Ein Omen zeichnet sich abvon Felix Schweiger | Permalink |
Der Sohn eines Multimillionärs kommt aus dem Knast und hilft dem Papa den Locolus (ein altes Artefakt aus der Zeit kurz nach Jesus) zu beschützen. Den wollen nämlich die Templer (hier mit allen anderen Geheimgesllschaften zusammengemischt) umbedingt haben. Eigentlich ganz akzeptabler Film, Udo Kier gefällt als Schurke. Leider mit ein paar kleineren und grösseren Drehbuchschwächen, sowohl in dramatischer als auch in logischer Richtung, und gnädig die Fakten biegend (die Templer sollten eigentlich die beschützer sein) weiß er dennoch ein bisserl zu unterhalten. Leider wirken machen Effekte etwas deplatziert (z.b. Undo Kiers Truppen), doch im Endeffekt bleibt ein annehmbares Gesammtbild. Fazit: Nett aber wegen groben Schitzern nur durchschnitt. | |
Felix Schweiger sah diesen Film im Cinema, München | 01.08.2002, 12:21 |
Höhere Mathematik und andere Höllengaben...von D.S. | Permalink |
Oh mein Gott. Ich glaube, ich habe ihn gesehen. Den schlechtesten Film des diesjährigen FFF. Gut, er hat starke Konkurrenz. Aber gegen diese ZWEI STUNDEN andauernde Mischung aus desinteressierten Schauspielern, unendlich hanebüchenem Storyverlauf und "Derrick"-mäßig "aufregender" Inszenierung kommt wohl nicht mal IMPULSE an. Wieder einmal muß ich meinen Standardsatz 2002 ablassen: "Dabei hat es so gut angefangen...". In großen Bildern, untermalt von einem schweren, dramatischen Soundtrack erleben wir kurze Ausschnitte aus dem Wirken eines mysteriösen Finsterlings, über die Jahrhunderte hinweg: vom Quälen Christi bei seiner Kreuzigung über die Ermordung eines seiner Jünger (?) im Jahre 50 A.D. hin zur Ausrottung einer jüdischen Familie im 13. Jahrhundert, als Tempelritter. Dabei spielte mehrfach ein seltsames Objekt eine Rolle: ein mit okkulten Symbolen übersähtes Kästchen. Bis dahin (ca. zwei Minuten lang) ist der Film gut. Hat eine düstere Atmosphäre und ist in seiner Ernsthaftigkeit... ernstzunehmen. Und wir warten gespannt darauf, was diese altertümlichen Ereignisse mit der Story des Films zu tun haben werden. Und warten. Und warten. Und als wir es dann erfahren (bzw. es uns zusammenreimen), sind wir aufgrund der willentlichen Verschwendung unserer Lebenszeit schon so sauer auf den Film, daß selbst die pfiffigste Storywendung, die dem ganzen einen Sinn (der nicht BLÖDsinn heißt) geben könnte, uns nicht mehr befriedigen würde. Aber... eine solche hat REVELATION nicht mal zu bieten. Aber der Reihe nach...: Ende des Vorspanns, wir alle sind guter Hoffnung. Schnitt ins Heute. Ein obskurer Multimillionär will das Geheimnis um dieses Kästchen lüften. Und hat dazu die besten Wissenschaftler der Gegenwart versammelt, außerdem eine Alchemistin ("Man muß alle Möglichkeiten in Betracht ziehen!") und seinen Sohn, der aufgrund vergangener Geschehnisse extrem sauer auf seinen Vater ist, und nur kommt, weil ihm enorme Geldsummen versprochen wurden. Dann passiert das, was klar war: Angriff der Templer, Gewalt, Tod, Vereinigung von Sohn und Alchemistin (schließlich braucht man auch eine Romanze! Ach nee, ich vergaß ... wird später ja auch für die Story unendlich wichtig...), Suche nach dem Kästchen. Dazwischengeschnitten immer wieder böse Taten der Bösen, die das Kästchen vor den Guten finden wollen. Die Guten haben aber jede Menge High-Tech-Mumbo-Jumbo: tolle Sony-Laptops, auf denen sie aus mysteriösen, mal eben voll krass kodierten Hinweisen Europakarten mit noch mysteriöseren Symbolen zaubern können, die sie auf eine lange und Gott-wie-aufregende Reise in den Süden schicken... Tja, und dann entdecken sie immer mehr düstere und unfaßbare Geheimnisse, und der Zuschauer haut sich immer heftiger aufs Gehirn, weil er einfach nicht glauben will, wie sehr man hier auf den Arm genommen wird. Ohne Übertreibung: vom Storyverlauf und dem Handeln der Figuren her sind wir hier locker auf einem Niveau mit den schlimmsten Jack Arnold- oder sogar Ed Wood-Streifen. An den Haaren herbeigezogene Schlußfolgerungen, schablonenhafteste Verhaltensweisen, unglaublichste Zufälle, Verschwörungstheorien von Drittkläßlern, überflüssigste und unglaubwürdigste Sexszenen, eine Story direkt aus der B-Movie-Vorhölle... und UNENDLICHE LÄNGEN!!! Worauf das alles storymäßig hinausläuft, ist so unfaßbar blöde, daß einem selbst Troma-Filme wie logische Geniestreiche erscheinen können. Das Problem dabei ist nur, daß REVELATION sich nicht als Trash versteht (und bei aller Anstrengung auch nicht so rezipiert werden kann - dazu wirkt das alles deutlich zu teuer). Bei einem Drehbuch, das in seiner Verquickung aus Bibelzitaten, Okkultismus-Referenzen, Fortschrittsangst und religiösen Klischees fast ertrinkt, dabei mehrfach den Storyfaden verliert und zu mindestens einem Drittel auf Logik-Fehlern basiert, könnten nur verdammt gute Schauspieler oder extrakrasse Spezialeffekte über den kompletten Hirntod hinwegtäuschen. Leider hat der Film weder das eine noch das andere - nicht mal ansatzweise. Lest ein John-Sinclair-Heftchen und seht euch fünf Van-Damme-Filme hintereinander an - ihr seid in jedem Fall besser bedient. Was der Film zu bieten hat, sind wunderschöne Bilder postkartenhafter Landschaften und touristischer Sehenswürdigkeiten. Daß der Film zur Hälfte in Griechenland spielt und nicht eine Sekunde tatsächlich dort gedreht wurde, sei hier mal Nebensache: je länger der Film lief, desto sicherer war ich mir, im Abspann schließlich lesen zu können, daß er von irgendeinem Tourismus-Ministerium gesponsert wurde (naja, war dann doch nicht so). Es gab auch zwei, drei kurze pseudo-eklige Szenen mit Blut, abgezogener Haut, Leichen... aber niemals heftiger als FSK 16. Dafür eine immer wieder sehr wirre, komplett undramatisch inszenierte, auf der Logikseite gelähmte Story, die vor lauter QUATSCH nur so strotzte. Dazu schlechte, müde Schauspieler, jede Menge überflüssige und uninspirierte Dialoge, billigsten technischen Mumpitz, und ein Ende, das einfach nur noch unfaßbar ist. Naja, dafür lernen wir einiges über Isaac Newton, das wir uns vorher GARANTIERT nicht mal hätten träumen lassen - und das uns auch nie interessiert hätte. Und wir lernen, daß Mathematik keine einfache Sache ist. Oder ist jemand von Euch so befähigt auf diesem Gebiet, daß er uns erklären könnte, wie Platz für vier sein kann, wo ganz offensichtlich nur Platz für drei ist??? ;-) Ganz im Ernst: das hier ist sich selbst ernstnehmender Trash der Sonderklasse. Nicht mal als Trash funktionierend. Fast zwei Stunden lang. Davon maximal 15 Minuten erträglich. Ohne IRGENDWAS, was die Langeweile verkürzen könnte, weder Effekte, noch Story- oder Inszenierungsideen. Mit einer zwar überraschenden Auflösung - die aber so BESCHEUERT ist, daß man es schlichtweg nicht glauben kann. Tut mir leid - aber dieser Film hat kein besseres Review verdient. Bullshit as Bullshit can. Und man möchte gar nicht wissen, wieviele Millionen dieser Dreck in der Produktion verschlungen hat... | |
D.S. sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 15.08.2002, 05:17 |
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