Azumi

"There are many bad people in this world, and somebody needs to kill them"

von Kaminari
Für mich ist AZUMI gewissermaßen die Ehrenrettung Kitamuras. Wogegen VERSUS noch lustiger Trash war, lieferte er uns mit ARAGAMI und ALIVE eine waschechte Schnarchbombe beziehungsweise einen kompletten Blindgänger. Dabei zeigten alle Streifen ja immer gute Ansätze, und eben diese konnte er nun - sei’s wegen höherem Budget oder besserem Script - endlich geltend machen.

Erzählt wird hier die Geschichte der jungen Azumi, die mit neun anderen Kindern von klein auf einem harten Ninja-Pensum unterzogen wird, um später einmal für Sicherheit im Tokugawa-Staat zu sorgen und verräterische Feudalherren aus dem Weg zu schaffen. Doch als sich der Truppe ein besonders hartnäckiger Daimyo in den Weg stellt, wird nicht nur Azumis Schwertkampfkunst, sondern auch ihre Loyalität zu ihrem Meister auf die Probe gestellt.

Besonders die Kämpfe sind es, die hier begeistern und der Film kann es durchaus mit ähnlichen Hollywood-Produktionen aufnehmen. Feinde werden hier meist in Hundertschaften zersäbelt und die Action wird durch alle nur erdenklichen Schnitt- und Kamera-Tricks ins unerdenkliche hochstilisiert. Nicht wegen dem Manga-Original der Geschichte, sondern auch durch die Inszenierung könnte man AZUMI als Anime mit echten Menschen bezeichnen.

Um beim Manga zu bleiben. Das eigentliche Thema des Originals, das der verlorenen Kindheit, kommt im Film leider etwas zu kurz. Er lässt sich zwar Zeit, Sympathien mit bestimmten Figuren zu festigen und AZUMIS typisch japanischen Genre-Konflikt zwischen Giri und Ningyo (Pflicht und menschlicher Bindung) zu beleuchten, geht aber auch nur so weit, zumal der echte dramatische Effekt oft durch schnelle Witzeinlagen unterbrochen wird. Kann sein, dass sich Kitamura noch nicht zutraut, "ernster" zu werden.

Insgesamt aber trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film, der auch nicht vollkommen ohne Anspruch daherkommt. Die Kämpfe sind wirklich klasse und vor allem der Sound trägt hier auch einiges dazu bei. Gegeneinander schlagende Schwerter spürt man richtig in der Magengrube. Dann gibt es natürlich noch Starlet Aya Ueto, die ganz ihre offensichtlichen Reize hat.

Bleibt zu sehen, wie die Figur der Azumi in Teil zwei weiterentwickelt wird. Für 2005 ist er schon angekündigt - diesmal allerdings ohne Kitamura.
Kaminari
sah diesen Film im City, München

24.07.2004, 02:46



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