Zombies haben es auch nicht leichtvon Fex | Permalink |
Nette Zombie Komödie, die gottseidank doch besser ist als der Trailer vermuten lässt. Nachdem Beth bereits zu Beginn des Filmes verstorben ist, dreht sich der gesamte Film nur um ihre Rückkehr und den sich daraus ergebenden Problemen. Das Ganze ist nicht so slapstickhaft, wie man es nach dem Trailer erwartet, nein hier agieren die Schauspieler eher ernst und normal und die Komik ergibt sich alleine aus den immer mehr werdenden immer absurderen Situationen, die aber oft auch noch erstaunlich viel Gefühl mitbringen, so dass es sich um eine ausgewogene Mischung handelt. Insgesamt recht kurzweilig und unterhaltsam. | |
Fex sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 08.09.2014, 01:45 |
Let’s go hikingvon D.S. | Permalink |
Mädchen sind seltsam, untote Mädchen sind noch viel seltsamer: Die gewohnten wilden Stimmungsschwankungen mutieren zu brutalen Aggressionsanfällen, statt kitschiger Akustikballaden wollen sie nur noch Smooth Jazz hören, und der Begriff "Rohkost" bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Der diesjährige Abschlussfilm des FFFs mag zwar auf den ersten Blick wie bloß eine weitere typische Zombie-Comedy erscheinen, die mit ihrem Schwerpunkt auf ablebensgroße Teeny-Beziehungen Erinnerungen an Streifen wie BOY EATS GIRL wachruft. Tatsächlich ist LIFE AFTER BETH aber vielmehr eine apokalyptische Groteske mit Drama-Anteilen, die in gewisser Hinsicht ein Thema weiterspielt, das 2014 bei erstaunlich vielen Filmen mehr oder minder stark im Zentrum steht: Coming of Age, das Übernehmen von Verantwortung, das Hereinreifen in eine erwachsene Welt und die Probleme mit den Erwartungen, die sie an einen stellt. Natürlich geht es auch hier, zumindest im ersten und letzten Viertel, vorwiegend um den humoristischen Effekt. Der wird aber nur äußerst selten mit dem Holzhammer gesucht: Im Wesentlichen erwächst er aus der Skurrilität der Situation, in der sich unsere Hauptfigur Zach wiederfindet, als er plötzlich feststellen muss, dass seine (Ex-)Freundin und große Liebe Beth nach ihrer Beerdigung wieder unter den Lebenden weilt. Sie selbst kann sich weder daran erinnern, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte, noch daran, dass sie gestorben ist: Sie ist einfach nur das süße Mädchen mit den Rehaugen, das sie immer gewesen war. Ein süßes Mädchen, das sooo gerne mit ihm wandern gehen möchte. Wofür Zach ja absolut zu haben wäre. Blöd nur, dass der Rest der Welt besser nicht erfahren sollte, dass die Tote wieder da ist. Aber wie eine 21-Jährige auf Dauer zu Hause einsperren; wie mit den eigenen widersprüchlichen Gefühlen und der zunehmend rabiat verwackelten Position von Richtig und Falsch umgehen; wie mit Beths wachsend absonderlichen Gelüsten...? Der Film ist bei weitem nicht so überdreht und rein auf Situationskomik basierend wie die meisten anderen Vertreter des, nun ja, „Spaß mit lebenden Leichen“-Subgenres. Er wählt ja auch eine völlig andere Herangehensweise: Bei LIFE AFTER BETH steht nicht eine Gruppe von Freunden im Mittelpunkt, die sich plötzlich mit einem Überlebenskampf gegen Horden von Zombies konfrontiert sieht, welche die vertraute Welt überrennen. Stattdessen geht es hier um einen einzelnen spätpubertären jungen Mann mit komplett gebrochenem Herzen, der bei seiner Familie keinerlei Verständnis für sich und seine Gefühle findet. Und auf einmal Verantwortung für das Wohlergehen seiner Freundin übernehmen will und muss, die nicht einmal weiß, dass sie ein Zombie ist. So wurde das Thema wohl noch nie behandelt – der Humor entwickelt sich hier deshalb aus erfrischend andersartigen Situationen; die nur zu verbrauchten Klischees werden weitgehend vermieden; es schwingt ein ungewöhnlich ernsthafterer Unterton mit. Zumindest gilt das für die erste Hälfte des Films. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto weiter verwandelt sich auch Beth hin zu dem, was wir gemeinhin unter einem Zombie verstehen. Entsprechend kommt es dann auch zu naheliegenderen Witzen, wobei der für das Genre übliche Hau-drauf-Humor bis zuletzt die Ausnahme bildet. Abgesehen von den sympathischen und gut gespielten Charakteren, einigen grandios absurden Dialogen und Zombie-trifft-Haushaltsgeräte-Szenen für die Ewigkeit besticht LIFE AFTER BETH so vor allem durch seine unkonventionelle Herangehensweise, die größtmögliche Veränderung in der Existenz eines Menschen für die Inszenierung eines schleichenden Bewusstwerdungsprozesses zwischen Auflehnung und Anpassung, Selbstaufgabe und Selbstwertschätzung, Naivität und Reife zu nutzen. Dabei aber weder Wahnwitz noch Blut noch, ernsthaft, gute Laune zu vergessen. Sprich: Eine Zombie-Comedy zu sein, die keine ist. Sondern eine zunächst oftmals eher leise, immer aber schwarzhumorige Betrachtung des adoleszenten Leidens an der Welt. Mit Zombies. Die seltsame Mädchen sind. Untot dicke 7,5 Punkte. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 09.09.2014, 05:30 |
Reviewvon misspider | Permalink |
Netter Film, der im Verlauf an Fahrt gewinnt und ein groteskes Ziel erreicht. Hatte ihn mir weniger lustig und dramatischer vorgestellt, was aber nur am Anfang zutraf. War aber ganz gut so, sonst wäre es vermutlich irgendwann langweilig geworden. Gute Unterhaltung und genau richtig als Abschlussfilm. | |
misspider sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 15.09.2014, 08:30 |
Etwas wilde Genremischung mit tollen Schauspielernvon ArthurA | Permalink |
Obwohl ich bei jedem Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfests seit 2006 dabei war, ist mir aufgefallen, dass ich in den vergangenen zehn Jahren lediglich viermal dem Closing-Night-Film beigewohnt habe (dreimal davon in den letzten drei Jahren) und mich häufig für den parallel laufenden Film entschieden habe. Auch wenn dieses Jahr ein anderer Film parallel zu Life After Beth gelaufen wäre, hätte ich mich vermutlich trotzdem für die Zom-Romcom (romantische Komödie mit Zombies, ein Subgenre geprägt von Shaun of the Dead) entschieden, vor allem aufgrund der tollen Besetzung des Films. Zwar schnitt Life After Beth bei mir etwas schlechter ab als die letzten drei Closing-Night-Filme (The Baytown Outlaws, Attack the Block, You’re Next), doch das lag u. a. auch daran, dass jene drei Filme einfach größere Spaßgranaten waren und daher mit dem FFF-Publikum noch besser genossen werden konnten. Auch in Life After Beth gibt es Humor, doch die Geschichte schlägt mehr ernstere Töne an als man vermuten würde. Es ist eigentlich die Geschichte von einem Jungen, einem Mädchen und einer Beziehung, die trotz aller Anstrengungen einfach nicht funktioniert. Zach (Dane DeHaan) ist am Boden zerstört, als seine Freundin Beth (Aubrey Plaza) nach einem Schlangenbiss ums Leben kommt. Dabei hat sie kurz davor mit ihm Schluss gemacht. Zu seinem Erstaunen kehrt Beth jedoch einige Tage später von den Toten zurück und hat keinerlei Erinnerungen mehr daran, die Beziehung beendet zu haben. Hier wittert Zach natürlich die Chance, Beth all die Dinge zu sagen und mit ihr all das zu unternehmen, was er vor ihrem “Tod” nicht tat. Doch es gibt ein Problem – Beth ist ein Zombie und ihre Instinkte und wahre Natur kommen immer mehr zutage, ebenso wie ihre fortschreitende Verwesung. Junge Liebe – das ist das eigentliche Thema von Life After Beth. Es ist eine Geschichte von zwei Menschen, die offensichtlich viel füreinander empfinden, aber einfach nicht zusammenpassen. Liebe alleine ist manchmal eben einfach nicht genug und früher oder später muss ein Partner zum Wohle der beiden den Faden, der sie verbindet, durchtrennen, so schmerzhaft es auch ist. Eigentlich kann das jeder nachempfinden und das ist der Grund, weshalb Life After Beth, bei allen Ekelmomenten, dem Humor unter der Gürtellinie und der sich langsam ankündigenden Zombie-Apokalypse, trotzdem ein Film ist, der auch ans Herz geht. Jedenfalls stellenweise, wenn er nicht gerade durch Slapstick abgelenkt wird. Das größte Problem des Streifens ist nämlich der extrem ungleiche Ton, der durch die verschiedenen Genres entsteht, die hier bedient werden sollen und wenn dann in einem sehr emotionalen Moment ein Slapstick-Gag kommt, denkt man, dass jedes dieser Elemente getrennt funktioniert hätte, gemeinsam aber weniger. | |
ArthurA sah diesen Film im Cinedom, Köln - Original-Review | 24.09.2014, 03:05 |
Deadpanvon Herr_Kees | Permalink |
Schade um die sympathischen SchauspielerInnen, dass das Skript nichts zu erzählen hat und auch kaum einem von ihnen die Gelegenheit zum Glänzen bietet – BETH ist keine ZomRomCom, sondern ein unausgewogenes, bisweilen etwas zähes Indiedrama, mal deprimierend und mal hysterisch, aber leider weder interessant noch lustig oder gruselig. | |
Herr_Kees | 16.06.2016, 18:48 |
Der Smooth Jazz unter den Zombie-Komödienvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Rom-Zom-Com - ein Sub-Sub-Genre, dass gefühlt fast schon toter ist, als alle seine Einzelteile bzw. Solo-Genres. Da kann auch "Life After Beth" wenig dran ändern. Und trotzdem schwelgt der Film über eine Freundin, die kurz nach ihrer Beerdigung wieder quicklebendig & etwas durcheinander durch ihr Elternhaus hüpft, in einer ganz eigenen Stimmung. Durchzogen von Melancholie, Beziehungsproblemen & Traurigkeit, die einem Neuanfang im Weg stehen, kam die Apokalypse vielleicht noch nie so beiläufig, charmant & intim. Er ist weit entfernt von dem Primus "Shaun of the Dead" & selbst ein "Warm Bodies" fand ich wesentlich unterhaltsamer, doch trotzdem ist dieses ganz spezielle Liebeschaos für mich weit entfernt von einer Gurke. Ein wirklich guter Abschlussfilm des Fantasy Filmfests 2014 war er jedoch sicher nicht, eher einer der schwächsten Abschlüsse die das Festival bisher hatte. Ein in vielerlei Hinsicht sehr zwiegespaltener Film, der mich nicht minder unentschlossen zurückließ. Die Darsteller mag ich durch die Bank - von urkomischen Urgesteinen wie John C. Reilly bis zum süßen Protagonisten-Pärchen um die Talente & Stars der Zukunft Dane DeHaan & Aubrey Plaza. Vor allem wenn Letztere voll in den Zombie-Modus schaltet, hat das durchaus Lachflash-Potenzial. Außerdem gefiel mir meist die ruhige Art des Films, seine eigene Herangehensweise & dass er sich nie aus der Ruhe bringen lässt. Doch irgendwie bleibt er dann halbwegs in seinem Grab stecken. Denn er macht fast alles nur halb überzeugend & halb stark. Er ist zu selten lustig um eine Komödie zu sein, nie gruselig oder brutal um vollwertiger Zombie-Film zu sein & selbst seine romantischen Ansätze verwirft er eher als sie durchzuziehen. Seine Gedanken zu Beziehungen, dem Tod, Neuanfängen & dem Loslassen sind aber ohne Frage (halb ausgespielte) Trumpfkarten. Wenn man sie denn zulässt & sich überhaupt zu ihm an den Tisch setzt. Denn überdrehte, unpassende Nebencharakter oder ein halbgares Ende, können einem den Spaß schon frühzeitig oder endgültig verderben. Also eher für hartgesottene Zombie-Romantiker. Ich bin sicher, irgendwo da draußen gibt es die noch... Fazit: Sicher eine tolle, ruhige & emotionale Idee, die Zombie-Apokalypse so schleichend & persönlich kommen zu lassen - als ob Woody Allen auf Romero macht. Nur wird sich etwas auf der kuriosen Grundidee ausgeruht & sich zu selten entschieden. So wirkt der Film blutleer & wirklich manchmal eher traurig wie das Ende einer Beziehung... | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Cinedom, Köln | 19.09.2016, 23:45 |
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