Unseren Fans davon zu erzählen, dass Frankreich sich im letzten Jahrzehnt, beginnend mit HAUTE TENSION, zur führenden Nation für Horror der beinharten Sorte entwickelt hat, hieße, Eulen nach Athen zu tragen. LA MEUTE, das Debüt von Franck Richard, fügt sich nahtlos in diese neue französische Tradition. Der Film überschreitet Grenzen, bricht Tabus und geht zielsicher immer dorthin, wo es wehtut – den Protagonisten ebenso wie dem Publikum. Und hebt sich dennoch deutlich und wohltuend ab von den jüngst typischen Ultrabrutal-Spektakeln, die sich primär als pubertäre Härteproben verstehen (womit sie auf ihre ganz eigene Weise präzise die französische Realität zu Beginn des 21. Jahrhunderts widerspiegeln). So funktioniert LA MEUTE nicht nur als verwunschene Variation des Backwoods-Slashers, sondern ist vor allem auch ein richtig guter Film. Als Special Screening im offiziellen Programm von Cannes veranlasste er das zimperliche und konservative Premierenpublikum an der Croisette mal wieder zu ein paar Walkouts. Aber beim Fantasy Filmfest, dessen Zuschauer ja bekanntlich das Ungewöhnliche, das Verstörende genauso wie das Kunstvolle lieben, wird LA MEUTE garantiert die gebührende Wertschätzung erfahren. Schon allein, weil Émilie Dequenne (aus PAKT DER WÖLFE und FISSURE) eine Filmheldin ist, mit der man die Welt in Flammen setzen will. Ein taffes Outlaw-Chick im aufmüpfigen Joan-Jett-Look, das sich mit den Cheerleaderinnen aus handelsüblichen US-Horrorfilmen den Arsch abwischen würde und selbst fiesen Bikern den Mittelfinger zeigt, auch wenn das in LA MEUTE böse Folgen hat …
In ihrer Rostkarre sieht es aus wie bei Schweins unterm Tisch, sie hört Patti Smith und Led Zeppelin (geht’s besser?) und sie fährt auf kaum befestigten Landstraßen durchs Hinterland, die zuletzt Laurent Lucas in CALVAIRE in den Wahnsinn führten. Mit einem undurchschaubaren Tramper, gespielt ausgerechnet von Neo-Chanson-Gott Benjamin Biolay kehrt sie in eine Spelunke im sprichwörtlichen Nichts ein, welche gut und gern von einer kettensägenvernarrten Familie aus Texas betrieben werden könnte. Und tatsächlich erweist sich die Madame hinter dem Tresen – Yolande Moreau, Frankreichs Antwort auf Roseanne Barr – als ebenbürtige Verwalterin von blankem Terror, der sich kaum in Worte fassen lässt. Das Szenario in Kurzform: Biolay verschwindet, Dequenne findet sich in einem Käfig im Keller wieder, Philippe Nahon, (der Metzger aus MENSCHENFEIND) schaut zu Besuch vorbei und trägt ein groteskes T-Shirt. Was jetzt folgt, ist so düster, blutig und komisch zugleich, dass wir einfach nur vor Inbrunst johlen wollen, wenn es zum Last Stand ausgerechnet in der Bruchbude der eingangs erwähnten Biker kommt.
In ihrer Rostkarre sieht es aus wie bei Schweins unterm Tisch, sie hört Patti Smith und Led Zeppelin (geht’s besser?) und sie fährt auf kaum befestigten Landstraßen durchs Hinterland, die zuletzt Laurent Lucas in CALVAIRE in den Wahnsinn führten. Mit einem undurchschaubaren Tramper, gespielt ausgerechnet von Neo-Chanson-Gott Benjamin Biolay kehrt sie in eine Spelunke im sprichwörtlichen Nichts ein, welche gut und gern von einer kettensägenvernarrten Familie aus Texas betrieben werden könnte. Und tatsächlich erweist sich die Madame hinter dem Tresen – Yolande Moreau, Frankreichs Antwort auf Roseanne Barr – als ebenbürtige Verwalterin von blankem Terror, der sich kaum in Worte fassen lässt. Das Szenario in Kurzform: Biolay verschwindet, Dequenne findet sich in einem Käfig im Keller wieder, Philippe Nahon, (der Metzger aus MENSCHENFEIND) schaut zu Besuch vorbei und trägt ein groteskes T-Shirt. Was jetzt folgt, ist so düster, blutig und komisch zugleich, dass wir einfach nur vor Inbrunst johlen wollen, wenn es zum Last Stand ausgerechnet in der Bruchbude der eingangs erwähnten Biker kommt.