Hochbrisanter Stoffvon Alan Smithee | Permalink |
Diese hochpolitische Parabel - es ist eigentlich Kammertheater - ist mit ganz passablen Schauspielern besetzt und durchaus unterhaltsam. Die erste Hälfte des Films kommt nicht über ein (zugegebenermassen funktionierendes) Prollniveau hinaus was wohl auch Absicht war. Wahrscheinlich sollte der Zuschauer nicht überfordert werden da erst in der 2ten hälfte des Films die Symbolismus-Keule ausgepackt wird. Ob man dieses Genre 'Serbisches Vergangenheitsbewältigungs-Kino' oder 'junges subversives Kino aus Jugoslawien' nennen will ist wohl eher eine Frage des politischen Standpunktes als die des persönlichen Geschmacks. Ivana Mihic ist hier als Schauspielerin und Produzentin jedenfalls ein sehr mutiges Statement gelungen, das zu Diskussionen führen *will*. | |
Alan Smithee | 27.07.2001, 19:51 |
Ein Schlag in die Magengrubevon D.S. | Permalink |
Ganz sicher kein Film, den man sich gerne ansieht. Sondern einer, der den Zuschauer zu 100% GANZ tief runterzieht. Ich habe den letztjährigen "Wheels" des selben Regisseurs leider nicht gesehen, aber mehrere Freunde versicherten mir, er sei sehr sarkastisch, bösartig spaßig, unterhaltsam. Dieser hier ist nichts davon. Vor dem Beginn des Films wurden wir von der lieben Rosebud-Dame auch entsprechend gewarnt ... mit den Worten: "Aber nicht, daß sich jemand von Euch nach diesem Film erschießt, wir brauchen Euch noch!" (!!) Erzählt wird die Geschichte zweier ziemlich hoffnungsloser Nachkriegs-Jugoslawen (eine junge Lehrerin und ein desillusioniert-gleichgültiger Taxifahrer), die dummerweise den Weg von zwei Auftragskillern kreuzen. Zumindest einer der letzteren ist VOLLSTÄNDIG skrupellos - was er damit "begründet", er sei eben Teil des Mechanismus’. So wie jeder andere. Es gäbe keine Opfer und keine Unschuldigen, jeder sei ein Täter. Und darum spiele es auch keine Rolle, wenn er jemanden töte ... was er dann auch im Verlauf des Films ausgiebig tut. Dabei ist "Mechanism" deshalb so unangenehm, weil er konsequent realistisch gedreht ist. Abgesehen von ein paar kleinen schnellen Zooms (die man sich aber genausogut hätte schenken können) und dem starken Soundtrack häte man fast das Gefühl bekommen können, hier Augenzeuge des Geschehens zu sein. Also: mitgefangen in der krassen Tristesse, Ausweglosigkeit, totalen Hoffnungslosigkeit. Die Farben des Films erscheinen "verwaschen" (obwohl sie einfach nur nicht "künstlich verstärkt" wurden), die Demütigungen und Entwürdigungen, die die zwei Hauptopfer zu erleiden haben, spürt man fast am eigenen Leib. Grau, düster, sehr brutal ... gerade, da so realistisch. Und ohne jeden Humor (höchstens am Anfang ein paar kleine Scherzchen). Die Regie ist hervorragend - dem hier gezeichneten Stimmungsbild kann man wirklich nicht entkommen. Puh. Ganz tief durchatmen und richtig niedergeschlagen sein. Keine Unterhaltung; ein sehr ernsthafter Film. Wer die Nerven dafür hat: unbedingt ansehen!!! Ach ja, vor "Mechanism" lief noch ein unendlich bizarrer Kurzfilm mit dem Namen "Rejected". Dessen Humorgehalt (allerdings die KRANKESTE Sorte!!) reicht fast für beide Filme aus ;-) Nein, nicht wirklich. Jedenfalls handelt es sich hier um mehrere vollkommen fassungslos gestörte "Cartoons" (naja, im Zeichenstil eines 5jährigen), gegen die auch noch der unglaublichste Joke aus "Monty Pythons’s Flying Circus" vollkommen logisch und nachvollziehbar erscheint. Sehr schön :-) Dominic | |
![]() sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 02.08.2001, 02:07 |
Nachbetrachtungvon Mathias Martin | Permalink |
Es lag wohl an der Reihenfolge. Direkt im Anschluss an den "Pakt der Wölfe" war dies einfach der falsche Film. Nach dem "üppigen" Franzosen, diese harte, karge "Kost" passte für mich einfach an diesem Abend nicht zusammen. Im Rückblick ein wirklich "sehenswerter" Film, für den der sich darauf einlassen mag. | |
![]() sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 09.08.2001, 22:00 |
Ergreifendvon Alan Smithee | Permalink |
Wer diesen Film sehen will, der sollte in ziemlich guter Stimmung sein. Fast der beste Film den ich auf dem Festival gesehen habe. Es kam absulut keine posivite Stimmung bei diesem Film auf, wie auch. Sehr realistisch gedreht als wenn man selber an dem geschehenen teilnehmen würde. | |
Alan Smithee sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg | 20.08.2001, 14:57 |
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