Die Macht der Bildervon Rohrkrepierer | |
Von allen Konstanten, die sich durch die Filmlandschaft pflügen, von aller inhaltlicher Gleichschaltung der Kinowerke der letzten Jahre, sticht wieder einmal ein Mann so dermaßen heraus, daß ich fürchten mußte mein Augenlicht bei Genuß seines neuesten Werkes "Idiots and Angels" zu verlieren. Bill Plympton ist ein Magier! In seinem ungelenken Zeichenstil vermag dieser Mann immer wieder so eine Eleganz und Lebendigkeit zu vermitteln, die einmalig ist. Kein anderer Zeichner bewegter Bilder ist in der Lage mich so dermaßen der Realität zu entreißen, mich auf eine Reise zu schicken in die Abgründe der menschlichen Seele zu stürzen und mich immer wieder wohlig daraus zurückzuholen. "Idiots and Angels" ist dabei erwachsener in seiner Erzählweise, als Alles was ich bisher von diesem Mann sehen durfte und dabei aber phantastischer und unwirtlicher als viele seiner bisherigen Werke. Dieser Film ist keine bloße Unterhaltung. Bill Plympton spielt mit den Erwartungen des Zuschauers, er jongliert mit Eindrücken, Erfahrungen und Weltanschauungen, als ob diese beim Zuschauer niemals gefestigt wären. Im selben Maße, wie er den Hauptakteur seines Films der eigenen Kontrolle entreißt und ihn unmündig macht, setzt er dem Betrachter Bilder vor, die auf ewig in seinem Gehirn herumspuken werden, dabei keiner Reflektion bedürfen und für sich selbst intensiver stünden, als mit der teilweise unpassenden - wenn auch für sich alleine stehend, großartigen Musik. Ganz großes Kino und ganz ganz große Gefühle für alle die sich darauf einlassen können! | |
Rohrkrepierer sah diesen Film im Cinecitta' 2, Nürnberg | 31.08.2009, 13:55 |
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