Bedrückend, aber nur bedingt entzückendvon D.S. | |
Irgendwie fällt es mir schwer, viel zu diesem Film zu sagen. Das Original kenne ich nicht, die tatsächliche Absicht hinter dem Drehbuch auch nicht - und wenigstens dieses Remake lässt meiner Meinung nach mindestens zwei verschiedene Deutungen der Story und ihres Endes zu. Ein Thema ist aber natürlich definitiv das Anprangern des menschlichen Umgangs mit der Natur, wie ja schon mehrfach diskutiert und wie vom Film auch unübersehbar ins Blickfeld gerückt. Mit teils ziemlich alberner Penetranz. Überhaupt konnte ich mich manchmal kaum entscheiden, ob ich das Gezeigte nun bedrohlich finden sollte oder nicht eher peinlich, da die Reaktionen unserer unsympathischen Protagonisten auf meistens ziemlich unspektakuläre Geschehnisse schnell und oft ganz schön hysterisch wirkten. Ziemlich unspektakulär, richtig: unter der "Rache von Mutter Natur" hatte ich mir deutlich Massiveres vorgestellt als etwa verschimmelte Hähnchenkeulen... und vom Regisseur von "Storm Warning" eigentlich auch fest erwartet. Nichtsdestotrotz entwickelt sich in "Long Weekend" bei fortschreitender Laufzeit eine immer bedrückendere Atmosphäre, die zum Finale hin sogar ziemlich unangehm wird. Zu diesem Zeitpunkt ist man als Betrachter dann auch in die immer unkontrollierteren Entwicklungen auf der Leinwand hineingezogen worden, der Film entfaltet jetzt zumindest in Ansätzen ein verstörendes Potential. Allzu viel Stoff für nachhaltige Beschäftigung liefert er trotzdem nicht, und über weite Strecken fand ich die Frage am spannendsten, ob man wohl am selben Set gedreht hat wie "Lost Things" (FFF 2004). Die Diskussionen von Macho- Yuppie und frustrierter Ehefrau sind mitunter nervenaufreibend, ihr Verhalten - wie erwähnt - öfters mal reichlich unglaubwürdig. Etwa, wenn unerklärliche Geschehnisse achselzuckend abgetan werden und im nächsten Atemzug kleinere Unannehmlichkeiten in der wilden Natur zu mittleren Nervenzusammenbrüchen führen. Somit ist mir "Long Weekend" vor allem insgesamt zu unentschlossen und nicht stringent genug inszeniert. In seiner zweiten Hälfte entwickelt er jedoch eine sehr eigene Atmosphäre und kann dann sogar zeitweise fesseln. 6 Punkte von mir, und ich würde das Ende des Films gerne noch diskutieren... denn eventuell steckt hier noch etwas anderes drin als die platte, allzu offensichtliche Aussage: "Sei gut zu deiner Umwelt, sonst wird es sich rächen." Aber vielleicht will ich hier auch einfach nur mehr sehen. | |
![]() sah diesen Film im Cinedom 9, Köln | 26.03.2009, 01:01 |
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