Revenge for Jolly!

Ein sehr amerikanischer Film

von landscape
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Entweder von der NRA finanziert - oder von Befürwortern der Beschränkung des freien Waffenverkaufs: hier wird nur mit der Waffe gedacht.
Es ist kein wirklicher Rachefeldzug - es wird einfach nur von der Waffe Gebrauch gemacht, weil man sie hat. Die beiden ziehen los, ohne zu wissen, wen sie suchen, da wird halt einfach niedergemacht, was einem gerade komisch vorkommt.
Die Mitte des Films ist irgendwie Springbreakers, es wird Bier ohne Ende gesoffen und Party gemacht - Mut antrinken oder was?
Das Filmbild bei Titeleinblendung ist toll, und der alte Cowboy, der davon spricht, daß man sich die Hände schmutzig machen kann, ohne sie wieder waschen zu können, und trotzdem kein Ausgleich erreicht wird. Das bringt dem Film meine wenigen Punkte.
landscape
sah diesen Film im Cinemaxx 8, Hamburg

26.08.2013, 00:58


In Indien darf man Hunde heiraten...

von Fex
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Möchtegerntarantino, der hinten und vorne nicht funktioniert.

Nachdem ein minderbemittelter Hundeliebhaber mit einem geschätzten IQ um die 60 seinen geliebten kleinen Kläffer im Fenster erhängt findet, weil er seine Schulden nicht bezahlt hat, macht er sich mit seinem ebenso intelligenten Kumpel auf die Suche nach dem Verursacher. Dass man dabei permanent fast in jeder Szene mindestens ein oder mehr Bier in der Hand hat, passt zum sozialen Hintergrund, nach etwa 10 Minuten kommt ein stetig steigendes Waffenarsenal hinzu und jeder wird gekillt, der nicht die gewünschte Antwort gibt.

Was in den Händen eines Wayne Kramer z.B. in "Pawnshop Chronicles" in der ersten Geschichte oder eines Stuart Gordon, der mit "Stuck" eine vergleichbar absurde Situation klasse verfilmt hat, wahrscheinlich super geworden wäre, gerät hier zum Desaster. Hölzerne, vermeintlich coole Dialoge, zwei dämliche Protagonisten, die nur blöde rumsaufen und dann nur "einfach so" mal jemand abknallen, weil er meint: "It’s just a dog" gehen einem bereits nach kurzer Zeit dermaßen auf den Sender, dass der Film die Bezugspunkte für den Zuschauer schnell verloren hat und dann gerade nicht mehr Spaß macht sondern nur noch nervt. Schlecht wird einem bei dem Wunsch in der Titelzeile...wohl um die Motivation für den Schwachsinn zu erklären.

Ich fand die Grundidee eigentlich originell, aber hier fehlt es beim Drehbuch und den Darstellern an allem, was einen derartigen Film am Leben erhalten würde. Als Ergebnis bleibt hier nur: gewollt, aber nicht gekonnt = Gurke.
Ich fand es erstaunlich und zutreffend, dass tatsächlich beim Abspann niemand geklatscht hat.
Fex
sah diesen Film im Cinestar 3, Berlin

27.08.2013, 04:43


It’s only a dog

von Michaela
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Es gibt Haustierbesitzer, die gerne jeden, der ihrem kleinen Liebling etwas antun sollte, aus dem Weg räumen würden. Nur ist da schon ein Unterschied, ob man etwas gern tun würde oder es dann tatsächlich macht. In Revenge for Jolly nimmt ein Hundebesitzer Rache - was sich jetzt eventuell in eine lustige Splatter-Orgie verwandeln hätte können, ist allerdings einfach nur der Amoklauf eines trauernden Hundebesitzers auf Alkohol und Droge. Dieser Amoklauf ist weder lustig noch sonderlich satirisch, sondern einfach nur sinnlos - es werden Leute ohne Grund erschossen. Vielleicht wollte der Film zeigen, dass die Waffengesetze in Amerika schärfer werden sollen, weil jeder Assi, der gerade nichts besseres vorhat und völlig umnebelt ist, losballern kann. Falls dies die Intention war, kam das nicht satirisch genug rüber. Falls er eine witzige Ballerkomödie hätte werden sollen, hat er versagt. Der Film ist total humorlos.
Michaela
sah diesen Film im Cinema, München

05.09.2013, 00:38


How low-life can you go?

von D.S.
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Zwei White-Trash-Alkoholiker starten einen Feldzug, um den Mörder des hässlichen Hündchens Jolly ausfindig zu machen und zur Strecke zu bringen. Dabei geht ein Haufen anderer Leute mehr oder minder gewollt drauf, es werden ein paar coole One-Liner versucht und schier unendliche Mengen Alkohol vernichtet. Das ist noch weniger witzig, als es sich anhört, und zumindest stellenweise eigentlich ganz schön bitter. Nur handelt es sich weiß Gott auch nicht um eine Tragödie: Tatsächlich kann der Film sich leider überhaupt nicht entscheiden, was er eigentlich herüberbringen, ja, was er eigentlich sein will - und lässt sich darum letztlich auch als kaum mehr als ein Abschreibungsprojekt einordnen.

Ein Abschreibungsprojekt, das, wie üblich, mit Starpower prahlt (z.B. Elijah Wood, Ryan Phillippe), den großen Namen aber, wie leider auch fast üblich, jeweils nur eine Szene Spielzeit einräumt. Diese Starpower hat der Film allerdings auch dringend als Zugpferd nötig, denn abgesehen von ihr hat Langfilm-Regiedebütant Chadd Harbold ziemlich wenig zu bieten, was das Publikum anziehen (oder gar begeistern) könnte.

Ganz ehrlich, zwei völlig fertigen Losern mit gestörtem Sozialverhalten über 85 Minuten dabei zusehen, wie sie ein Bier nach dem anderen vernichten und irgendwelche anderen Lowlife-Unsympathen aus nichtigsten Gründen über den Haufen ballern - das tut man nur dann gerne an, wenn diese Loser absolut skurril überzeichnet sind und sich in entsprechenden Situationen wiederfinden. Oder wenn Set-up und Erzählweise vor Tarantino-Coolness triefen. Oder aber, wenn unter der schmierigen Oberfläche aus Sauferei und Ballerei tiefere Wahrheiten versteckt liegen. Nur leider ist hier nichts davon der Fall: Der Ex-Hundebesitzer und sein ihn begleitender Cousin sind höchst uninteressante Charaktere, die halt einfach nur permanent viel trinken und ihren Frust ablassen, indem sie alle Diskussionen mit Waffengewalt beenden. Dabei sind sie zumeist so betrunken, dass sie kaum noch geradeaus laufen können und zum Absondern lässiger Sprüche erst recht nicht mehr in der Lage sind. Kaum verwunderlich, dass auch die letzte Option vom Film nicht gezogen wird: Was eine ungewöhnliche, kaltschnäuzig-brutale Metapher auf die Beziehungs- und Bindungsschwierigkeiten in der Gesellschaft von heute hätte werden können, in der ein Hund für manche Leute der einzige Begleiter, ja Freund ist, der das Leben überhaupt noch aushaltbar macht, endet als... na ja... was eigentlich? Ich kann es nicht wirklich sagen. Als unausgegorene Mischung aus Tristesse, Sinnlosigkeit, Blutvergießen und Alkohol.

Immerhin langweilt REVENGE FOR JOLLY! selten; die darstellerischen Leistungen sind akzeptabel und der Soundtrack, der hauptsächlich aus WHITEY-Songs besteht, ist sogar richtig gut. Deshalb gibt’s von mir auch gute 4,5 Punkte. War schließlich außerdem mein erster Film des Tages heute, da ist man automatisch gnädiger. Noch mal ansehen will ich mir dieses letztlich vollkommen überflüssige, storylose Etwas allerdings sicher nicht.
D.S.
sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt

09.09.2013, 02:44


Murks

von MacGuffin
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Leider muss ich mich meinen Vorrezensenten anschließen, obwohl ich dem Film durchaus eine Chance geben wollte: dieses Machwerk dürfte zum Schlechtesten gehören, was uns das FFF in den letzten Jahren geboten hat. Weil die Charaktere allesamt unsympathisch und/oder uninteressant sind. Weil die Motivation der Hauptperson wie auch die ganze Geschichte einem total egal sind. Weil sich der "Humor" auf das wahllose Abknallen einer Unzahl von Personen (die einem ihrerseits auch egal sind) beschränkt. Und weil der Schluss dann wohl auch noch krampfhaft originell sein soll, tatsächlich aber genauso wenig zündet wie irgendetwas anderes in diesem Film.
MacGuffin

10.09.2013, 10:38


Die Gurke von 2013

von ArthurA
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"Warum?". Das war die Frage, die ich mir während des Films immer und immer wieder gestellt habe. Warum haben sich so viele bekannte Schauspieler dazu bereit erklärt, in nutzlosen Gastauftritten diesen Film zu beehren? Elijah Wood, Kristen Wiig, Adam Brody, Garret Dillahunt, Gillian Jacobs und Ryan Phillipe sind nur einige der Namen, die unseren "Helden" auf deren Odyssee begegnen. Haben der Regisseur Chadd Harbold und Brian Pestos (der hier auch als Drehbuchautor fungierte) so viele Freunde in Hollywood oder haben sie einfach nur beeindruckendes Erpressungsmaterial gegen alle Beteiligten gehabt? Oder haben die Schauspieler tatsächlich geglaubt, dass dieser Möchtegern-Tarantino/Shane Black in die Fußstapfen seiner Vorbilder treten könnte? Zugegeben, die Prämisse klingt gut und scheint sich bestens dazu zu eignen, bitterbösen schwarzen Humor auf die Zuschauer loszulassen. Humor? Fehlanzeige. Das Wort müssen die Macher erst einmal im Lexikon nachschlagen. Denn zwischen der endlosen Sauferei der beiden durchweg unsympathischen Hauptcharaktere, dem ellenlangen sinnlosen und schwerfälligen Geschwafel und einigen Tötungsorgien hat sich kein Funken an Humor verirrt. Jemand müsste die Macher davon unterrichten, dass die bloße Existenz von Celebrity-Cameos kein Selbstzweck sein darf.

Dass es auf dem Fantasy Filmfest jedes Jahr unvermeidlich den einen oder anderen Reinfall gibt, ist selbstverständlich, doch ich muss schon weit zurückdenken, um mich an einen schlechteren Film beim Fest zu erinnern als diesen Uwe-Boll-für-Arme. Pfui!
ArthurA
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln - Original-Review

12.09.2013, 12:34


Geschenkt noch zu teuer

von Leimbacher-Mario
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Revenge For Jolly ist so schlecht, dass man über ihn einfach einen Kommentar / Warnung schreiben muss. Ich habe wahrlich überlegt, die niedrigste Wertung abzugeben, aber das verhindern der immerhin nicht uncoole Look & ein paar unfreiwillig komische Szenen & Gastauftritte. Ich hatte keine großen Erwartungen oder Hoffnungen & dachte, bei einem BR-Steelbook für 4€ kann man nichts falsch machen, noch dazu lief er ja auch mal auf dem Fantasy Filmfest... falsch gedacht, das hier ist ein Fiasko allererster Güte, keine Sekunde unterhaltsam, sinnvoll oder spaßig, eine Tortur.

Der Plot ist schnell erklärt: ein Hund wird getötet & der Halter macht sich auf einen Rachefeldzug zum Auftraggeber. Hört sich nach Spaß bei passendem Alkoholpegel an. Ist es aber nicht - purer Augenkrebs & einer der unnötigsten Filme in meiner Sammlung. Lasst euch also nicht täuschen von Namen wie Wood, Isaac, Brody oder Phillippe - alle sind unterfordert, gelangweilt & haben die "Qualität" dieses Schundwerks & Möchtegern-Tarantinos wohl schon früh erkannt. Zum Glück für sie sind es fast alles nur Kurzauftritte. Für uns eher Pech, sind die Gastauftritte immerhin kleine Lichtblicke.

Es wird viel geredet - aber langweilig. Es wird etwas geschossen - aber langweilig, unblutig & unnötig. Es gibt eine sinnfreie Story - aber uncool. Es gibt Charaktere - aber komplett austauschbar & ohne Hintergrund. Es gibt Songs - die weit weg waren von meinem Geschmack & auch guten Liedern. Es gibt Frauen - aber keine richtig heißen. Die Liste könnte noch weiterführt werden, aber das ist dieses Wrack nicht wirklich wert.

Fazit: sicherlich ein schwarzer Punkt in der Laufbahn der beteiligten Schauspieler, auf den keiner stolz ist. Einer der schlechtesten Fantasy-Filmfest-Filme aller Zeiten noch dazu. Großen Bogen um diese Gurke machen!
Leimbacher-Mario

14.04.2016, 13:40




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