I open up the window and madness flies invon Lovecraft | |
Eine düstere Wundertüte serviert Regisseur und Autor Philip Ridley den Zuschauern mit "Heartless". Die anfänglich scheinbar simple Story um den von Jim Sturgess ausgezeichnet verkörperten Außenseiter Jamie schlägt im Verlauf der 110 Minuten deutlich mehr Haken, als man dies zu Beginn des Streifens vermutet hätte. Ein sonderlich hohes Tempo schlägt der Film dabei nicht an, rückblickend dürfte es aber kaum einen Meter Zelluloid geben, der nicht der Charakterentwicklung gedient hätte. "The darker it gets, the more you see." Überraschungen gibt es eine Menge: Seien es die schmuddeligen Ecken Londons, in die sich kein Tourist verirren wird, die bizarren Typen und Charaktere (großartig: Der mysteriöse "Weapons Man"), oder auch die Stationen, auf die sich Jamie auf seiner Suche nach Erkenntnis und Erlösung begibt. Gleiches gilt auch für die sichtbare Gewalt, während die ersten Todesfälle noch zurückhaltend im Off passieren, zieht der Film nach der Hälfte deutlich die Gewaltschraube an, was so einen tieferen Eindruck hinterläßt als 90% der Splattergewitter der letzten Jahre. Der Filmtitel ist im übrigen wörtlich zu nehmen... Zuletzt blieben bei mir doch ein paar inhaltliche Fragen offen, was aber auch am streckenweise schwer verständlichen Londoner Akzent der Darsteller liegen kann. Positiv zu erwähnen ist die Filmmusik, die sich sehr gelungen aus einem zurückhaltenden Score von David Julyan und mehreren vom Hauptdarsteller gesungenen Songs zusammensetzt. Insgesamt dürfte "Heartless" bestimmt nicht jedem Zuschauer gefallen, wer sich aber auf die Story einläßt, wird sich mit Jamie auf eine Tour de force begeben, die noch einige Zeit nachklingt. | |
![]() sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 23.03.2010, 15:25 |
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||||
|