Zieht den Stecker!von D.S. | |
Au weia. War dieser Film ernst gemeint? Ich kann es mir ja eigentlich nicht vorstellen - jedoch läßt nichts darauf schließen, daß Uwe Boll hier eine Persiflage im Sinn hatte... Zombies mit neonrot leuchtenden Augen, schauspielerische Leistungen unterhalb jeder Diskussionswürdigkeit, die dümmsten Sprüche diesseits von RAMBO - ja, das ist HOUSE OF THE DEAD. Der Bodensatz des FFF 2003, und ganz sicher einer der schlechtesten Filme der letzten zehn Jahre. Mit extraviel Klischees, mit ohne Handlung, mit nicht einmal trashigem Unterhaltungswert. Gut, was will man auch von einem Film erwarten, der auf einem 3-D-Shooter nicht nur BASIERT, sondern ihn weitgehend 1:1 NACHSPIELT? Das, immerhin, macht er recht detailliert und originalgetreu, was er uns auch fortwährend vorführt: Regelmäßig wird eine kurze Sequenz aus dem Sega-Hit eingeblendet, und im folgenden erleben wir, wie die Filmfiguren die exakt gleichen Bewegungen und Handlungen vollführen. Deshalb auch fand ich es nicht einmal sooo ärgerlich, daß viele Genre-Gesetze hier nicht gelten: Sicher, normalerweise können Zombies weder rennen noch springen; und normalerweise reicht es nicht, sie per Kugel, Messer oder Tritt einfach irgendwo am Körper zu treffen, um sie zu töten. Im Spiel verhält es sich aber nun mal so, und das übernimmt der Film nun mal, bis ins Detail. Hier, und NUR hier, kann man ihm also kaum ernsthafte Vorwürfe machen. Soviel zur Ehrenrettung. Daß das ganze als Film aber nicht funktionieren kann, sondern extrem schnell extrem langweilt, hätte schon vor Drehbeginn klar sein müssen. So aber erleben wir endlose Monotonie; einen Handlungsverlauf, den man genau vorhersehen kann und, kurz gesagt, NICHTS, was den Zuschauer auch nur ansatzweise fesseln könnte. Im Gegensatz zum Spiel ist er hier nämlich nicht in der Lage, selbst aktiv zu werden - und Zuzuschauen hat bei 3-D-Shootern noch nie großen Spaß gemacht, wenn sie außer dem Shooten nichts zu bieten hatten. Zu diesen storytechnischen Unzulänglichkeiten kommen dann noch schockierend schlechte Masken und Effekte, unmotiviertes und darum nervendes Rumgeballere und amateurhaftes Blutgespritze en masse sowie eine Inszenierung, für die "Spannung" ein Fremdwort ist - und fertig ist das filmische Desaster. Das ganze kommt so albern und unprofessionell daher, daß man es wirklich kaum glauben möchte. Aber es ist die traurige Wahrheit: abgesehen von einem halbwegs netten Soundtrack und, zugegeben, guter Kameraarbeit ist HOUSE OF THE DEAD ein Armutszeugnis; ein Machwerk, für das sich Uwe Boll gehörig schämen sollte. 2,5 Punkte | |
D.S. sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 20.08.2003, 02:17 |
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||
|