Kohlrouladen mal andersvon Zombie | Permalink |
Die Story ist mal was anderes, wenn auch gleich die Vater-Sohn-Problematik schon allzu durchgekaut ist. Das bringt mich gleich zur Kohlroulade: Kohlblatt außen, Fleischeinlage innen - der Koch hat aufgepasst! Nur dass es sich hierbei um neu entstandenes Leben handelt. Die Umsetzung der Geschichte ist gut gemacht! Die Schauspieler, besonders der Sohn und seine kleine rechte Hand, sind zauberhaft ausgewählt und ich frage mich, ob der Schauspieler, der den Sohn darstellt, zuvor eine monatelange Kohlsuppendiät gemacht hat?! Gut gespielt ist halb gewonnen, und so kam es weder zu Längen noch Langeweile. Die Klischees wurden brav bedient, aber hier will ich nicht ins Detail gehen, um keine Spoiler zu liefern! Vorgewarnt sei aber jeder Zuschauer: es wird gesungen! Wenn es sich auch nicht um einen Musical-Film handelt, schon gar nicht einen Disney, so wird für meinen Geschmack zwar gut, aber dennoch viel zu viel gesungen! Fazit: herrlicher Klamauk gut gemacht! Spaßfaktor garantiert! | |
Zombie sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 05.09.2014, 03:13 |
Märchenhaftvon Janina Himmen | Permalink |
Was für ein zauberhafter Film, damit hatte ich gar nicht gerechnet. PATCH TOWN wirkte auf mich wie ein düsteres Märchen, bei dem es aber auch genug Humor gibt. Die Charaktere sind herrlich überzeichnet, aber man schließt sie gleich ins Herz. Sogar die Bösen. Und die Geschichte ist angenehm kreativ. PATCH TOWN kommt einem richtigen Fantasyfilm von denen, die ich dieses Jahr bisher gesehen habe, am nächsten. Es gibt einen magischen Ort, an dem seltsame Dinge geschehen, und um diesen herum wurden eine Fabrik und eine Stadt für die Arbeiter errichtet. Der Chef der Fabrik regiert wie ein Diktator, aber einer seiner Untergebenen beginnt, seinen tristen Alltag zu hinterfragen. Nur gegen Ende wurde es ein bisschen zu vorhersehbar, das wäre meine einzige Kritik. Einigen ist der Film vielleicht auch zu kitschig und das gelegentliche Gesinge könnte nerven. Aber ich mochte das, und die Schauspieler können zumindest singen (besser als in einem gewissen Slasherfilm, den ich vor kurzem ertragen musste...). Wenn man sich auf eine Wundertüte einlassen kann, ist PATCH TOWN eine echte Empfehlung. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt - Original-Review | 05.09.2014, 22:25 |
Wo die Babys herkommenvon D.S. | Permalink |
Das hatte ich nicht erwartet: Ein Weihnachtsfilm mit viel fröhlichem Gesang, der George Orwell mit Tim Burton und Terry Gilliam kreuzt! Das Setdesign einer recht deutlich sowjetisch "angehauchten" Quasi-Arbeitslager-Fabrik, in dem grau gekleidete arme Tölpel frische Babys aus Kohlköpfen schneiden, damit aus ihnen die schönsten Puppen für verwöhnte Kapitalistenkinder gezaubert werden können, ist liebevoll trist bis ins Detail; und während die Arbeitsbedingungen fatal an "Santa’s Workshop" aus FUTURAMA erinnern, werden hier atmosphärisch automatisch Erinnerungen an NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS usw. wach. Was nicht zuletzt auch an der Zeichnung der Antagonisten liegt, die als märchenhaft romantisch-böse Gestalten mit sinisteren Plänen vorgestellt werden, aber in fast allen Fällen unter ihrer fiesen Schale doch einen menschlichen Kern haben. Vom Chefbösewicht, dem Fabrikbesitzer Yuri, wohl einmal abgesehen - aber der hat dafür eine Hintergrundgeschichte zu seiner skrupellosen Verbitterung, die uns in einer grandios gefilmten Rückblende nähergebracht wird. Ehrlich gesagt sind Yuri und die anderen "Bösen" hier die klar interessanteren Charaktere als die "guten" Protagonisten, in deren Zentrum das naive Dickerchen Jon steht, der aus dem Arbeiter- und Bauernparadies in die glitzernde Großstadt rübermachen will, um dort ein erfüllteres Leben zu finden - und seine Mutter. Die bleibt allerdings arg blass, wie auch Jon selbst im Wesentlichen, und seine Frau sowieso. Zum Glück gibt es auf ihrer Seite auch noch den lässigsten Inder des Weihnachtsuniversums, den Lieferwagenfahrer und Aushilfself Sly aka "Sly Truckgui" aka "Sly is Fly". Der gewinnt garantiert alle Zuschauerherzen für sich und sorgt durch seine Mimik sowie seine schräg dämlichen Sprüche in feinstem Indisch-Englisch immer wieder für kollektives Gelächter. Von ihm hätte ich mir mehr gewünscht, ebenso vom Imperium des Puppen-Bösen mit seinen Teufelsmaschinen und Welteroberungsstrategien. Stattdessen bekam ich mehr Gesang. Der mir leider ziemlich auf die Nerven ging. Mein ganz persönliches Hauptproblem bei der Sichtung von PATCH TOWN war aber wohl, dass ich nicht ganz in der richtigen Stimmung für ein Weihnachtsmärchen mit simpel gestrickter Story, noch simpler gestrickten Figuren und größtenteils absolut kindgerechter Inszenierung war. Daher kann ich auch nicht mehr als 6 Punkte vergeben, die "objektiv" betrachtet aber ziemlich unfair sind. Denn was der Film machen will, macht er gut; er unterhält weitestgehend ohne Längen, hat viel treffenden Humor und lässt es dem einen oder anderen sicher warm ums Herz werden. Ich probier’s im Dezember noch mal. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 06.09.2014, 03:09 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | |||||