Amer

Review

von rrho
Von Anfang an sind die Augen da, im Vorspann mit Splitscreen gar drei Paar gleichzeitig - da kündigt der Film seine eigene Struktur schon an, nur merkt man es noch nicht. Kratziges Filmmaterial bieten die Opening Credits, und mit der eingesetzten Type, der geteilten Leinwand und der Musik wird man flugs in die Filmwelt der 1970er Jahre versetzt, und das ist Absicht, und das ist erst der Anfang.

'Amer' ist der erste Langfilm von Hélène Cattet und Bruno Forzani, die schon mit ihren Kurzfilmen 'La fin de notre amour' (2004) und 'Santos Palace' (2006) auf sich aufmerksam gemacht hatten. Ihr neuestes Projekt, vom französischen Verleih gerne als "Neo-Giallo" angekündigt, lässt mit jedem Atemzug der Protagonistin die Begeisterung der zwei Regisseure für den Giallo erkennen; 'Amer' ist keine Hommage, er ist eine Liebeserklärung.

Was in dem Film geschieht, ist gar nicht so bedeutsam - wie wir es erleben, ist ungleich wichtiger. Wir sehen und hören, was Ana geschieht, einen Wust von Fragmenten, Ultra-Close-Ups (dabei immer wieder Augen, Schlüssellöcher, Spiegel), rätselhaften Bildern in leuchtenden Farben, stellenweise überstrahlt, fast immer mit selektiv verstärktem Ton. Geräusche: Das Kratzen eines Dorns auf Haut, das Knirschen von Leder, der Wind, der Anas Kleid anhebt. Das Drehen des Schlüssels im Schloss, eine zufallende Tür, knarzende Holzbohlen. Man sollte diesen Film in einem guten Kino sehen, wo das Sounddesign sich entfalten kann.

Rest der Kritik in meinem Blog.
rrho - Original-Review

12.08.2010, 23:32



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