrebeiträge hier gehörig auf den Kopf gestellt. Am ehesten vielleicht lässt sich noch an PANS LABYRINTH denken, weil auch Guillermo del Toro die Möglichkeiten des fantastischen Kinos nutzt, um das komplexe Innenleben eines Kindes nach außen zu kehren. Aber weder lässt sich der barock-üppige Stil des Mexikaners mit den kühlen und genauen Bildarrangements Alfredsons gleichsetzen, noch hat PANs Eintauchen in Märchenwelten irgendetwas mit den blutigen wie mutigen Vampirmotiven von LET THE RIGHT ONE IN zu tun. Vielmehr wirkt es, als hätte sich Anne Rice entschieden, eine Geschichte von Astrid Lindgren zu schreiben.
So geht es zunächst einmal um die Freundschaft zweier Zwölfjähriger, die sich als Außenseiter zueinander hingezogen fühlen. Oskar ist ein Scheidungskind, das in einer schmucklosen Mietsiedlung mit seiner Mutter lebt. In der Schule wird er von drei Rowdys drangsaliert, was der Junge mit Gewaltfantasien zu kompensieren versucht. Als Eli in seine Gegend zieht, findet er eine verwandte Seele, auch wenn das blasse Mädchen immer nur nach Sonnenuntergang anzutreffen ist. Sie ist ein Vampir, doch das merkt Oskar erst viel später. Für beide geht es ums Überleben, und das eint sie: Oskar will einfach nur unbeschadet durch die Schule, Eli braucht frisches Blut, das ihr von dem älteren Håkan, den alle für ihren Vater halten, besorgt wird. Als sich die Leichen zu türmen beginnen, führt dies zwangsläufig zu Komplikationen ...
Mit perfekt komponierten, ruhigen Bildern und einem trockenen, fast naturalistischen Ansatz gelingt Tomas Alfredson eine atemberaubend sichere Balance aus nacktem Horror und schwarzem Humor, oftmals in ein und derselben Szene. Selbst für den ausgewiesenen Genrefan hat LET THE RIGHT ONE IN an Drastik einiges aufzubieten. Und doch ist es der Triumph des Films, dass er nie vergisst, um was es eigentlich geht: um zwei Kinder, die sich einer feindseligen Welt ausgesetzt sehen. Und das erzeugt mehr Gänsehaut, als es der gelungenste Grusel jemals könnte.
So geht es zunächst einmal um die Freundschaft zweier Zwölfjähriger, die sich als Außenseiter zueinander hingezogen fühlen. Oskar ist ein Scheidungskind, das in einer schmucklosen Mietsiedlung mit seiner Mutter lebt. In der Schule wird er von drei Rowdys drangsaliert, was der Junge mit Gewaltfantasien zu kompensieren versucht. Als Eli in seine Gegend zieht, findet er eine verwandte Seele, auch wenn das blasse Mädchen immer nur nach Sonnenuntergang anzutreffen ist. Sie ist ein Vampir, doch das merkt Oskar erst viel später. Für beide geht es ums Überleben, und das eint sie: Oskar will einfach nur unbeschadet durch die Schule, Eli braucht frisches Blut, das ihr von dem älteren Håkan, den alle für ihren Vater halten, besorgt wird. Als sich die Leichen zu türmen beginnen, führt dies zwangsläufig zu Komplikationen ...
Mit perfekt komponierten, ruhigen Bildern und einem trockenen, fast naturalistischen Ansatz gelingt Tomas Alfredson eine atemberaubend sichere Balance aus nacktem Horror und schwarzem Humor, oftmals in ein und derselben Szene. Selbst für den ausgewiesenen Genrefan hat LET THE RIGHT ONE IN an Drastik einiges aufzubieten. Und doch ist es der Triumph des Films, dass er nie vergisst, um was es eigentlich geht: um zwei Kinder, die sich einer feindseligen Welt ausgesetzt sehen. Und das erzeugt mehr Gänsehaut, als es der gelungenste Grusel jemals könnte.
LET THE RIGHT ONE IN is the best kind of genre-blender, a movie that honors and delivers on the expectations of fright filmmaking while expanding its boundaries to explore a full spectrum of emotions. (...) Alfredson delivers sights we’ve never seen before (the condition of one recovered body is a brilliant touch) and maintains a mature perspective while staying true to the youth of his central characters.
Fangoria