crazy

Cold Prey 2

Kalte Kills

von D.S.
Von der Handlung und ihrer Aufbereitung her war COLD PREY nichts als ein klassischer Slasher. Aber er konnte einige Pluspunkte sammeln durch sein Setting - verschneite, einsame Bergwelt samt verlassenem Hotel mit düsteren Geheimnissen drin; viel mehr aber noch durch Charaktere, die sich insgesamt erstaunlich glaubwürdig verhielten. Und erstaunlich glaubwürdig gespielt wurden. Das fand seinen Höhepunkt für mich darin, dass die einzige Überlebende Jannicke am Ende des ersten Teils richtig überzeugend verstört und verzweifelt wirkte.

Da COLD PREY 2 fast unmittelbar an seinen Vorgänger anschließt, steht dieser psychische Zustand unserer Protagonistin zunächst im klaren Fokus des Films. Und erneut beeindruckt das Schauspiel - wie auch im weiteren Verlauf der Handlung die Nachvollziehbarkeit der allermeisten Entscheidungen aller Figuren. Damit ist natürlich nicht die Glaubwürdigkeit der Handlung selbst gemeint, das hier ist und bleibt halt ein Slasher, ein leicht fantastisch angehauchter noch dazu - jedenfalls, was die Seite des "Bösen" angeht. Aber dennoch, mal abgesehen von der Schlussviertelstunde muss man sich nur selten an die Stirn schlagen ob dämlicher Verhaltenskapriolen, die ein nur müde konstruiertes Drehbuch übertünchen müssten.

Natürlich bietet sich Kapriolen im größeren Stil bei einer derart gelagerten Story auch nur wenig Raum: Jannicke findet sich im Krankenhaus wieder, und nachdem sie auch geistig wieder zu sich gefunden hat, muss sie feststellen, dass sie dort leider alles andere als alleine ist... und damit sind nicht nur die zwei einzigen anderen Patienten sowie die drei letzten verbliebenen Ärzte und Pfleger gemeint. Denn die Polizei hat nicht nur die Leichen von Jannickes Freunden mitgebracht. Und so setzt sich ihr Alptraum schon bald fort.

Es dauert ein wenig, bis das Geschehen Fahrt aufnimmt, aber man langweilt sich bis dahin auch nicht unbedingt - denn bei glaubwürdigen Charakteren ist man nun mal leichter willens, einem Dialog zu folgen. Zudem kann das Krankenhaus zwar keinem Vergleich mit dem Setting des ersten Teils standhalten, aber allemal solide beklemmende Atmosphäre verbreiten. Nicht zuletzt versucht ein Handlungsstrang sogar noch, eventuell offene Fragen bezüglich der Hintergründe der Geschehnisse im Vorgänger zu beantworten.

Zusammengefasst ist COLD PREY 2 also eine sichere Sache für alle, denen der erste Teil schon gefiel, die Wert auf saubere Charakterzeichnungen und ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit selbst in einem Slasher legen und die keine allzu großen Erwartungen hinsichtlich Originalität oder auch Brutalität des Stoffs hegen. Skandinavisch, praktisch, ganz gut - und damit 6 Punkte von mir.
D.S.

23.08.2009, 02:33



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