Le Comte de Monte Seoulvon Kaminari | Permalink |
(Gesehen auf dem Filmfest München)
Park Chan-wooks SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE war für mich der beste Film auf dem FFF 03 und schon jetzt bin ich mir sicher, dass OLD BOY der diesjährige Favorit wird. Nachdem Park im Mai für OLD BOY den Jurypreis in Cannes gewann, denke ich kann man sagen, dass wir gerade den Werdegang eines neuen asiatischen Regie-Stars mitverfolgen.
Aber zum Film: Laut Regisseur Park Teil zwei in einer Trilogie zum Thema Rache, geht es um den armen Oh Dae-su, der fünfzehn Jahre, mit frittierten Won Tons als einzige Nahrung, in einem Zwischending aus Motelzimmer und Kerker eingesperrt ist, ohne Grund oder Täter zu kennen. Nach seiner plötzlichen und ebenso mysteriösen Entlassung macht sich Oh, unterstützt von einer hübschen Sushi-Köchin, sofort an die detektivische Arbeit die Wahrheit herauszufinden und sich an seinen ehemaligen Peinigern zu rächen. Nicht nur ein "Who dunnit?" also, sondern in erster Linie auch ein "Why dunnit?".
Ohs Geschichte gleicht hierbei nicht nur dem Grafen von Monte-Christo, sondern (in mehrerer Hinsicht sogar) der klassischen Tragödie des Ödipus - er ist gezwungen seinem Schicksal hinterher zu eilen, doch je mehr er die Wahrheit kennen lernt, desto mehr nur lehrt sie ihn selbst das Fürchten. Trotz seinen vielen Wendungen erscheint der Plot jedoch nie an den Haaren herbeigezogen sondern in sich stimmig und charaktergetrieben. Zeichnete sich SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE noch durch seine Zurückhaltung und trockene Distanz aus, ist OLD BOY in der Inszenierung rasant und schwül, mit übersättigten Farben und hauptsächlich Close-Ups. Nicht nur wegen des hammerharten Plots und der unzimperlichen Gewaltdarstellung, sondern auch durch die vielen expressionistischen Kameraeffekte und psychedelische Austattung (hypnoseartige Tapeten sind ein Leitmotiv) eine cineastische Tour-de-force die man sich nicht entgehen lassen sollte! | |
![]() | 01.07.2004, 05:37 |
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