Not so funny gamesvon Herr_Kees | Permalink |
Home Invasion Terror im Stil von FUNNY GAMES, THEM und THE STRANGERS: Schicke Bilder, sehr unangenehme Atmosphäre und Hochspannung bis zum Schluss. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 01.09.2012, 11:15 |
Ding, dong, wer steht da vor der Tür.von glorrk | Permalink |
Der Inhalt lässt sich schnell zusammenfassen: nach dem Tod ihrer Tochter versuchen die Hughes in einem abgelegenen Haus wieder zu sich zu finden. Doch bald tauchen neue Nachbarn auf, die mehr als nur zum Abendessen kommen möchten... Replicas ist ein klassischer Home-Invasion-Thriller. Der Film geht es ruhig an und behält die insgesam ruhige Vorgehensweise weiter bei. Nur selten geht der Film action- oder tempomäßig aus sich raus, aber das macht nichts, denn so ist es stimmiger. Was ein wenig gestört hat, war für mich das leichte Overacting der "Invasoren", auch hätte man gern ein wenig mehr gewusst, woher sie ihre Motivation beziehen... Solider, ruhiger Thriller. | |
glorrk sah diesen Film im City, München | 02.09.2012, 10:39 |
Hatten wir schon besservon meiklsan | Permalink |
Platz Eins: Funny Games Platz Zwei:The Strangers Platz Drei: Them Platz Vier: Replicas Der Spannungsbogen wird in Replicas zwar bis zur Mitte sehr hoch gespannt und gehalten. Aber im weiteren Verlauf verliert der Film leider an Klasse, Glaubwürdigkeit, Heftigkeit und dem nötigen Sarkasmus, den die anderen oben erwähnten Kanditaten leider bis zum Ende mitbringen. Selma Blair ist zwar hier durchgehend schön leidend anzuschauen, bringt dem Film aber leider insgesamt keine besondere Tiefe oder Leidensfähigkeit! In Columbus Circle passt ihre Rolle wesentlich besser zu ihrem Typ! Genauso bringen die Intruder-Darsteller nicht durchgehend die ernsthafte, sarkastische und grundgemeine Stimmung zum Ausdruck. Es wirkt viel gestellt und vorhersehbar. War für mich nur eine Fresh-Blood-Schulnote 3. | |
meiklsan sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 08.09.2012, 04:27 |
Der Unwohlfühlfilm des Jahresvon D.S. | Permalink |
Noch ein Kandidat, der einen Ticken zu lange braucht, um einen wirklich ins Geschehen hineinzuziehen: Wir lernen die Familie Hughes kennen, die schwer unter dem Unfalltod der kleinen Tochter leidet und für ein paar Tage in ihr abgelegenes Landhaus fährt, um sich dort emotional wieder näher zu kommen. Allzu viel an Hintergründen erfährt man sonst nicht, und so schleppt sich das Ganze zunächst ein wenig dahin, während man Mann und Frau beim Verarbeiten und aneinander Anstoßen sowie ihren (insgesamt blass bleibenden) Sohn beim nur halb-euphorischen Herumtollen mit dem Hund betrachtet. Allerdings ändert sich alles, als die neuen Nachbarn unserer beschädigten Familie einen frühmorgendlichen Überraschungsbesuch abstatten. Ab diesem Moment entwickelt REPLICAS nämlich konsequent eine ansteigend bösartige Atmosphäre, die bald so intensiv wird, dass einen der Film bis zum Schluss nicht mehr los lässt. Es beginnt eine „freundliche Home-Invasion" von Figuren, die eine derartige hintergründige Krankhaftigkeit und Feindseligkeit ausstrahlen, dass man sich schier körperlich unwohl fühlt; die ihre Opfer raffiniert manipulieren und dominieren; die außergewöhnlich abseitige Motive haben... und deren Vorgehen außergewöhnlich nervenzerrend inszeniert wird. Wie schon von mehreren Reviewern erwähnt, fühlt man sich zwangsläufig an FUNNY GAMES erinnert, auch wenn dessen erzählrahmensprengende Elemente wie auch dessen medienkritische Agenda hier außen vor bleiben. Die Intensität des Gezeigten ist aber ähnlich hoch, die Heimtücke und Skrupellosigkeit der Eindringlinge, die Beklemmung und Bedrohung, der die Hauptfiguren ausgesetzt sind. Dabei werden von der Story auch einige Wege beschritten bzw. Ecken besucht, die im Rahmen des (Sub-)Genres durchaus unvertraut sind - entscheidend für den fiesen Erfolg des Films sind aber neben dem rundum stimmigen Drehbuch und der extrem dichten Inszenierung die Schauspielerleistungen. Insbesondere Selma Blair als bedrängte Mutter und James D’Arcy als Oberhaupt der Nachbarsfamilie überzeugen durch enorme Ausstrahlung; man nimmt ihnen ihre Charaktere zu jeder Zeit in vollem Umfang ab. Und fühlt mit ihnen mit. Dieses Mitfühlen ist kein gutes. Im Gegenteil, REPLICAS tut weh. Und das macht ihn zu einem der besten Terrorfilme seit Jahren. Nicht nur für ein Erstlingswerk äußerst bemerkenswert. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 08.09.2012, 05:16 |
Die lieben Nachbarnvon Janina Himmen | Permalink |
Eine Familie wird in ihrem abgelegenen Ferienhaus von den neuen Nachbarn besucht, die sich quasi selbst zum Essen einladen und dabei immer merkwürdiger benehmen. Das ist richtig gut inszeniert, so dass ich dem Anfang des Films 9 Sterne geben würde. Man kann sich hervorragend in die Familie hineinversetzen, wie sie erst einfach nur höflich sein wollen, aber schon beim Smalltalk bemerken, dass die Gäste ziemlich merkwürdig sind. Die Stimmung wird immer unangenehmer, obwohl eigentlich alle ganz freundlich zueinander sind. Richtig gruseliger Psychoterror. Leider kann das Ende aber nicht mit dem hervorragend bedrückenden Anfang mithalten. Ab der Stelle, an der die Bedrohung real wurde, kam sie mir ironischerweise nicht mehr so schlimm vor. Dazu kommt das plötzliche Ende. Das bricht zwar angenehm mit den üblichen Horrorfilmklischees, aber ein bisschen mehr hätte man, denke ich, ruhig einbauen können. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 08.09.2012, 11:10 |
Reviewvon Francis | Permalink |
Kleines, aber feines Highlight des Fantasy Filmfests. Ein gut situiertes, vom Schicksal gebeuteltes Paar verbringt mit Sohn und Hund ein paar Tage in ihrem Landhaus. Der Tod der Tochter hängt bleischwer zwischen den beiden, doch sie meistern ihren Alltag. In dieses Szenario platzen unbekannte Nachbarn, die sich am gemeinsamen Abend immer aufdringlicher und widerlicher verhalten. Man ist geneigt, die Leinwand anzubrüllen, sie mögen sie rauswerfen, bevor schlimmeres passiert. Doch da ist es schon viel zu spät. Replicas ist Psychoterror der fiesen Art, vergleichbar mit Funny Games. | |
Francis sah diesen Film im Cinestar, Berlin - Original-Review | 09.09.2012, 22:49 |
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