crazy

The Messengers

Botengänge durchs Sonnenblumenfeld

von Plonker
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Im Hollywooddebut der Pang Brothers zieht eine Familie auf eine verlassene Farm nach North Dakota, um nach einem traumatischen Erlebnis einen Neuanfang mit frischer Landluft und dem Anbau von Sonnenblumen zu wagen. Unglücklicherweise spukt es in den Gemäuern, zudem sind die Krähen äußerst aggressiv, so dass die typische amerikanische Durchschnittsfamilie mal wieder wie so oft vom Regen in die Traufe kommt. Der vierjährige Shining-Junge sieht die Geister als erster, danach wird die sechzehnjährige Tochter auf die unheimlichen Gesellen aufmerksam. Die Eltern glauben den Kindern natürlich nicht, und so weiter und so weiter...

Der Film hat bei "Rotten Tomatoes" eine durchschnittliche Bewertung von 13%. Am stärksten bemängelt wurden die Abwesenheit von originellen Ideen und die Vorhersehbarkeit von Schockmomenten und Handlung. Leider fällt es schwer, den amerikanischen Kritikern in diesen Punkten zu widersprechen. In "The Messengers" wird von "The Birds" bis "A Tale of Two Sisters" wirklich alles geplündert, was auch nur irgendwie Ähnlichkeit mit einem der üblichen Horrorfilmversatzbausteine hat. Außerdem sind die Schockeffekte in der Tat nicht wirklich überraschend. Wenn zum Beispiel die Protagonistin im düsteren, unheimlichen Keller des Hauses eine leblose, ganz offensichtlich mausetote Krähe findet und gaaanz langsam und gaaanz vorsichtig mit einem Stöckchen nach dem verendeten Tier tastet... dann werden diejenigen, die diese Zeilen lesen, die Quizfrage: "Was wird wohl als nächstes passieren?" relativ mühelos beantworten können.
Ein weiteres Problem ist das hölzerne Drehbuch, das sich nicht eine Sekunde traut, die ausgelatschten Pfade des Mainstreamhorrorfilms zu verlassen. Da somit von den drei Voraussetzungen für einen gelungenen Film nach Hitchcock ("a good script, a good script and a good script") schon mal keine einzige erfüllt ist, kann man die Pang Brothers folglich auch nur bedingt für die Probleme des Films verantwortlich machen. Immerhin haben sie es geschafft, eine ansprechende Atmosphäre und den einen oder anderen echten Spannungsmoment zu erzeugen, wobei ich persönlich das Gesicht des vierjährigen Jungens, der mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Geister zeigt, am unheimlichsten fand.

Sicher gießt "The Messengers" ordentlich Wasser auf die Mühlen der Puristenfraktion, die asiatische Regisseure am liebsten überhaupt nicht für Hollywood arbeiten sehen würde. Auch hier möchte ich nicht wirklich widersprechen. Ich denke, dass der Film dennoch zwei Gruppen von FFF-Zuschauern ansprechen wird: 1. Weibliche Teenager (beziehungsweise Zuschauer mit dem Nervenkostüm von weiblichen Teenagern), die sich bei Horrorfilmen ganz gern mal ein bisschen erschrecken, aber ja nicht zu sehr ängstigen möchten. 2. Schon etwas in die Jahre gekommene, schabbelbäuchigere Herrschaften mit einem Faible für junge, leicht androgyne Schauspielerinnen (die nebenbei sicher mit Wohlgefallen registrieren werden, dass Kristen Stewart endlich in dem Alter ist, in dem man sie attraktiv finden darf, ohne gleich Angst haben zu müssen, verhaftet zu werden).

Insgesamt also ein gelungener Film, wenn man über die oben erwähnten Schwächen großzügig hinwegsieht.
Plonker 
01.07.2007, 15:28


Oh my ghost!

von login
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Nicht gerade originell was da die Pang Brothers in Hollywood aufgesetzt haben. Da hilft es auch nicht, dass man die üblichen Horror-Cliches aus den Schubladen holt, ein Geisterhaus im Nirgendwo, eine Schar aufdringlicher Vögel (Hitchcock lässt grüßen), Eltern die vorerst von Ignoranz geplagt sind, und Kinder die zuerst der Geister Opfer werden. Schockeffekte spielen mit ihrer Vorhersehbarkeit nach Alptraummanier: was zu befürchten ist, das auch eintreten wird. Der Film ist meiner Meinung eine misslungene Übertragung von "The Grudge" auf US-amerikanische Provinzverhältnisse.

Man kann wohl nicht jedes Schema (The Eye) so einfach auf eine andere Kultur übertragen. Gibt es denn keine richtigen Geister mehr? Nein, Geister leben in Asien, sie sind dort Teil der Kultur, in der viel unausgesprochen bleibt und die an sie glaubt und fürchtet. Vielleicht war es bei uns auch einmal so, aber unsere westliche Welt ist für sie zu offen geworden, kein Tabu das unausgesprochen bleibt, kein Geheimnis das nicht tausendfach geblogt wird, da wirken Geister leicht deplatziert, was sollen sie hier noch?

Man sollte jedenfalls nicht den Geistern die Schuld in die Schuhe schieben, ... they are only "The Messengers" ! und es gibt wirklich schlechtere Filme beim FFF.
login
sah diesen Film im Metropol 2, Stuttgart

27.07.2007, 09:16


Same Shit, Different Directors

von D.S.
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Die Pang-Brothers... war da nicht mal was? Ja, genau, das waren die beiden, an die man sich vor allem wegen ihres Händchens für grandiose Kameraperspektiven und surreale Bilder oder Handlungsmomente nachhaltig erinnert, wofür neben vielen anderen etwa "Re-Cycle" oder natürlich "The Eye" exemplarisch stehen. Immer wieder fielen ihre Filme aber auch durch zumindest zeitweise eklatante Storyschwächen auf. Letzteres ist nun ein Problem, das "The Messengers" eher NICHT hat - es sei denn, man wertet das x-te Aufwärmen von schon tausendfach Gesehenem als solche Schwäche. In diesem Fall allerdings müßte man ihr Hollywood-Debüt wohl sogar als kompletten Kollaps bezeichnen, denn dieser Streifen ist vor allem eins: Spukhaus-Routine pur.

Dennoch verblüfft "The Messengers" immer wieder, und zwar in genau jedem Moment, in dem man sich vor Augen ruft, welche Regisseure für ihn verantwortlich sind. Was jetzt nicht heißen soll, daß es sich hier um einen furchtbar schlechten Film handeln würde. Er bietet nur leider überhaupt keine Überraschungen, ist von Anfang bis Ende nach Schema F aufgezogen und besitzt halt traurigerweise nicht mal den Hauch der visuellen Stärke, welche das Bruderpaar bislang ausgezeichnet hatte. Warum geht ihr für einen solchen Film nach Hollywood? Warum importiert euch Hollywood für einen solchen Film? Ernsthaft, das hätte von jedem x-beliebigen B-Movie-Regisseur ganz genau so inszeniert werden können. Und zwar direct to video. Das einzige, was hier überhaupt noch aus dem Rahmen fällt, ist dann ein eher unfreiwillig komisches Element: im Zeitraffer an der Decke krabbelnde Geistergestalten. Seeeeeeehr bedrohlich wirkend.

Wie erwähnt, die Story ist heutzutage kaum noch der Rede wert: Familie aus Chicago hat harte Zeiten hinter sich und will diese beenden, in dem sie auf ein verlassenes Gehöft am Arsch von North Dakota zieht. Dieses sieht zwar schon auf den ersten Blick so wenig einladend und heruntergekommen aus, daß jeder normale Mensch sofort schreiend Reißaus nehmen würde. Aber dann wäre der Film ja schon zu Ende, geht also nicht, deshalb richtet man sich dort nun häuslich ein. Es dauert nicht lange, bis sich die Ereignisse aus dem Vorspann zu wiederholen drohen: bösartige Erscheinungen machen bösartige Geräusche und zeigen sich auch sonst eher garstig, die Atmosphäre wird bedrohlich, allerdings zunächst nur für die junge Tochter, welche die Wesen wohl als einzige (neben ihrem Baby-Bruder) sehen kann. Natürlich glaubt ihr niemand, und natürlich nimmt das Unheil seinen Lauf... immer fein angekündigt durch die senilen Krähen-Verwandten von Hitchcocks "Birds". Klar, Krähen sind die Botschafter des Todes, aber darauf kommt hier so schnell keiner. Und so geht einige Zeit ins Land, bis man der Bedrohung schließlich ins Auge blickt...

Die Auflösung des Ganzen fügt sich dann je nach Sichtweise gut ins bislang Gesehene ein oder befördert den Film in der Wertschätzung noch eine weitere Stufe nach unten. Eigentlich ist sie aber gar nicht so relevant, denn in einem solchen Film geht es neben einem actiongeladenen Finale (vorhanden) doch letztlich vor allem um gute Spukeffekte (bedingt) und vor allem eine bedrohliche Atmosphäre (nö. Oder... selten). Daß man bei einer solchen Story das Rad nicht neu erfinden kann, ist schon klar. Daß man sich aber derart bereitwillig der Mittelmäßigkeit unterordnet, hätte ich von diesen Regisseuren nun wirklich nicht erwartet.

Objektiv betrachtet ein schon okayer, leidlich unterhaltsamer, klassischer Gruselfilm, der überhaupt nichts Neues bringt, sondern von der Stange kommt. Also eigentlich 5 Punkte. Aber bei DEM Potential und vor allem bei der hier schon wieder demonstrierten, fast widerlich-reaktionär zu nennenden Familienglück-Fixierung der Pang-Brothers (wie schon in "The Eye 2" und vor allem, abstoßend, in "Re-Cycle" zu beobachten)... muß ich noch einen halben Punkt abziehen.
D.S.
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

08.08.2007, 06:07


Pang Brothers = Penn Brothers

von Eraserhead
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Selbst für einen Film, der eventuell von Max Mustermann gedreht worden wäre, ein absoluter Langweiler. Wenn man natürlich ne Woche schon sich Geisterstorys reinzieht, ist man wohl auch voreingenommen und gewissermaßen abgehärmt. Da passiert ja absolut gar nichts in dem Film! Ein Extrapunkt für die hübschen Aufnahmen von den Sonnenblumenfeldern. Meine Erwartungen waren zu hoch...
Eraserhead
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

08.08.2007, 08:57


Und immer wieder das Gleiche

von FFFler
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Die Pangbrüder haben bei mir immer noch ein Stein im Brett und ich frage mich langsam echt warum eigentlich? War ihr Megagrusler The Eye eines der Highlights im Geisterhorrorbereich, kam in den Folgefilmen nie mehr als mittelmäßige Ware heraus und auch ihr Hollywooddebut kann daran nichts ändern. Dabei sah der Trailer noch vielversprechend aus und man muss die Brüder in Schutz nehmen, denn ihnen ist das Versagen dieses Filmes am Wenigsten zuzuschreiben. Sie versuchen mit allen Mitteln eine beklemmende Atmosphäre auszulösen, was zu Beginn sogar teilweise gelingt, doch sie haben die Rechnung dabei nicht mit diesem hundsmiserablen Drehbuch gemacht, das all ihre Bemühungen im Keime ersticken lässt. So ist es nicht nur der x-te Geist will Rache Gruseler, er ist schlicht und einfach nur bescheuert gerade im Bezug auf John Corbetts Charakter (der dies wohl gemerkt hat und ein unterhaltsames Overacting an den Tag legt). Nene, das war nix, mal schauen ob ich ihnen noch eine Chance geben werde.
FFFler
sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt

14.08.2007, 16:46


Es spukt und spukt

von QuintenQuist
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Es gibt eine Menge Geisterfilme und so recht erschließen will sich mir nicht, wieso ich auch weiterhin in diese Filme gehe, mir eine meist höchstens routiniert runtergespulte Variation ansehe und dann frage, was das sollte.

Aber "The Messengers" hat Dylan McDermitt, Kristen Stewart, John Corbett und Penelope Anne Miller, also eine gute Besetzung und die rettet die Nummernrevue der Fratzen und Schreie dann auch, was aber nicht eben für das Werk spricht, denn ein Geisterfilm dessen Stärken sich finden, wenns gar nicht spukt...naja...so war das sicher nicht gedacht.

Eine der wunderbar unangenehmen Angewohnheiten des Genres ist es ja, einem jeden Spannungsmoment noch mal mit Musik oder anderem Krach über- bzw. untermalt nahe zu bringen, damit man auch ja nichts übersehen hat und sich auch richtig erschreckt und die Pangs folgen diesem Mantra grade zu Beginn gebetsmühlenartig, was nervt.

Trotzdem finden sich einige spannende Momente, irgendwann auch mal an selige Poltergeist-Zeiten erinnernde Demolierungen und eine nicht nur hübsche sondern auch einfach sympathische Kristen Stewart, die einen als emotionaler Bezugspunkt durch den Film führt.

Angenehm an "The Messengers" ist die doch recht realitätsnahe Beschreibung der Figuren, die finanzielle Not, in der sie stecken, nachdem der Vater zwei Jahre arbeitslos war und die Tochter, die einen Autounfall verursacht hat, so dass ihr kleiner Bruder nicht mehr spricht (nicht etwa tot oder verstümmelt) und der Haussegen unter der Oberfläche angespannt vibriert, was natürlich hochkocht, wenn die Tochter was von Geistern redet...

Als Familienfilm wäre "The Messengers" so eigentlich viel besser, den ganzen Spukkram rausdirigieren und netten Menschen beim Leben und Leiden zusehen.

Ist aber ein Geisterfilm.
QuintenQuist
sah diesen Film im Cinemaxx 3, Hamburg

25.08.2007, 18:28




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Kommentar von Herr_Kees :
What Messenge?
Teils effektvoller Spukhausfilm mit prominenter Besetzung, der zahlreiche Klassiker zitiert (POLTERGEIST, SHINING, THE BIRDS sowie diverse Asia-Grusler), jedoch keine einzige neue Idee bringt.
19.08.2012, 01:02

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