Schneeblindheit bevorzugtvon Rohrkrepierer | |
Ein Kammerspiel im Schnee! Bei mir eigentlich ein klarer Kandidat für einen Hit. Nun ja, wenn ich mir aber nun diese beiden Versatzstücke und das fertige Produkt genauer ansehe muß ich fast weinen. Der Schnee ist da und er liefert schöne, trostlose Bilder. Aber aus den Möglichkeiten der Kälte und der aus ihr erwachsenden Bedrohlichkeit ist einfach nichts gemacht worden. So gibt es ein paar wenige Szenen in denen Erfrierungen und Frost eine Rolle spielen, diese wirken aber so künstlich in den Film eingebracht, dass sie einfach kein Mitleiden auszulösen vermögen. Trostlosigkeit und die schiere Angst vor dem brutalen Kältetod kommen niemals wirklich auf. Der Kammerspielanteil ist lächerlich. Die gezeigte Situation erfordert es, sich mit den Personen in ihrer ausweglosen Situation zu identifizieren, mit ihnen zu leiden. Aber Adam Green versaut es. Das, was bei seinem HATCHET noch eine Stärke ausmachte, nämlich die vollkommen klischeetriefenden und glattgebügelten "Charaktere" funktioniert in FROZEN genau deswegen nicht, weil Green sie hier in der selben Art inszeniert. Billigst mit dem Holzhammer in den Film eingeprügelte Schicksalsschläge und Emotionen aus dem Bastelblock machen jede Empathie von Beginn an zunichte und lassen den Zuschauer gleich in den ersten fünfzehn Minuten verärgert und, was viel schlimmer ist, desinteressiert zurück. Es ist dem Zuschauer schlicht egal, was mit den jungen Menschen passiert. Ein Genickbruch für diesen Film und seine Ausgangslage. Als dämliches Genrezitat hätte FROZEN vielleicht unterhalten, aber in seinem Anspruch Spannung und abgeknabberte Fingernägel zu hinterlassen hat er leider total versagt. | |
Rohrkrepierer sah diesen Film im Cinecitta' 2, Nürnberg | 10.09.2010, 22:28 |
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