I spit in your swimmming poolvon Herr_Kees | Permalink |
So könnte der französische Beitrag zur #metoo-Debatte aussehen: Ein Rape & Revenge-Streifen, bei dem die Hauptdarstellerin nicht nur tough ist, sondern auch in jeder Sekunde aussieht wie ein Bikinimodel. Das ist auch ein wenig die Problematik dieses Films: Einerseits sind einige Szenen insbesondere zu Beginn durchaus realistisch angelegt und verbreiten eine bedrückende Atmosphäre, bei anderen wiederum kann man eigentlich nur ungläubig lachen, welches Martyrium die Heldin durch- und vor allem überlebt, das hat dann mehr von Comicstrip mit Splattereinlagen als von einem ernstzunehmenden Vergewaltigungsthriller. Am Ende entgleitet dann vollends alles in ein Blutbad mit Goreszenen, die man in dieser Drastik in einem so stylischen Film vermutlich zuletzt in Kitamuras NO ONE LIVES gesehen hat. Dafür gibt es kurz vor dem Showdown noch einen beeindruckend inszenierten und hochspannenden One-Take zu bewundern, der gespannt darauf macht, was Regisseurin Coralie Fargeat uns als Nächstes zeigen wird. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 22.04.2018, 14:34 |
Reviewvon misspider | Permalink |
Hoher Gore-Faktor = Unterhaltungswert und der blutige Ringelreihen am Schluss war ein echtes Highlight. Die Story verlief allerdings manches Mal sehr hanebüchen und sollte man daher am besten zu Gunsten des durchaus gelungenen Entertainments vernachlässigen. | |
misspider sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 30.04.2018, 17:10 |
Ich piss’ auf dein Grabvon Leimbacher-Mario | Permalink |
"Revenge" ist strunzdumm, urkomisch und unrealistisch wie Hölle - und dennoch hat der wüste Rape & Revenger mir Spaß gemacht. Überraschend viel. Ein Crowdpleaser ohne Anspruch oder Klasse - dafür mit Karacho, Musikvideooptik und Menschen, deren Schönheit nur durch deren Dummheit und Plattitüden und den feinen Blutzoll getoppt wird. "Revenge" kommt zur richtigen Zeit, doch selbst wenn man ihn zum Thema "Me Too" einordnet, ist er zu kaum einer Sekunde ernst zu nehmen. Es ist ein buntes Blutbad, ein überzogener Trip, ein Rachefeldzug ohne Gnade aber mit umso mehr Augenzwinkern. Nahe einer Satire teilweise. Spannung - Fehlanzeige. Nervenkitzel - nope. Ekel - überschaubar. Party, Spaß, WTF-Faktor und Comic-Attitüde - Volltreffer! Drei Machos, eine sexy junge Frau, ein Luxushaus in der Wüste - alles angerichtet für einen Geschlechterk(r)ampf für die Genregeschichtsbücher. Für ein Regiedebüt lässt "Revenge" aufhorchen und die Frau auf dem Regiestuhl kann sich gefühlt momentan mehr leisten als ihre männlichen Kollegen. Dauernd Shots auf pralle Hintern, viel nackte Haut, wenig Tabus. Da freut man sich rollig. Wie ein brachialer Pop-Art-Remix aus "Wolf Creek 2" und "Savaged". Wer hätte gedacht, dass aus vier Menschen derart viel Blut kommen kann ;). Uns soll es recht sein. Denn dem Realismus sagt man schon nach wenigen Minuten Bye Bye. Wasserleichen gehen innerhalb von Stunden auf wie ein Hefeknödel, tödliche Wunden werden weggesteckt wie kleine Kratzer und Köpfe explodieren wie Wassermelonen. Man könnte den Eindruck bekommen, wir tragen seit neuestem als Spezies 30 Liter des roten Lebenssaftes in uns. Nochmal: uns soll’s recht sein. Das Kino war aus dem Häuschen, eine Mischung aus Wow und Kopfschütteln machte sich breit. "Revenge" lädt zum bierreichen Betrachten mit Gleichgesinnten ein. Bitte nur nicht allzu ernst nehmen! Fazit: Geschlechterkampf als Bluttaufe - wenn man einmal abgehakt hat, dass hier einfach alles drüber ist, dann fetzt das Ding schön flach was weg. Sexy Hintern, Hektoliter Blut, der ewige Clash der Geschlechter. Rape, Tod, doch nicht Tod, Rache. Kennt man - aber schon länger nicht mehr so saftig. Get ’em Girl! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 07.05.2018, 14:15 |
Folge der Blutspurvon D.S. | Permalink |
Franzose müsste man sein! Dann hätte man nicht nur einen sexy Akzent, sondern vor allen Dingen hunderte Liter Blutreserven, die man freigiebig im Wüstensand verteilen kann – und eine ins Grenzenlose gehende Schmerztoleranz. Du fällst aus 15 Metern Höhe von einer Klippe und wirst von einem Baumstumpf aufgespießt – na und? Franzosen sind härter. Inhaltlich ist REVENGE, seiner abgrundtief bösen Handlung zum Trotz, so unfassbar albern, dass man aus dem Lachen häufig kaum herauskommt. Hier passiert so viel durch und durch Blödsinniges, dass man sich phasenweise durchaus wie in einer Genre-Persiflage vorkommt. Das ist aber nicht wirklich schlimm, denn Coralie Fargeat nutzt das Rape-and-Revenge-Setting ihres Langfilmdebüts – mit glücklicherweise aufs Nötigste reduziertem Rape-Anteil – ohnehin weniger handlungsgetrieben als vielmehr als Hintergrund für eine exzessive Stilübung. REVENGE lebt von seinen Bildkompositionen, von seiner phasenweise wilden, wahnhaft chargierenden Kamera, seiner sensationell ästhetisch inszenierten over-the-top-Gewalt, seiner zynischen Epik – und ja, am Ende doch auch von seinem stellenweise unfreiwilligen (?) Humor. Hier wird halt aufs Ganze gegangen. In jeder Hinsicht. Höchst unterhaltsam, kurzweilig, brutal, ein Fest für die Augen: 7,5 von 10 Punkten. | |
D.S. sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 09.05.2018, 00:25 |
Duell in der Sonne - Hardcore Versionvon Alexander | Permalink |
Wow! Und ich MEINE -WOW-! Wollte ich mir diesen Film aufgrund seiner plakativen „Rape & Revenge“ Story, die ich schon tausendmal vorher gesehen habe, zunächst ersparen, bin ich nun richtig happy darüber, es nicht getan zu haben. Was für ein Brett. Sieht man mal ganz großzügig über die leider zahlreich vorhandenen und wirklich riesengroßen Logiklöcher in der Geschichte hinweg, kann man hier wirklich Spaß haben. „Revenge“ dürfte zwar der heißeste Anwärter auf den Film mit der geringsten Glaubwürdigkeit aller Zeiten sein, bietet gleichzeitig aber absolut konsequente Hardcore-Unterhaltung und dazu noch das heißeste Babe, das jemals die Leinwand auf dem Filmfest erblicken durfte. Für französische Beiträge nicht unüblich wird einem die Geschichte in durchgestylten Hochglanzbildern um die Ohren gehauen, deren innovative Kamera einem die Hitze der sengenden Sonne fast spüren und den trockenen Staub der Wüste fast schmecken lassen. Natürlich überrascht „Revenge“ nur optisch, denn inhaltlich ist sowieso von Anfang an klar was passieren dürfte, und dem Zuschauer stellt sich, wie so oft in diesem Genre, eher die Frage nach dem WIE. Genau das wird hier aber dermaßen posh in Szene gesetzt, dass man sich mehr als nur einmal dabei ertappt, als blutgeile Sau die Geschehnisse mit Applaus unterlegen zu wollen. Ein „guilty pleasure“ vom Allerfeinsten. Frage bitte keiner nach Inhalten, Logik und Glaubwürdigkeit – niemand hat behauptet hier einen Film fürs Hirn abzuliefern. Und ja, der Film ist stellenweise wirklich so saukomisch, das man trotz der ultrabrutalen Handlung nicht anders kann, als in gellendes Gelächter auszubrechen. Ob das so gewollt war, sei mal dahingestellt. Der mit großem Abstand allerbeste „Rape & Revenge“ Thriller seit der Neuverfilmung von „I Spit on Your Grave“. Bleibt nur die Frage, wo Jen mitten in der Wüste ein Haarfärbemittel finden konnte? ^^ | |
Alexander | 30.05.2018, 14:41 |
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