All the President‘s Menvon Herr_Kees | Permalink |
Die Geschichte des abtrünnigen Ex-Geheimdienstchefs, dessen Enthüllungen den korrupten koreanischen Präsidenten nervös machen, erfordert wahlweise ein gewisses Interesse an der Politikgeschichte Südkoreas – oder eine Menge Sitzfleisch. Es ist nicht leicht, den Überblick zu behalten, wer hier gerade wen, warum und in wessen Auftrag abhört und es hilft nicht gerade, dass mehrere Charaktere Kim und Park heißen. Für Koreaner mag das ähnlich interessant sein wie für uns Deutsche seinerzeit die historischen Dokudramen TODESSPIEL (1997) und DEUTSCHLANDSPIEL (2000) über die Schleyer-Entführung und den Mauerfall, dem westlich geprägten Zuschauer fehlen bei diesem Kammerspiel die ambivalenten Charakterzeichnungen und – abgesehen vom finalen Attentat – die Spannung eines echten Politthrillers. | |
Herr_Kees | 07.07.2020, 11:40 |
Sei deinen Freunden immer ferner als deinen Feindenvon Leimbacher-Mario | Permalink |
„The Man Standing Next“ ist ein ziemlich hochkarätiger Polit-Thriller aus Korea, bei dem der Weg zum berühmten Attentat Ende der 70er auf deren damaligen Präsidenten, der ebenfalls durch einen militärischen Putsch an die Macht gekommen war, ziemlich ausführlich gezeigt und nachverfolgt wird... Anfang des Jahres, noch vor der Pandemiekrise, ein echter Kinohit in seinem Heimatland, nun endlich auch hier sichtbar, bin ich bei diesem chicen Macht- und Vexierspiel zwischen Patrioten und Präsidenten, Geheimdiensten und Gangstern, etwas zwiegespalten. Einerseits können Dinge wie Ausstattung, Darsteller oder die vielen internationalen Locations mit Authentizität und schönster Kameraarbeit punkten. Eleganz pur. Zusammen mit dem an sich schon unfassbaren, noch immer aktuellen, universellen und wichtigen Kapitel in Koreas politischer Geschichte als Grundlage, kann man „The Man Standing Next“, wenn man gut drauf ist und Bock drauf hat, in seiner Nische schon Richtung Hochkaräter einstufen. Im Programm der diesjährigen Fantasy Filmfest Nights wirkt er aber eher wie Füllmaterial und der Quotenasiate. Die detailliert skizzierte Story hat für mich zu wenig Höhepunkte, mich ganz ehrlich gesagt auch einfach nicht genug interessiert oder gar emotional mitgenommen/abgeholt. Das ist höchst subjektiv und vielleicht auch einfältig, doch so ist das nun mal. Jede Kritik ist das, sollte das zumindest ein gutes Stück sein. Und für mich war das ein zähes, hübsches Stück. Und ihr wolltet (scheinbar) ja nun mal MEINE Meinung dazu hören. Streng aber ehrlich. Dumm aber herzlich. Fazit: Kann man langatmig und doch irgendwie durch seine Eleganz fesselnd sein?! „The Man Standing Next“ kriegt diese seltsame Kombi irgendwie hin, selbst wenn ich ihn im Endeffekt nur absoluten Asia-, Korea- und/oder Politthriller-Fans ans Herz legen würde. Dem Rest könnten die Augen zufallen. Mich haben die Intrigen, Pläne und Verrate recht wenig interessiert. Die Figuren ebenso wenig. Ich Banause. | |
Leimbacher-Mario | 11.07.2020, 01:50 |
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