Ole Ole Ole!von CineDude | |
Ich habe vom Regisseur Ole Bornedal lange nichts gehört, da fiel mir neulich in der Videothek meines Vertrauens der Film "Bedingungslos" in die Hände und ich war doch recht beeindruckt. Nun plötzlich FFF - schon wieder Ole Bornedal - und auf Empfehlung des Rosebud-Verantwortlichen in der kurzen Ansprache vor dem Eröffnungsfilm einfach mal Karten geholt. Wieder ganz anders und - ja, der Regisseur wird zweifelsohne immer besser. Auch hier wieder kein Film für die Party- und Splattergemeinde, sondern ein sehr ambitioniertes und künstlerisches Werk, das besonders in den ersten 30 Minuten SEHR ruhig daherkommt und vom Betrachter doch ein wenig Geduld erfordert. Der Film ist visuell beeindruckend - gewollt hell und überbelichtet, was ihm den Charakter eines Schwarzweißfilms verleiht. Viele Nahaufnahmen, die Kameraperspektiven wechseln von ganz unten nach ganz oben, dazu elegische neoklassische Musik, bei der besonders der Kontrabass viel präsent ist. Wirkte auf mich leicht opernhaft, mein Bruder wies auch nicht zu Unrecht auf ganz, ganz leichte "Irreversible"-Reminiszenzen hin. Auch ein kleines Quentchen "Adam’s Äpfel" ist als Zutat vorhanden. Zum Ende hin schlichen sich dann ein paar Unglaubwürdigkeiten ein und es blieben einige Fragen offen, doch insgesamt ist der Film zweifellos etwas Besonderes, aber man muss Geduld mitbringen und darf keinen Actionfilm oder klassischen Horror erwarten, der Applaus nach kurzer Nachdenklichkeitsphase am Ende kam zu Recht. Der Mensch als Tier oder das Tier im Mensch - sehr gute schauspielerische Leistungen machten einem diesen Fakt beängstigend einmal wieder bewusst. Fazit: Ole Bornedal ist wieder - oder jetzt erst richtig - da! | |
CineDude sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 22.08.2009, 00:35 |
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