Verworren aber unterhaltsamvon landscape | Permalink |
Der Plot ist schon genügend im Programm umrissen. Die Zeitreise-Einlagen sind schön animiert und auch schon im Trailer zu sehen - neben aufwändig produzierten Verfolgungsjagden und ordentlicher Kaputtmache. Darauf hatte ich mich gefreut. Etwas Angst hatte ich vor zu viel Mutter-weint-um-ihr-Kind-Szenen; aber die hielten sich im Rahmen. Verwirrt bin ich, dass die Chinesen unheimlich gern mit Rollwagen durch die Gegend schieben, in die deshalb ständig Leute reinlaufen - diese Komik braucht sich eigentlich sofort auf, braucht kein Mensch. Der böse amerikanische Konzern dagegen wird nur durch wenige WASPs präsentiert, sehr ideologisch kommt der Streifen also nicht rüber - und die vielen englischen Aufschriften/Nachrichten deuten auch sehr auf internationalen Markt hin. Die Story kritisiere ich nicht, sonst wird nur gespoilert, und Zeitschleifen-Nummern sind ja immer problematisch. So wie hier damit gespielt wird, ist es auf jeden Fall sehr unterhaltsam und meiner Ansicht nach auch überraschend mehrschichtig. Die Hauptfigur legt eine rasante Entwicklung hin - man muss zugeben, dass sie eine hochtalentierte Wissenschaftlerin und Frau der Praxis ist und von daher prädestiniert, komplexeste Probleme zu erkennen und zu lösen. :) So wird wenigstens ordentlich was geboten, allemal sehr unterhaltsam. Übrigens: Die Zentrale des chinesischen Konzerns sieht aus wie die Planskizze des Elbpimmels... | |
landscape sah diesen Film im Savoy, Hamburg | 17.09.2017, 23:09 |
Rainbow Ranger, travelling through Timevon D.S. | Permalink |
Wer braucht schon Logik, wenn er Millionenbudgets zu verballern hat? Die Chinesen offensichtlich nicht, und so darf RESET fröhlich aus dem Vollen schöpfen – einerseits, was teure Sets und Effekte angeht, andererseits, was kompletten Story-Schwachsinn betrifft. Ich finde Zeitreise-Filme ja grundsätzlich immer erst mal interessant – weil ich neugierig bin herauszufinden, wie die Drehbuchautoren mit den inhärenten Logikproblemen der Materie umgehen, mit Paradoxien usw. usf. RESET täuscht zu Anfang vor, sich da einen innovativen Ansatz ausgedacht zu haben: Nämlich den von zahllosen Paralleldimensionen, die man anstelle verschiedener Punkte auf ein und derselben Zeitachse besucht. In der Handlungspraxis läuft das jedoch auf haargenau das Gleiche heraus, auch die üblichen Probleme stellen sich auf die übliche Weise. Und wie werden sie hier gelöst? Auf besonders dreiste, geradezu ärgerliche Weise: indem man sie ignoriert und sich die Story alle paar Meter neu zurechtbiegt, damit darüber nicht groß nachgedacht werden muss. In der Folge entwickelt sich RESET zu einem einzigen Schwarzen Logikloch, bei dem bald hinten und vorne überhaupt nichts mehr stimmt und bei dem man als Betrachter, der das lächerliche "Egal"-Spiel des Drehbuchs nicht mitspielt, vor lauter Nicht-Antworten auf selbst die offensichtlichsten Fragen irgendwann nur noch die Nase rümpfen kann. Dass es sich bei RESET viel mehr um einen Action- als um einen Science-Fiction-Film handelt, geht da nicht als Entschuldigung durch. Um das Fass voll zu machen, ertrinken weite Teile der Handlung auch noch in Pathos und vor allem in Mutter-Kind-Kitsch, der gegen Ende wirklich schwer erträglich wird. Nein: Um an diesem Film Gefallen zu finden, ist ein Ausmaß an "suspension of disbelief", genauer gesagt an Toleranz für Drehbuchfaulheit und Logikschwäche nötig, das ich einfach nicht aufbringen kann. 3,5 Punkte; ein ärgerlich dummer Mainstream-Actionfilm in schlechter Verkleidung. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 23.09.2017, 05:18 |
Neustart wie bei Nintendovon Leimbacher-Mario | Permalink |
"Reset" ist ein platter und steriler Zeitreise-Actioner, in dem eine Mutter und Wissenschaftlerin immer wieder knapp zwei Stunden in der Zeit zurückreist, um ihren Sohn zu retten. Und schon bald tummeln sich mehrere Versionen ihrer selbst rund um das futuristische und von Terroristen bedrohte Forschungslabor... "Oblivion" umarmt "Zurück in die Zukunft" mit einer Prise "Olympus Has Fallen". "Reset" ist mal wieder ein glasklarer Beweis, dass es das chinesische Kino mittlerweile genauso kann wie sein amerikanisches Pendant. Laut, aus dem Computer, ohne Atempause. Auch ein bisschen dumm. Trotz Zeitschleifen. Und mit ein bis vierzehn Esslöffeln mehr Kitsch und Herzschmerz. Gerade im Finale. Doch das kennt man ja von den Big-Budget-Vehikeln aus Hong Kong. Fazit: Seelenloser Hochglanz-Sci-Fi-Kitsch aus Asien, der seinen Hollywood-Kollegen in wenig nachsteht. Im Positiven wie Negativen. Kracht gut & lässt (passend zum Thema) die Zeit fix vergehen. Kräht aber dann doch kein Hahn nach. In welchem Paralleluniversum auch immer. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 30.09.2017, 03:09 |
Murmeltiertag im Reinraumvon Herr_Kees | Permalink |
Eine mehrfach erprobte, coole Prämisse, asiatisch verkompliziert erzählt und von einem Computer inszeniert. Zumindest scheint es so, als ob die Schauspieler beim Dreh niemals echtes Tageslicht gesehen haben und selbst die Actionszenen aus dem Labor stammen, so klinisch rein und (teilweise sichtbar unter Niveau) computergetrickst kommt RESET daher. Dabei ist die Story doch so simpel: Forscherin hat knappe zwei Stunden Zeit, um in der Vergangenheit ihren Sohn (und jede Menge Kollegen sowie ihr älteres Ich) zu retten. Sie scheitert, sie startet neu, sie scheitert... Fast wünscht man sich ein knackiges US-Remake à la SOURCE CODE, das Twists und Action in den Vordergrund stellt und sowohl den Kitsch als auch den endlosen Science-Mumbojumbo zusammenstreicht. Gerne auch mit Sandra Bullock. | |
Herr_Kees | 05.09.2018, 10:36 |
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