Survival of the Dead

Return of the living dead!

von Bassprofessor
42 Jahre, 5 (offizielle) Sequels, 2 Remakes und tausende Liter Kunstblut sind seit "Night of the living Dead" nun schon ins Land gezogen. Mit hervorragenden, mittelmäßigen und leider auch unterirdischen Ergebnissen.

Was hat Romero nun in der von ihm geschaffenen Welt noch zu sagen? Und will man ihm überhaupt nach "Diary of the Dead" noch zuhören?

Nach 90 Minuten "Survival of the Dead" ist klar: Man will nicht nur Herrn Romero Gehör schenken, man sollte sogar.

Eine Handvoll Soldaten schlägt sich durch die von Zombies überrannten Gebiete auf der Suche nach einem Platz zum Überleben. Nachdem diese eine weitere Person in ihre Gruppe aufgenommen haben, wird ihr Ziel klar. Eine Insel nahe der Küste Delawares soll von Menschen unter Kontrolle und sicher sein. Zombies sind aber nicht die einzige Gefahr, welche auf die Protagonisten wartet. Auf besagtem Eiland liefern sich zwei - im Streit über den Umgang mit Infizierten - verfeindete Familienclans eine erbitterte Blutfehde, was in der Verbannung eines der Familienoberhäupter endet. Nach Landung der Soldaten treffen die zwei Parteien wieder aufeinander, und zwischen den Fronten haben sich die Zombies schon versammelt.

Die Geschichte ist spannend. Der tiefere Handlungsstrang - die Frage nach einem moralisch vertretbaren Umgang mit Zombies - ist gut erzählt, glaubwürdig und nicht mit dem Holzhammer in den Film geprügelt, wie noch bei den beiden Vorgängern.
Viele gruselige Momente und gut platzierte Schockeffekte stehen einer Handvoll mal besser, mal schlechter inszenierter Lacher gegenüber. Diese sind jedoch tatsächlich ziemlich erheiternd, meist gut geschrieben und nicht aufgesetzt wie in "Diary of the Dead". Jedermanns Sache dürften sie aber trotzdem nicht sein. Der von Romero schon immer propagierte Handlungsstrang, dass Zombies alte Gewohnheiten (Shoppen in "Dawn", Salutieren in "Day", Tanken in "Land") wieder aufleben lassen, wird beibehalten und weitergeführt. Ob man ob eines reitenden Zombies staunen, lachen oder weinen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Konsequent ist es jedoch.
Die Schauspieler sind zwar meist nicht oscarreif (Ausnahmen sind z.B. die Familienoberhäupter), es befinden sich jedoch wieder mehr Charakterköpfe unter ihnen, was es dem Zuschauer leichter macht, sich in sie hineinzuversetzen.

Die Action ist gut dargebracht, auch wenn der exzessive Einsatz von oftmals nicht gut aussehenden CGIs das Gesamtbild trüben mag. Hier merkt man das knappe Independent-Budget am deutlichsten.

Alles in allem erreicht "Survival of the Dead" zwar niemals Spannung, Tiefe und Action der "guten alten Zeit", jedoch darf er sich als äußerst kurzweiliger und sympathischer Zombiestreifen in die Riege der guten neuen Zombiefilme einreihen. Darüber hinaus spinnt er mit guten Ideen die Geschichte der "... of the Dead" Reihe weiter und ergänzt sie gebührend.

Wer hätte gedacht, dass Romero nochmals so stark zurückkommt?
Bassprofessor
sah diesen Film im Cinecitta' 3, Nürnberg

29.03.2010, 16:22



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