The Rage

Billig, trashig, gut

von D.S.
"Midnight Madness" par excellence: Blutmatsch ohne Ende, DV-Look, eine Story wie aus dem Lehrbuch der Epidemiefilme, Tempo, Action, Zombies - was will man mehr? "The Rage" hat es, nämlich ein paar sehr klangvolle Namen in der Besetzungsliste, sehr ansehnliche Masken und auch noch den einen oder anderen Insider-Joke.

Natürlich ist hier alles absolut hirntot, und leider bei weitem nicht alles schön anzusehen: die CGI-Effekte nämlich sind unter aller Sau und man hätte sie sich lieber schenken sollen. Auch eine der wichtigsten Protagonistengruppen sieht ziemlich erbärmlich aus: die Zombievögel (ob der Film damit eine Hitchcock-Hommage ist? ;)). Aber dafür attackieren sie hammerhart und sind verdammt schwer um die Ecke zu bringen. Und damit insgesamt auf jeden Fall positiv zu bewerten.

Auch ansonsten macht "The Rage" aber einfach nur Spaß: ein genialer, aber unverstandener russischer Forscher will sich an der Menschheit, nein, dem Kapitalismus rächen und entwickelt darum am lebenden humanoiden Subjekt ein Serum, das es und jeden von ihm Gebissenen in ein mordendes Monster verwandelt (der Einfachheit halber nennen wir es Zombie). Nur sein Antiserum kann das Virus stoppen - aber natürlich gerät sein Vernichtungsexperiment außer Kontrolle und sein Virus in die unkontrollierte Verbreitung.

Auftritt der Opfergruppe, ein paar Twens auf einem Nu-Metal-Konzert bzw. bei Alt-Sex-Übungen. Darunter Misty Mundae, die dann auch den visuellen Höhepunkt des Films darstellt. Die Jungs und Mädels werden alsbald mit einem Virusopfer konfrontiert - und mit den bereits erwähnten Vögeln. Naja, und mehr muss auch wirklich nicht mehr erzählt werden, denn die Story ist hier natürlich ohnehin nur das dünne Feigenblatt für viel Blutvergießen, Jagdszenen und generellen Trash ohne viele Tabus.

So einen Film kann man nur in der richtigen Stimmung genießen, eigentlich idealerweise auf dem FFF, in Frankfurt kam aber kaum Partyfeeling auf - das Kino war ziemlich leer. Einen richtigen Film oder gar formale Qualitäten darf man natürlich auf keinen Fall erwarten, hier heißt es: Hirn aus, Blut ab. Im Vergleich mit vielen ähnlich gelagerten Kandidaten - man nehme etwa "Shadow: Dead Riot" - schneidet "The Rage" aber deutlich besser ab, da mehr Tempo, viel bessere Darsteller und Masken sowie immerhin eine rudimentäre Story geboten werden. Gemetzeltechnisch werden sowieso alle Ansprüche erfüllt.

Ich war sehr zufrieden und vergebe knappe 6 Punkte. Was man aber nur nachvollziehen kann, wenn man auch mal Lust auf Trash hat. Sonst nimmt man besser Reißaus.
D.S.
sah diesen Film im Metropolis 3, Frankfurt

02.09.2008, 06:56



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