crazy

Martyrs

Hostel für Fortgeschrittene

von Bobshock
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Wer sich wie ich darüber geärgert hat, dass bei Hostel der ganze explizite Folterspass erst in der zweiten Hälfte des Films los geht, der sollte es einmal mit diesem französischen Machwerk versuchen. Hier geht es vom ersten Moment an dermaßen schockierend brutal und spannend zur Sache dass man zum Schluss beim fiesen Höhepunkt des Martyriums schon ganz abgestumpft ist und sich über nichts mehr wundert. Filmtechnisch ist das Ganze ebenfalls sehr gut gelungen. Kann ich eigentlich nur empfehlen.
Bobshock
sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg

15.08.2008, 01:49


Ein harter Franzose - auf jeden Fall.

von psychonaut
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Aber ich denke, daß er mit Filmen wie beispielsweise "Hostel" u.ä. nicht allzu viel gemeinsam hat. Wer nur auf harte Folterszenen aus ist, der ist hier etwas fehl am Platze.
Der Film hat im Ganzen doch einige sozialkritische Aspekte und wirft einerseits Fragen auf, gibt aber selbst auch gnadenlos harte Kommentare zur staatlichen / gesellschaftlichen / individuellen Ethik ab. Aber man muß sich schon etwas darauf einlassen, um dieses zu erkennen.
Aber auch dem, der den Film einfach nur ohne tiefer gehende Gedanken 'geniessen' will, sei er zu empfehlen. Hart und schockierend, dabei gekonnt produziert und in keinster Hinsicht billig. Sehr stimmig, für einen Film dieser Art, gut charakterisierte Handlungsträger, sehr schön gefilmt und ohne störende Elemente (wie etwa Nebenhandlungen oder grobe logische Patzer).
psychonaut
sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg

15.08.2008, 11:14


wow

von TylerDurden
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Was ein Alptraum - bin lange nicht mehr so mitgenommen aus dem Kinosaal gekommen.

Der Rachefeldzug der Gepeinigten ist brutal und skrupellos. Der gute Score und Soundtrack machen einem Gänsehaut und die Stimmung ist angespannt.

Dann fragt sich der Zuschauer: Warum? Wieso? Weshalb? in seinem mitgenommenen Zustand und die Frage wird dann vom Regisseur prompt beantwortet.

Auch hier ist die Atmosphäre des Films so dicht das ich fast nicht atmen mochte.

Also, wie zu lesen, ich gehöre zu den begeisterten Zuschauern, Film empfehlenswert, und in Zeiten von Saw und Hostel im Mainstream Kino gab es schon brutalere Szenen zu sehen - der Film punktet bei mir durch seine Komposition im Ganzen.

Wer mitreden will - anschauen.
TylerDurden
sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg

15.08.2008, 12:35


Zeugen gesucht!

von Christian
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Hier der erste Tipp: Wer den Film sehen will, sollte gar nichts über ihn wissen. Nur, dass es mal wieder ein Film ist, der geliebt, gehasst oder gemieden wird. Aber ein einheitliches Stimmungsbild wird es nicht geben. Wer sich darauf einlässt, bekommt einiges geboten, was auch immer. Versprochen!

Das Programmheft nimmt leider schon ein paar Dinge vorweg, doch das Monströse, was folgt, läßt sich zum einen zu Beginn noch nicht erahnen und zum anderen, wie ich finde, nur schwer in Worte fassen. Wir wissen zwar aus der Realität, welche familiären Abgründe in Deutschland und Österreich existieren, soweit sie aufgedeckt wurden, doch in Martyrs erleben wir noch ganz andere Abgründe, die so fern meiner Vorstellung liegen, dass man sich nur abwenden will.

Alles weitere kann man nur mit Martyrs-Augenzeugen diskutieren.

Festival-Highlight
Christian
sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg

15.08.2008, 14:10


Fundamentalismus

von landscape
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Wir wurden vor dem Streifen gewarnt und waren auf alles vorbereitet - aber da die Gelegenheiten, sich wirklich übelst durchzusplattern, nicht ausgenutzt wurden, ist der Film noch gut auszuhalten. Er ist dennoch sehr drastisch, und im Mainstream-Kino denkbar schlecht vorstellbar.
In der ersten Hälfte kommt er recht asiatisch ’rüber, man denkt noch an Rache aus dem Jenseits oder ähnliches. Im Lauf der zweiten Hälfte wird die Idee langsam herausgearbeitet, und man kann sie nachvollziehen, wenn sie auch recht religiös-fundamentalistisch ist und damit schwerer in den Griff zu bekommen ist als z.B. bei Hostel. Funktioniert aber.
landscape
sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg

17.08.2008, 15:07


5 Thesen zu "Martyrs"

von Lovecraft
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1. Die Franzosen sind krank!

2. Je weniger man über die Handlung weiß, desto besser. Ich bin ohne Trailersichtung und ganz unbedarft ins Kino gegangen, und die Storytwists haben mir mehrfach den Boden unter den Füßen weggezogen.

3. Der Film geht an die Nieren; man verliert anschließend restlos die Lust auf nachfolgende humorvolle Festivalbeiträge.

4. In Berlin war der große Saal im Cinemaxx randvoll; der Streifen dürfte auch in den anderen Städten ein Kassenknüller werden.

5. "Martyrs" ist eine schmerzhafte, aber grandiose Erfahrung und definitiv ein, wenn nicht DAS Festivalhighlight. Und die Franzosen sind krank!
Lovecraft
sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin

20.08.2008, 12:16


Gut gemacht, aber kein Highlight

von ritch
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Eigentlich wollte ich mir ein weiteres Review für diesen Film sparen, 12 sollten reichen. Aber leider geben hauptsächlich diejenigen mit Spoiler wieder, was ich ebenfalls empfunden habe. Daher für alle, die diese vor dem ansehen des Filmes nicht lesen wollen (und auch sollten):

Tatsächlich bewegt sich dieser Film auf einem höheren Niveau als z.B. Inside, Hostel etc.
Gewalt dient hier nicht als Mittel zur Unterhaltung. Aber wozu dient sie denn hier sonst? Wenn ich mich im Film mit einer Person identifiziere, die etwas erleiden muß, leide ich mit. Sollte dies etwas äußerst schlimmes, gewalttätiges sein, wie in diesem Fall, leide ich besonders. Daraus ergibt sich meines Erachtens die starke Wirkung, die Martyrs auf viele hat.

Wenn ich aber Gewalt im Film thematisiere und einen gewissen Anspruch erfüllen will, muß ich auch die Gewalt in Verbindung mit etwas setzen. z.B. Gewalt im Krieg, Gewalt in Medien (und die Wirkung dieser Gewalt bei einem selbst, wie es z.B. Funny Games macht). So etwas habe ich bei Martyrs vermisst.

Es bleibt ein gut gemachter Film, den man, je nach eigener Natur, mehr oder weniger ertragen muß. Von einem Highlight oder gar Meisterwerk ist dieser Film weit entfernt.
ritch
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln

23.08.2008, 00:55


Review

von Abciximab
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Der Film scheint einen ja schon irgendwie zu beschäftigen, obwohl ich ihn jetzt nicht als absoluten Topfilm bezeichnen würde, sitze ich immerhin am Morgen danach noch hier und schreibe eine Kritik, weil mir der Streifen einfach nicht aus dem Kopf geht.
Es wurde schon mehrfach gesagt, der Film besteht im Prinzip aus zwei Teilen - der erste erinnert mich irgendwie an Ju-On, der zweite an Hostel. Beide Teile sind handwerklich sehr gut gemacht, keine Frage. Nur denke ich, daß die Teile nicht unbedingt gut zusammen passen, und der Film hätte in meinen Augen deutlich gewonnen und nichts an Intensität verloren, wenn er 20 Minuten früher geendet hätte.
Liegt vielleicht nur an mir, ich mag halt keine Folterfilme, ich habe irgendwie das miese Gefühl, bei diesen Szenen in meinem Kinosessel in die Rolle eines sadistischen Voyeurs gedrängt zu werden......
Abciximab
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln

23.08.2008, 10:30


Terror sans frontieres

von GeorgeKaplan
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"Martyrs" ist eine intensive Filmerfahrung, wie sie wohl derzeit nur aus Frankreich kommen kann. Eine Reise in die finstersten Tiefen des menschlichen Seins. Ein Horrortrip immer tiefer hinab in unfassbare Leiden, Erniedrigung, Folter und unglaublicher Brutalität.

"Martyrs" ist in meinen Augen ein Highlight, weil er es versteht, den Zuschauer tatsächlich gefangen zu nehmen in einer Welt voller unmenschlicher seelischer und körperlicher Qualen. Und weil er es versteht, immer dann den Boden unter den Füßen wegzuziehen, wenn man gerade dabei ist, die Gedanken zu ordnen.

"Martyrs" spaltet, ja, er muss auch spalten. Ob er sein Thema verfehlt, weil der vielleicht das Gezeigte nicht zugleich auch kritisiert, weil die Erklärung des "Warums" unglaubwürdig sei, oder weil es ja eigentlich keinen Grund gäbe, sich dieser Tortur zu stellen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nur eins kann man ausdrücklich betonen: Spaß ist das alles nicht, und die Reaktion in Köln waren angemessenes Schweigen und Ergriffenheit.
GeorgeKaplan
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln

24.08.2008, 11:37


Sinnsuche

von Fitzcarraldo
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"Martyrs" ist, im weitesten Sinne, ein Film über Gewalt und ihre Folgen. Ausgehend von einem ungeklärten Fall von Kindesmißhandlung entspinnt sich ein Abgrund ungeahnten Ausmaßes - ungeschönt und schmerzhaft realistisch.

Der Film ist zweifellos eine cineastische Grenzerfahrung. Er mutet seinem Publikum mehr zu, als dieses gemeinhin zu ertragen bereit ist. Die Erklärung, mit der er den Zuschauer nach einem anderthalbstündigen Albtraum aus Brutalität, Barbarei und beispielloser Grausamkeit zurückläßt, ist zynisch und menschenverachtend. Der verstörte und fassungslose Betrachter sucht zwangsläufig nach Antworten - die früher oder später in eine Frage münden: Was bewegt Menschen, ein solches Monstrum von Film zu erschaffen? Einen Film, dessen Inhalt auf allen Ebenen abstoßend und verabscheuenswürdig ist? Ich habe auf diese Frage bis heute keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Alle Ansätze, die bei anderen Genre-Produktionen funktionieren, sind hier zum Scheitern verurteilt. Was bleibt, ist Ratlosigkeit, angesichts derer ich auf eine Wertung des Films verzichte.
Fitzcarraldo
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln
 
25.08.2008, 10:33


Ich bitte euch,

von pepsilies
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inständig! Sozialkritische Aspekte? Ethik? Cineastische Grenzerfahrung? Bewegt sich auf höherem Niveau? Gewalt dient hier nicht als Mittel zur Unterhaltung?

Was soll diese Glorifizierung, die Superlativen, die Lobeshymnen - ihr seid doch alle gekauft oder wie soll ich verstehen, dass hier Gewalt mit Inhalt verwechselt wird. Nehmt es doch, wie es ist: Krasse Effekte in unglaubwürdiger Handlung, die von der Auflösung des ganzen Desasters gekrönt wird. Und die ist ein wirklich kläglicher Versuch, der Handlung ein wenig von ihrer banalen Bedeutung zu nehmen.

Freunde von Hostel sollten hier besser keine Interpretationsversuche starten. Wirklich nicht. Das kann nur in die Hose gehen.
pepsilies
sah diesen Film im Cinestar 9, Dortmund

28.08.2008, 16:41


half baked

von Timo
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Sind wir mal ehrlich: MARTYRS ist ganz fauler Budenzauber. Ich lasse das ganze "Too-Hard-To-Alive" und "Sickest-Movie-Ever"-Gedöns jetzt einfach mal im Regen stehen und gehe ganz nüchtern an die Sache ran. Die erste Hälfte ist wirklich großartig. Nein, nicht verlesen, großartig. Die Inszenierung lässt keine Wünsche offen. Schnell, spannend, nervenzerrend und einleuchtend. In Rund 10 Minuten ist das Feld abgesteckt, so dass sich Pascal Laugier schnell um das Wesentliche kümmern kann. Dabei bleiben die Motive weitgehend plausibel - ob richtig oder falsch, sei dahingestellt, das lässt auch der Film offen - und stellenweise sogar erschreckend einfühlsam. Überhaupt ist MARTYRS durch und durch depressives Leidenskino. Bis hierhin. Doch dann macht der Film einen spürbaren Schnitt. Die Kamera ist nicht länger mittendrin, sondern nur noch stiller Beobachter. Der 2. Akt des trockenen Franzosen wirkt schrecklich aufgebläht, so als hätte man hier einen brauchbaren Kurzfilm unnötig aufgeblasen. Und ich verstehe einfach nicht, was den Mann geritten hat. Er lässt sämtliche Motive fallen, verliert sich in gefährlichen Folterwiederholungen, die nur deshalb eingebaut wurden, um sich ein Alleinstellungsmerkmal zu sichern. Ja, MARTYRS ist grausam, er ist die visuelle Annäherung an physische Ausnahmesituationen. Gerade in Verbindung mit dem unglaublich lästigen Plot aber auch totpeinlich. MARTYRS tauscht das Rachedrama gegen ein bedeutungsschwangeres Gewaltexperiment und ist letzten Endes deshalb auch weder Fisch noch Fleisch und gerade auch wegen seines Größenwahns im letzten Drittel auf Grund gelaufen. Von mir gibt es ein leises Achselzucken. Den Karren kilometertief in den Sand gefahren.
Timo
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

30.08.2008, 03:46


Sehr, sehr seltsam...

von D.S.
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...ist fast das Einzige, was ich ein paar Stunden nach Sichtung zu "Martyrs" sagen kann. Habe das starke Gefühl, den Film noch ein paar Tage sacken lassen zu müssen, bis ich mir eine finale Meinung zu ihm bilden kann. Was aber in gewisser Hinsicht natürlich doch schon wieder etwas über seine Qualität aussagt: er erfordert Nachdenken, und er bringt einen zum Nachdenken. Was bedeutet: er hinterlässt Eindruck. Und das nicht zu knapp.

Was sicherlich auch an seiner Form von Gewaltexzessen liegt. Wobei man sich hier wirklich nicht vom Hype und gewissen Äußerungen - gerade auch seitens Rosebud - blenden lassen darf: "Martyrs" ist bei weitem nicht der brutalste Film, den die meisten FFF-Besucher je zu Gesicht bekommen haben. Was allein das physische Level angeht, liegen etwa jüngere Schlachtplatten wie "Inside" oder "Frontier(s)" deutlich vor ihm. Aber auch von der psychischen Intensität der Gewalt her wird "Martyrs" von anderen zumindest erreicht, ich denke etwa an "High Tension" oder "Irreversible".

Also, Gang zurückschalten - das unerträgliche Monster ist "Martyrs" unter Goregesichtspunkten nicht, jedenfalls nicht für Genrefans. Was nicht heißen soll, dass das hier Gebotene harmlos wäre. Für Ungeübte über weite Strecken sicher kaum verdaulich, und bestimmte Szenen werden auch Hartgesottenen schwer im Magen liegen.

Was den Film aber vor allem so eindrucksvoll macht und ihn weit über gewöhnliche Hackfeste hinaushebt, ist die sehr merkwürdige Story. Man darf wirklich nicht zu viel vorab verraten - zum einen, weil die Wendungen der Geschichte viel Kraft aus ihrer Überraschung beziehen. Und zum anderen, weil einiges hier reine Interpretationssache ist...

Aber soviel: was zunächst nach einer Story um Kindesmisshandlung und späte, brutale Rache aussieht, bekommt im zweiten Drittel des Films ganz und gar untypische Elemente hinzuaddiert, die für einiges an Schock und sogar Grusel sorgen. Womit "Martyrs" aber noch lange nicht alles gegeben, bei weitem noch nicht alle Abgründe aufgedeckt hat. Und von Anfang bis Ende gilt: das Dargebotene hat eine hohe Intensität, man leidet mit, man will oft einfach nur noch wegschauen.

Die Meinungen gehen nun sehr auseinander: für viele, mit denen ich gesprochen habe, ist die Brutalität in diesem Film kompletter Selbstzweck und von der Story durch nichts gerechtfertigt. Das sehe ich zu 100% anders - für mich haben wir es hier mit einem der seltenen Fälle zu tun, in denen jede einzelne Gewaltszene von der Story nicht nur aufgefangen, sondern auch begründet wird. Auf eine selten originelle Weise sogar - schon hundert Mal gehört hat man eine solche Geschichte definitiv nicht.

Ich weiß nur noch nicht, ob ich ebendiese Story nun sensationell blöde oder faszinierend finden - und damit auch nicht, wie sehr ich den Film nun tatsächlich schätzen soll. Aber allein schon durch das Ungewöhnliche seiner Idee und die ungewöhnliche Intensität ihrer Verbindung mit einem sehr hohen Gewaltlevel halte ich "Martyrs" für unbedingt sehenswert. Er versucht nicht einfach nur, neue Blutrekorde aufzustellen (was ihm auch nicht gelingt) - sondern in seiner Erzählung eigene Wege zu gehen.

Formell wird das leider nur bedingt unterstützt, ein paar Längen hat sogar dieses Gemetzel aufzubieten und richtig "groß" ist die Story natürlich keinesfalls. Aber sie gibt einem Stoff zum Nachdenken und Nachfühlen. Und das ist schon mehr, als die meisten Genrevertreter heute schaffen.

Kein over-the-top-Blutbad wie "Inside", keine (rasante) Storydutzendware wie "Frontier(s)", keine Intensitätsgranate wie "High Tension". Aber ein zusammengenommen reichlich extremes Etwas. 7,5 Punkte von mir. Vorläufig.
D.S.
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

30.08.2008, 05:20


Viel Lärm um Nichts

von FFFler
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Wohl der einzige Film bei dem ich daneben gelangt habe dieses Jahr, dabei fing alles noch so gut an ... der Auftakt, die stimmungsvolle Inszenierung, eine spannende Geschichte ... und dann fällt der Film gegen der Hälfte leider total ab ... zum Einen entwickelt sich die Story in einer derart brunzhohle Richtung bei der man sich echt fragt wer auf so eine bescheuerte Idee gekommen ist und zum Anderen störte mich die ach so skandalöse Gewaltdarstellung. Man bekommt hier sicher nichts zu sehen was man nicht schon in anderen Filmen gesehen hätte, aber die kaltblütige Darstellung hat ja doch für einige Furore gesorgt. Für mich ist das Ganze leider nie mehr als billige Effekthascherei gewesen, die oftmals nicht nur unnötig, sondern auch im Bezug auf die Story einfach nur bescheuert ist. Man hat echt das Gefühl, als wollte man den Härtegrad nur unnötigerweise erhöhen um für Skandale zu sorgen und dass sich der Film besser verkauft ... dies mag gelungen sein, aber eben auf Kosten dessen, dass der Film nach vielversprechenden Beginn in der zweiten Hälfte total den Bach runtergeht.
FFFler
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

31.08.2008, 14:55


"..." (die Stille, die direkt nach dem Film im Kinosaal einsetzte)

von The_Coma-man
Permalink
Meine Güte.

Eigentlich hätte man vorbereitet sein dürfen, nach all den Ankündigungen. Der Film wird hart. Der Film ist der härteste der französischen Horror-Nouvelle-Vague. Der Film wird die Gemüter spalten.

Jetzt, mit all den Reviews hier und andernorts, lässt sich natürlich viel darüber reden, was man da eigentlich gesehen hat - man kann dem Film beileibe wirklich viel vorwerfen. Die Frage ist hier aber weniger, ob etwas "nachvollziehbar" ist - Martyrs scheint sich viel mehr als körperliches Erlebnis verstehen zu wollen, ähnlich Filmen wie SALO, FUNNY GAMES oder AUDITION. Erreicht er die Qualität dieser Filme? Na gut, hängt jetzt davon ab, wie man die findet, genau so, wie man MARTYRS findet. Kurz gesagt: Technisch und Schauspielerisch ist der Film mehr als überzeugend. Er geht unter die Haut. Er macht einen schwindelig.

Allerdings setzt MARTYRS die Gewalt ganz anders ein, und begreift sie in einem vollkommen anderen Kontext.

Wenn Martyrs vorbei ist, muss man wohl zwischen den Extremen wählen: man hat sich abgewandt, und beschwert sich über die Schwächen des Films, oder man hat ihn sich unter die Haut gehen lassen, und verlässt taumelnd das Kino.

Für die technische Machart des Filmes sowie seine Wirkung daher 9 Punkte, von der Story her schwierig... er ist besser als INSIDE (hatte ja auch etwas wenig Story) und in der Wirkung genau so gut wie FRONTIERS. Ob die Story so viel Wert ist - ob es überhaupt auf die Story dabei ankommt, kann ich erst sagen, wenn ich den Film ein weiteres Mal gesehen habe, was wohl nicht all zu bald sein wird.

Ein Film, den man gesehen haben sollte, wenn man mitreden möchte - von dem man aber auch wissen muss, worauf man sich einlässt, WENN man ihn sich anschaut.

Es bleibt abzuwarten, was in den nächsten Monaten aus Frankreich herüber schwappt...
The_Coma-man
sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin

02.09.2008, 11:57


Review

von Katakuris
Permalink
Ich mag eigentlich Filme nicht, die schockieren möchten, es aber nicht tun. Martyrs hat ziemlich stark angefangen und ist dann nach der Hälfte zu einem reinen Torture-Porn geworden, auch wenn diesmal die Motive für das Foltern besser begründet sind als bspw. bei Hostel oder Saw.
Schockiert bin ich von diesem Film nicht, ich war eher verärgert, weil ich eigentlich einen Film erwartet hatte, der in irgendeiner Form Grenzen sprengt oder verstörend ist (wie z.B. Irreversible). Das ist er nicht, möchte es aber sein.
Da die erste Hälfte ziemlich spannend war, gibt’s gerade noch 6 Punkte.
Katakuris
sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart

10.09.2008, 01:04




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Kommentar von BARROCK :
Ich denke, es wurde schon alles gesagt......ein ganz schön bitterböser Film! Wer ein wenig Gewalt vertragen kann, schaut ihn euch an! Dass dieser Film in Frankreich auf 16 Jahre zurückgestuft wurde, nachdem er seit langer Zeit der erste Film ab 18 war, ist mir unbegreiflich!
26.08.2008, 11:25
Kommentar von borat1970 :
Ein Experiment!
"Martyrs" ist für mich kein normaler Film, sondern ein Experiment. Der Film zeigt wie brutal Menschen gegenüber andere Menschen sein können. Geheimtipp!
03.09.2008, 21:52
Kommentar von MarxBrother81 :
Vergeigtes aus dem Franzland
Kein INSIDE, kein neuer FRONTIER(S), kein HIGH TENSION! Nichts von alledem! Nur reine Selbstjustiz getarnt mit noch mehr Esotherikscheiss und viel wildem Gekreische! Wem das nicht zusehr nervt, kann seine Nahtoderfahrung damit machen! Ich find ihn scheisse....
12.06.2009, 17:09

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