Griechisch-unorthodoxvon Leimbacher-Mario | Permalink |
In Cronenbergs zweiter Regiearbeit setzt eine sexy Frau mit einem penisartigen Wurmfortsatz in ihrer Achselhöhle (!) ein ganzes Land in infektiöse Panik... Das kann nur von Cronenberg kommen. Das ist anders, krank, eklig. Und es ist hervorragend! Ein etwas anderer Zombie- bzw. Infizierten-Terror, der den unverkennbaren Touch des einzigartigen Kanadiers hat und in Sachen sozialkritischen Kommentaren den Meistern der Zeit (wie Romero) kaum nachsteht. Durchzogen von einer sexuell aufgeladenen Atmosphäre, stülpt Cronenberg der Virus-Apokalypse seine ganz eigene Visage über. Eitrig, wild, von innen heraus. Ohne Hoffnung oder Fun. Marilyn Chambers, ein Sexsymbol ihrer Zeit, ist die Idealbesetzung für die anziehende und gefährliche Ursache der Seuche. Unbewusst, wunderschön, irgendwie fremdgesteuert und unmenschlich. Sie stand eindeutig Patin für spätere monströse Venusfallen wie etwa Natasha Henstridge in "Species". "Rabid" hat diese kanadische Kälte gepaart mit einem 70er-Grindhouse-Feeling, ohne seinen intellektuellen und psychologisch anspruchsvollen Kern zu verlieren. Exploitation meets Freud. Diese ungewöhnliche Kombo kann fast nur Cronenberg. Kanada im Ausnahmezustand und die Horrorwelt war sich spätestens jetzt über eine unüberhörbare neue Stimme bewusst. Fies, eindringlich, surreal und doch immer in der Realität verankert. Zumindest genug, um seine Angst und Verunsicherung nicht zu verlieren. Fazit: Heiß und hormongesteuert auf dem Weg zum Bodyhorrorgott - "Rabid" ist ansteckend gut! | |
Leimbacher-Mario | 23.10.2018, 12:53 |
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