Daughter of darknessvon TheCritic | Permalink |
Da muß ich jetzt doch mal nachdenken, wann ich das letzte Mal ein Publikum so viel Szenenapplaus im Kino geben sah. Wobei das lautstarke Mitfiebern vermutlich weniger dem Film als vielmehr dem Publikum anzulasten ist. Aber dennoch. Wo kein Rauch, da kein Feuer. So ganz ohne ist die eigentlich recht geradlinige Konstruktion nicht, trotz etlicher genretypischer Situationen. Besonders die für den Zuschauer klar ersichtliche Manipulation der Familiendynamik, die aber den Figuren weithin verborgen bleibt, sorgt doch für einige emotionale Wallungen im Zuschauerraum. Auch nicht schlecht - das Tötungsverbot für Kinder und Klerikale ist außer Kraft gesetzt. Weshalb ich den Film aber wirklich empfehlen kann, ist die Leistung der minderjährigen Darstellerin von Esther. Gerade zum Schluß läuft sie zu Hochform auf, daß man wirklich nicht weiß, was man von ihr halten soll. P.S.: Ich hätte mir übrigens gewünscht, daß als Auflösung rauskommt, man hätte ihr in Rußland einen anderen Kopf angenäht. So viel sei verraten, das ist nicht die Erklärung. Aber die ist nach all dem Mystery-Traum-Gequarke der letzten Jahre wirklich nicht übel - wie überhaupt die Dynamik des Drehbuchs mir recht gut gefiel. | |
TheCritic | 20.08.2009, 01:18 |
Mainstream-Grusel vom Feinstenvon Christian | Permalink |
Eine Lauflänge von über 120 Minuten, ein Marktforschungsblatt von Kinowelt. Da fragt man sich schnell, ob der Verleih noch gewisse Unsicherheit verspürt. Diese kann man ihm getrost nehmen. Orphan ist ein höchst gelungener Genre-Beitrag, den ich fast eher aus Asien erwartet hätte, und meilenweit entfernt von dem eher unterdurchschnittlichen Joshua des letztjährigen Festivals. Der Film weiß über die ganz Länge spannend zu unterhalten und hier und da werden ein paar Tabus gebrochen, die eher selten im amerikanischen Kino zu sehen sind. Adoptivkind Esther, eigentlich geholt, um das seelische Gleichgewicht einer vierköpfigen Familie wiederherzustellen, scheint das genaue Gegenteil zu fabrizieren. Warum und wie sollte man sich nicht entgehen lassen. Eine tolle Inszenierung, hier und da Erinnerungen an Hitchcock oder auch mal eine Prise Shining. Aber egal, neu zusammengemischt ergibt es höchst spannende Unterhaltung. Und ab und an klebt man auch mal im Sessel. Da wollen wir auch die ein bis zwei zweifelhaften Storykniffs verzeihen. Zumindest stelle ich mir so mundfaul keine Schwiegermutter in einer solchen Familie vor... Erstklassig. | |
Christian sah diesen Film im Cinemaxx 6, Hamburg | 25.08.2009, 13:53 |
I have a special surprise for you, Mommy!von Lovecraft | Permalink |
"Orphan" schafft das Kunststück, auch als vierter und letzter Film des diesjährigen FFFs über durchtriebene Kinder noch eigene Facetten und Ideen aufzufahren. "Hansel und Gretel" hatte seine märchenhafte, surreale Atmosphäre, "The Children" war der handfeste, effektvolle Kiddie-Horror, "Case 39" wies eine übernatürliche Komponente auf und "Orphan" kommt nun aus dem Psychoterror-Lager daher. Was Waisenkind Esther mit Manipulation, Bedrohung und ganz altmodischer Gewalttätigkeit da so alles mit seiner neuen Familie treibt, hat das Berliner Publikum jedenfalls öfter nach Luft schnappen lassen. Für einen Hollywood-Streifen ist das Treiben des garstigen Görs schon harter Tobak. Das gilt auch für die Zeichnung der nur auf den ersten Bild als Bilderbuchexemplar anzusehenden Familie. Den Story-Twist fand ich relativ gelungen und letztlich im Bezug auf die vorherigen 100 Filmminuten logisch. Spannend und gut gespielt ist der Film auch noch, so daß ich "Orphan" jedem, der sich noch einen weiteren Killerkinderstreifen geben will (schlecht sind sie alle nicht!), nur empfehlen kann. | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 27.08.2009, 10:20 |
Crowd Pleaservon johnsfilm | Permalink |
Sehr unterhaltsamer B-Film, dessen Handlung auf schaurig-wohlige Art vorhersehbar ist. Das Casting ist inklusive der Nebenrollen (CCH Pounder als Sister Abigail) exzellent, die schauspielerischen Leistungen bemerkenswert. Der Plot-Twist, der im Kinowelt-Fragebogen zu bewerten war, ist zwar nicht unbedingt relevant, aber trotzdem ein gelungenes letztes I-Tüpfelchen. Whatever happened to orphan Esther? Herauszufinden in diesem Herbst im Kino Ihrer Wahl. Es lohnt sich! | |
johnsfilm sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 28.08.2009, 09:08 |
Esther gehört ne Tracht Prügel verpasstvon FFFler | Permalink |
Just the Usual Bad Kiddie Movie dachte ich ... nur um dann positiv überrascht zu werden. Das ist zum einen der gelungenen Regie von Jaume Collet-Serra zu verdanken, als auch dem überraschend guten Drehbuch, das sich zwar an Genrekonventionen hält, aber dank der finalen Auflösung in sich doch stimmig und logisch ist. Als Glücksgriff erweist sich dabei Newcomerin Isabelle Fuhrman, die als Esther eine hervorragende Leistung abliefert und vor allem in den letzten 20 Minuten ihre erwachsenen Kollegen allesamt in die Tasche steckt und das obwohl Vera Fermiga zuvor ebenfalls eine klasse Darbietung abliefert. Einzig Saarsgard bleibt da ein wenig hinter den Beiden zurück. Orphan erfindet jetzt sicherlich das Genre nicht neu, ist doch ein schön atmosphärisch inszenierter Thriller mit guten Darstellern und einem überzeugenden Ende, der zurecht einen Kinostart in Deutschland verdient hat. | |
FFFler sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 29.08.2009, 13:40 |
Esthervon GeorgeKaplan | Permalink |
Esther ist Waise. Esther ist hochbegabt, sehr freundlich, begeisterungsfähig, lernbegierig, wenn auch etwas neunmalkug, talentiert als Malerin und als Musikerin. Natürlich hat Esther nicht nur Sonnenseiten. Irgendwo lauert in ihr etwas abgründiges, in ihren Bildern, in ihrem Charakter, etwas durch und durch böses. Esther ist der Albtraum aller Adoptiveltern. Was für ein kleines, freches, durchtriebenes Biest war das denn bitteschön? Wie Esther sich in der Familie breit macht und ihre Netze spinnt, das hat meine insgeheime Bewunderung ausgelöst. Sie würde sich mit Damien prächtig verstehen, sei es auch nur zum Kräftemessen. Bleiben einige Ungereimtheiten. Warum die Mutter trotz zwei leiblicher Kinder unbedingt ein mittelaltes Kind adoptieren möchte, wird auch durch eine Fehlgeburt nicht wirklich schlüssig. Von den anscheinend extrem laxen Bestimmungen zur Adoption will ich erst gar nicht anfangen, denn es wäre für den Spannungsaufbau nicht hilfreich gewesen, hier realistisch zu bleiben. Intelligenter hätte man aber die ehelichen Probleme darstellen können, die über ein Schubladendenken nicht hinauskommen. Konflikte müssen anscheinend immer gleich einen extrem bedeutungsschwangeren Hintergrund bekommen, damit der Mainstreamzuschauer mitkriegt, wenn der Haussegen schief hängt. Und letztlich verhunzt der Film auch sein Finale durch seine extreme Vorhersehbarkeit, welches vermutlich dem Testscreening geschuldet ist. Gemeiner wäre es gewesen, den Film 10 Minuten früher enden zu lassen. Dennoch ist "Orphan" ein packender Horrorfilm, der wirklich zu gruseln weiß. Dank Esther. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 9, Köln | 02.09.2009, 14:03 |
Brillant.von glorrk | Permalink |
Für mich war "Orphan" das diesjährige Highlight. Ein geradliniger Thriller mit guten schauspielerischen Leistungen, allen voran die Darstellerin von Esther. Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten, die 2 Stunden sind in kürzester Zeit vorbei und nach dem Ende saß ich erst noch kurz gebannt da. Man kann kritisieren, dass manche Aspekte des Filmes schon so ähnlich vorhanden waren - aber selten so gut dargestellt. Damien - warm anziehen! | |
glorrk sah diesen Film im Cinema, München | 10.09.2009, 20:54 |
Wechselbalgvon Herr_Kees | Permalink |
Visuell interessante Killerkind-Variante, die etwas langsam in Fahrt kommt, gegen Ende aber an Spannung gewinnt und einen ungewöhnlichen Twist bietet - der Großteil bleibt aber vorhersehbar und unnötig aufgeblasen. | |
Herr_Kees | 06.03.2013, 16:24 |
Die böse Russin 2.0von MarxBrother81 | Permalink |
Böse kleine Kinder kennt man aus Kultfilmen, wie z.B. "Das zweite Gesicht" oder "Omen 2: Damien", und man hat immer wieder Freude an den kleinen mörderischen Rackern, wenn sie wieder mal versuchen ihren Eltern oder anderen Opfern die Lichter auszublasen. Das Ganze natürlich immer mit dem zynischen Augenzwinkern des Filmfans beobachtet und kommentiert. Auch hier bekommt man die volle Ladung einer kleinen erst netten, später dann brutal biestigen Version des Waisenhaus-Themas: junges, russisches Mädchen wird von gut verdienenden Eltern adoptiert und zu ihren zwei anderen Kindern gebracht, die schnell entdecken, dass ihre neue Schwester nicht das ist, was sie vorgibt. Insgesamt ein wunderbar bebilderter leiser Grusler mit großen Schocks und gut agierenden Darstellern. Alleine die Szene mit der kleinen Schwester im Schnee (siehe die Waisenhausbeauftragte!) oder das Finale auf Eis sind einfach nur toll inszeniert und grandios. Und die Auflösung am Ende ist auch mal ganz was anderes als das, was man sonst so geboten bekommt im Genre. Fazit: Muss man gesehen haben! | |
MarxBrother81 | 14.06.2013, 15:52 |
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