Witchin’ and Bitchin’von Herr_Kees | Permalink |
Lose basierend auf Boccaccios Decamerone-Geschichten beginnt der Film stilecht mit knallgelben Titeln im 70s-Design, nur um uns gleich darauf in kontemporärer Gossensprache keifende Nonnen zu präsentieren. So unentschieden bleibt der ganze Film. Was soll das werden? Eine Religionskritik? Zu altbacken. Eine Non(n)senskomödie? Zu lahm. Eine Sexfarce? Zu prüde. Auch wenn es Spaß macht, gute alte Serienbekannte aus COMMUNITY, PARKS AND RECREATION, PORTLANDIA, SCRUBS, BIG BANG THEORY, GIRLS & Co. wiederzusehen, bleibt doch insgesamt eher der Eindruck eines Improcomedy-Workshops, bei dem die Beteiligten deutlich mehr Spaß hatten als die Zuschauer – und der dringend eines fähigeren Regisseurs bedürft hätte als den Macher des belanglosen LIFE AFTER BETH. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 22.01.2018, 00:25 |
Vier Nonnen für ein notgeiles Hallelujahvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Chaos Kloster Club - in einem mittelalterlichen Orden herrscht plötzliche Geilheit, als ein neuer Stallbursche einzieht... "The Little Hours" legt den Dakameron sehr sehr lose aus und fährt ein überraschend starkes Ensemble auf. Ein kleiner Indie-Schmunzler, der eigentlich komplett ein horny One-Trick-Pony ist und sich nur um die aufblühenden Schwestern dreht. Für eine große Komödie hätte da noch mehr kommen müssen. Für einen spritzigen Zeitvertreib reicht das dicke. Das Setting ist für eine Komödie recht unverbraucht, die Chemie im Cast stimmt und alle hatten spürbar Spaß daran mal die Sau auszuführen. Ein Faible für sexuelle versaute Witze sollte man definitiv besitzen. Und in den Staaten mag man das vielleicht als freizügig oder gewagt einstufen, doch hierzulande lockt das keinem mehr die Schamröte ins Gesicht. Und wenn man sich schon fast ausschließlich auf zotige Witze verlässt, hätte man ruhig noch ein bis dreizehn Stufen mehr aufdrehen können. Vielleicht müssen. Dafür war der klerikale Soundtrack fantastisch. Fazit: Ein Orden blüht auf - halb so wild, halb so versaut, halb so lustig wie er meint zu sein, aber dennoch ein angenehmer Zeitvertreib und eine wundervoll lockere Interpretation des Dekameron. Hat Kultfilm quer tätowiert, doch dafür steht er mir noch zu sehr auf der Bremse. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 22.01.2018, 02:19 |
Comic relief für die FWN, mehr nichtvon Janina Himmen | Permalink |
Ist es nicht manchmal doch ganz praktisch, wenn ein Film vorhersehbar ist? Wenn ihr wissen wollt, ob euch "The Little Hours" gefällt, braucht ihr euch einfach nur den Trailer anzusehen. Denn genau dessen Inhalt wird einem in Spielfilmlänge geboten: Fluchende Nonnen, ein paar harmlose Anzüglichkeiten und mehr fluchende Nonnen. Dass das nicht bereits nach kurzer Zeit furchtbar nervtötend wird, ist den sympathischen Darstellern zu verdanken, und der Tatsache, dass sie es mit dem Slapstick-Humor nicht übertreiben. Aber belanglos wirkte der Film leider trotzdem auf mich... Es gab ein paar Lacher und ansonsten plätscherte er nur so vor sich hin. Eine skandalöse Religionssatire sollte man auf keinen Fall erwarten. Und die meisten Gags waren nicht gerade von der kreativen Sorte. Ich schätze, dass er wohl einfach nicht meinen Humor getroffen hat. Aber ein paar Gags haben mir dann doch gefallen, und ich habe schon deutlich anstrengendere Komödien ertragen müssen. Das reicht zu einer knapp durchschnittlichen Bewertung, und ich kann nachvollziehen, weshalb "The Little Hours" als kleine Auflockerung zwischen den ernsteren Filmen ins Programm genommen wurde. Abseits des Festivals würde ich ihn mir aber nicht ansehen. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review | 24.01.2018, 13:45 |
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