Verlorene Paradiesevon GeorgeKaplan | Permalink |
"Eden Lake" ist ein Paradies. Eines, das man für gutes Geld an Neureiche verscherbeln kann. Und darum ist der Eden Lake auch eingezäunt, künftig sollen dort schmucke Appartements mit Blick auf See entstehen. Was die hiesige Landbevölkerung davon hält, kann man an drei Fingern abzählen, und mit derben Äußerungen hält diese sich auch nicht gerade zurück. Überhaupt lässt der Umgangston zu wünschen übrig, wie die - aufgrund des Offroad-Vehikels, mit dem sie reisen, sicher auch gut betuchten - Städter bald feststellen müssen. Und sie merken bald, dass sie ungebetene Gäste sind.
Die Konfrontation baut sich langsam auf, bis es in der Gewaltspirale irgendwann keinen Ausweg mehr gibt und der Film richtig spannend wird. Aber eigentlich... tja...eigentlich zeigt "Eden Lake" nichts wirklich neues. Zivilized Men/Women vs Hillbillies aka Psycho-Teenies. Es wird bisweilen unangenehm, bisweilen hart, ein paar nette Gemeinheiten des Regisseurs, der mit Erwartungshaltungen spielt, sind dabei und mittendrin wird dann auch mal eine Erklärung für die Gewaltbereitschaft geliefert. Mutig. Ein Horrorfilm, der zwischen dem Thrill die Realität reflektiert, nach Ursachen fragt und so etwas wie Sozialkritik unterbringt. Nur, braucht man das? Interessiert es denn wirklich, warum die Kinder so verroht sind, was soziale Herkunft, Gewalt in der Familie und Gruppenzwänge damit zu tun haben?
Die Zuschauer im Cinedom - das übrigens erstaunlicherweise nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, wann hat es das zuletzt bei einer Eröffnung gegeben? - wohl eher nicht. Viele haben den Film als lupenreinen, konsequenten Backwood-Slasher gesehen. Und wenn man mich fragt, falsch lagen sie damit nicht ganz. Mitten im FFF-Programm wäre das ein toller Film zum mitfiebern gewesen. Bei der Eröffnung erwarte ich aber etwas mehr. | |
![]() sah diesen Film im Cinedom 4, Köln | 21.08.2008, 13:20 |
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