Pure Langeweilevon Jimmyjohnjamesmyer | Permalink |
Keine Ahnung, was dieser Film soll. Denkt man am Anfang noch, der Film kommt irgendwie cool daher und könnte lustig werden, entpuppt sich das Ding dann als gänzlich humorfreie Story über ein Haus, das unter Quarantäne gestellt wird, weil irgendeine Krankheit ausgebrochen ist und die zunehmende Paranoia der eingesperrten Hand voll Mieter. Hauptcharakter ist ein werdender Vater mit schwangerer Frau, der irgendwo mitten drin zwischen einem Verschwörungstheoretiker und Opas mit zuckenden Triggerfingern aufgerieben wird, während drumherum ungefähr gar nichts passiert oder aufgeklärt wird. Der Film gibt mir so maximal überhaupt nix, daß eine Bewertung unmöglich ist. Die Charaktere sind absolut uninteressant, was bei dem Grundkonzept ja nur in die Hose gehen kann... außer den Charakteren gibt’s hier nämlich absolut nichts. Und der offenbar angepeilte absurd-schwarze Humor ist komplett an mir vorbeigeschossen. Die positiven Stimmen zu Phase 7 kann ich mir daher nur mit Exotenbonus erklären. | |
Jimmyjohnjamesmyer | 07.08.2011, 17:13 |
A parody of paranoid times...von FFFler | Permalink |
Phase 7 spielt über die komplette Laufzeit in einem Gebäude das unter Quarantäne gestellt wird und in dem schräge Figuren über einen langen Zeitraum eingesperrt werden, so dass die üblichen Gruppendynamiken den Film dominieren. Was der Film den Zuschauer sagen will, weiß er dabei zu keiner Sekunde, denn dieses argentinische Werk setzt seinen Fokus hauptsächlich auf seine merkwürdig, schrulligen Charaktere und seinen Humor. Warum die Quarantäne? Was geschieht außerhalb? Dies bleibt trivial, sorgt aber dennoch für eine schöne beklemmende Atmosphäre. Das wird verstärkt durch die altmodische Horrorfilmmusik und dem häufig auftretenden schwarzen Humor. Auch wenn der Film einen am Ende etwas ratlos zurücklässt, fühlte man sich doch über 1 1/2 Stunden gut unterhalten ... auch wenn man am Ende vielleicht nicht einmal weiß warum. | |
FFFler - Original-Review | 10.08.2011, 11:19 |
Immer diese Nachbarnvon Lovecraft | Permalink |
Phase 7 ist ein Paradebeispiel für den Nutzen einer Dauerkarte: Geld hätte ich für dieses launige Endzeit-Kammerspiel aus Argentinien im vornherein eher nicht ausgegeben, dann aber eine absolut positive Überraschung verpaßt. Mit augenscheinlich kleinstem Budget gefilmt, punktet der Streifen mit absurdem Humor und einer sich steig steigernden Spannungskurve. Schön auch der John-Carpenter-Gedächtnisscore sowie die Verbeugung vor Saul Bass’ Klassiker "Phase 4" (läuft bei Pipi - welch unglücklicher Name - im TV). Apropos Klassiker: Die Spiegelszene ist ganz großes Kino. Beste Stimmung im Kino und eine klare Empfehlung von mir. | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 18.08.2011, 11:15 |
The New World Ordervon D.S. | Permalink |
PHASE 7 war für mich eine kleine positive Überraschung: Nach dem miserablen Trailer rechnete ich eigentlich mit einem akuten Fall schlimmer Amateur-Witzischkeit. Was mich dann aber erwartete, war ein eher ernsthafter Endzeitfilm zwischen Paranoia, Verschwörungstheorie und gesunder Härte - mit tatsächlich bissigem Humor gewürzt. Das Ausgangsszenario ist spätestens seit [rec] nicht mehr neu, die budgetären Beschränkungen sind allüberall deutlich spürbar, ein paar Längen sind nicht zu leugnen. Dennoch gelingt es PHASE 7 über weite Strecken, eine interessante Atmosphäre aufzubauen, während man sich mit den unglücklichen Bewohnern des unter Quarantäne gestellten Wohnhauses fragt, was zur Hölle da draußen eigentlich los ist. Derweil wird die Stimmung unter den Mietern immer angespannter, Konflikte untereinander kristallisieren sich heraus und Charaktere sind tiefgründiger, als man zunächst glauben mochte - nicht immer positiv. Schließlich eskaliert die Lage... ...und es ist durchweg unterhaltsam, dabei zuzusehen. Zu einem Horrorfilm wird das Ganze nie, die Bedrohungssituation von Außen steht jederzeit im Hintergrund und so richtig „gefährlich" wirkt es auch im Innern des Hauses nie. Dennoch kommt Spannung auf - man weiß nicht, wer wie und warum draufgehen wird, was hinter der Quarantäne steckt und wohin sich die Situation noch entwickeln wird. Die Story nimmt dabei auch einige interessante Abzweigungen, und es werden immer wieder nette kleine Ideen eingebaut. Kein Wunder, einer der Nachbarn unserer Hauptfigur ist zum Beispiel ein Waffennarr und passionierter Paranoiker - und hat einiges in Petto. PHASE 7 ist kein großer Film, mit seinen allseits begrenzten Mitteln kann er das auch kaum sein und will es wohl auch nicht. Sein gut getimter Aufbau, seine sarkastische Grundhaltung und stellenweise hübsche Gewalt machen ihn aber zu einem sehr sympathischen, empfehlenswerten Apokalypse-Snack für Zwischendurch. 6,5 Punkte von mir. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 1, Frankfurt | 29.08.2011, 05:40 |
John is talkin’ to mevon GeorgeKaplan | Permalink |
PHASE 7 macht es einem zunächst nicht leicht, die passende Schublade zu finden, denn er scheint tatsächlich gar nicht zu wissen, in welche Richtung er will. Demzufolge verwundert es nicht, wenn Kommentare genau das bestätigen. Ein Film, der das Szenario von REC aufgreift, um zu einem Psychogramm über Aggressivität und Paranoia zu werden, dann auch noch zum Endzeitfilm wird, zugleich aber eine Prise trockenen Humor mitbringt und auch noch auf TAXI DRIVER macht, ja was ist das? PHASE 7 ist der Ersatzfilm für alle, die sich gewünscht hätten, den neuen John Carpenter zu sehen. Möglicherweise ist er sogar der bessere Film, denn der gute alte Johann Zimmermann hat ja seinen Zenit schon lange überschritten und lebt eher von seinem Namen (und von den zahlreichen Remakes, die ihm vermutlich einen gesegneten Lebensabend bescheren, ihm sei es gegönnt). Das fängt ganz augen-, oder besser ohrenscheinlich bei der Musik an. Der Retrosoundtrack funktioniert immer noch hervorragend und gibt dem Film einen Drive, den er ohne ihn vermutlich nicht hätte. Aber auch thematisch ist PHASE 7 ganz nah dran. Eine Gruppe Eingeschlossener, der Zwang, zusammenzuhalten, um sich gegen die Gefahr zu wehren, der einsame Leitwolf, der Vertrauensverlust in staatliche Organe, ein ziemlich sarkastischer Humor, all die Themen, die sich durch Carpenters Werk ziehen, werden hier gebündelt. Natürlich ist das nicht immer perfekt ausbalanciert. Aber es ist zu jedem Zeitpunkt unterhaltsam genug, um bei der Stange zu bleiben. Und ich möchte auch noch mal ein Augenmerk auf die Spiegelszene werfen. Es gibt davon zwei, nicht eine. Die erste ist eine Hommage an Robert de Niros berühmte Szene, die ist mir jedoch etwas zu platt und zudem in MATANDO CABOS schon viel besser getroffen. Aber die zweite, die ist tatsächlich großes Kino: Die Situation ist eigentlich vollkommen absurd und künstlich, aber so toll inszeniert und aufgelöst, dass man darüber nicht mehr nachdenkt. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 10, Köln | 31.08.2011, 00:35 |
Kommentar von Herr_Kees : |
Stocking up |
Endzeit-Paranoiakomödie mit bedächtigem Tempo, trockenem Humor und einem schönen John-Carpenter-inspirierten Synthie-Score, unterhaltsam und sympathisch. |
07.09.2011, 11:04 |
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