Reviewvon asta | Permalink |
Ein alternder Radiomoderator macht sich auf die Suche nach einem schwer kranken Kind. Doch er findet etwas, von dem er nicht mal wusste, dass er es suchte. Ein schöner ruhiger Film, in dem Williams und Toni Collette zeigen, was sie können. Ich frage mich allerdigs, wie der Film es ins FFF-Programm geschafft hat, weil kein SF, kein Horror, kein Thriller und auch kein Fantasy. | |
asta sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 25.07.2006, 10:15 |
In the Air tonightvon D.S. | Permalink |
Robin Williams in einem FFF-Film? Da werden Erinnerungen an "One Hour Photo" wach. Und ohne mich vorab auch nur ansatzweise mit der Story beschäftigt zu haben, erwartete ich irgendwie etwas genau in dieser Richtung: eine zwar leise, aber beeindruckend verstörende Charakterstudie, einen psychotischen Touch, ein echtes aus-der-Norm-Fallen (zumindest von unserem Hauptdarsteller). Weit gefehlt: zwar bietet "The Night Listener" eine definitiv interessante und (nach meiner eigenen Erfahrung) nicht mal unrealistische Story, die über einen großen Teil der ersten Stunde auch einen schönen Thrill-Faktor hat und für gespannte Neugierde ob ihrer Auflösung sorgt. Insgesamt jedoch ist dieser Film leider vor allem ein rührseliges Kitschstück, das in seiner zweiten, viel zu langen Hälfte neben dem Mainstream-Pseudo-Drama aber auch gar nichts anderes mehr zu bieten hat. Robin Williams spielt den überaus erfolgreichen schwulen Radiomoderator Noon, der eines Tages von der Geschichte des 14jährigen Pete hört, der als Kind Opfer eines Pädophilen-Rings wurde - der von seinen eigenen Eltern geleitet wurde. Ein befreundeter Verleger will die intensiv geschriebene Autobiographie des Jungen veröffentlichen und bittet unsere Hauptfigur um seine Meinung (und letztendlich wohl auch um etwas Gratis-Promotion). Noon ist vom Manuskript und dem publicityträchtigen Leiden des Jungen sehr beeindruckt - und als dieser ihn auch noch anruft und ihm erzählt, er sei ein großer Fan seiner Radioshow, ist es um Noon geschehen. Er freundet sich mit ihm an und will alles tun, um dem schwer lungenkranken Pete zu großer Öffentlichkeit zu verhelfen. Da meldet seine Umgebung Bedenken an. Könnte es nicht sein, daß die Story nur gefaked ist? Wer weiß denn, ob sich das alles wirklich so zugetragen hat? Die Stimme des Jungen und seiner vorgeblichen Adoptivmutter Donna klingen doch extrem ähnlich? Will hier nicht vielleicht nur ein Nachwuchsautor sein erstes Buch auf abscheuliche Weise promoten? Unser privat selbst schwer gebeutelter Radiostar entschließt sich, der Sache auf den Grund zu gehen. Er reist ins ländliche Wisconsin, um Pete mit eigenen Augen zu begutachten und alle (für ihn zwar eigentlich nicht entscheidenden, nichtsdestoweniger nagenden) Zweifel aus der Welt zu schaffen. Zunächst aber trifft er nur auf Donna - die seine Motive hinterfragt und ihn in ein nicht unbeträchtliches moralisches Dilemma stürzt... Angesichts seines Casts fast schon "natürlich", überzeugt "The Night Listener" jederzeit durch seine schauspielerischen Leistungen. Robin Williams spielt die Rolle des alternden homosexuellen Medienprominenten fast erschreckend überzeugend, und auch alle anderen Darsteller erwecken ihre Figuren glaubwürdig zum Leben. Die Inszenierung erzeugt durchaus ein gewisses Interesse an der Story und ihren Hintergründen, man will mit Noon endlich herausfinden, ob die Erzählung der Wahrheit entspricht oder ob sich hier ein großes Geheimnis verbirgt. Ab kurz nach der Mitte des Films ist genau jenes Geheimnis aber schon (je nach Präferenz befriedigend oder unbefriedigend) gelöst. Der Thrill ist aufgehoben, die Handlung im weiteren Sinne erledigt, uns wird vollkommen klar gemacht, was der Hintergrund des Ganzen ist. Ab diesem Punkt ist "The Night Listener" nichts anderes mehr als ein schmalziges Drama um Menschen und ihre individuellen Störungen, um Lebenseinstellungen und Wege, die Herausforderungen des Daseins zu bewältigen. Da der Film auf einer Geschichte von Armistead Maupin beruht, ist auch klar, daß wir uns hier eher in höheren Kitsch- und Mondscheintarif-wertigen Philosophie-Gefilden bewegen. Nüchtern betrachtet, ist die in diesem Film geschilderte Geschichte kaum eines weiteren Gedankens wert. Ja, es stimmt, es gibt kranke Menschen und kranke Geschichten. Wer noch niemals aus seinem Loch oder dem Internet hervorgekrochen ist, mag von manchen Geschehnissen auf dieser unserer Erde schockiert sein. Aber jeder, der schon vor dem Genuß von "The Night Listener" wußte, daß manche Menschen einfach nicht nach den allgemein anerkannten Regeln unseres Zusammenlebens funktionieren, fühlt sich hier am Ende auch nicht weiter außergewöhnlich überrascht. Was bleibt, ist ein Moral- und Charakterstück über einen Menschen, der sich klarmachen muß, daß hinter anderen Menschen mehr als nur erzählungswürdige Geschichten stecken. Das ist dann schlußendlich zwar von seiner Aussage her sicherlich unendlich wertvoll und durch und durch professionell inszeniert und gespielt, für Nicht-SPD-Mitglieder aber auf Dauer mehr als ermüdend, verkitscht und in seiner Konsequenz reichlich belanglos. Knappe 6 Punkte wegen der ersten 60 Minuten, die zum größten Teil erstaunlich fesseln können - danach ist es aber komplett vorbei und wird am Ende sogar fast schon zum Ärgernis. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt | 02.08.2006, 06:08 |
This is Noone at Noonvon FFFler | Permalink |
Ein sehr spannendes Drama, dass nicht nur durch seine ruhige Inszenierung zu gefallen weiß, sondern durch seine interessante Thematik überzeugt. Dazu liefern Robin Williams und vor allem die großartige Toni Collette Topleistungen ab und verstärken damit den guten Gesamteindruck, der auch von dem ordentlichen Ende nicht getrübt werden kann. | |
FFFler sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt | 05.08.2006, 09:47 |
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