Saviour of the FFF ’04von Mirco Hölling | |
Ohauaha!!! Was war denn das? Ließ die Storyline doch eher liebevollen Trash vermuten, haut einen dieses bösartig-ironische Machwerk völlig aus den Pantinen. An diesem Film stimmt fast alles. Anfangs wiegt man sich noch in der Sicherheit, einen professionell produzierten und komplett überdrehten Trash- und Slapstickfilm zu goutieren. Büchse Bier auf und ab geht’s. Und dann kommen die ersten Wechsel im Erzählstil: Die Folterungen des vermeintlichen Aliens sind für einen Spaßfilm irgendwie eine Spur zu hart, und das Leid des eigentlich sehr unsympathischen Opfers tut fast physisch weh, dann bekommt der Film eine Komponente, die man gar nicht erwarten konnte, entpuppt sich doch alles als ein Rachekomplex eines vom Leben total verarschten armen Wichtes, der den für sein Schicksal Verantwortlichen mittels seiner absurden Folterungen eine Alienverschwörung nachweisen will. Und dann...?? Ja, dann kommt alles doch wieder total anders und unerwartet. Immer, wenn man glaubt, erfasst zu haben, was SAVE THE GREEN PLANET nun wirklich für ein Film ist, dreht sich alles wieder in eine völlig andere Richtung. Sein und Schein wird permanent gegeneinander gestellt und das mit einem Feuerwerk an Ideen, wie man es selten auf der Leinwand gesehen hat. Immerhin beinhaltet dieser Film die wohl beste 2001 - A SPACE ODYSSEY-Hommage, die ich jemals auf einer Kinoleinwand erblicken durfte. Und das schönste: Der Film ist angelegt wie eine Großproduktion. Die Production Values sehen erstaunlich teuer und aufwendig aus, obwohl der Film die Bösartigkeit und Durchgeknalltheit einer Indie-Produktion aufweist. Wenn der Film dann seine ernsten Momente hat und das Drama in den Vordergrund stellt, bemerkt man die Güte der Darsteller und die Professionalität der Inszenierung. Prompt folgt natürlich wieder eine ironische Brechung der unglaublichen Art, der eine Splatterszene der fiesesten Art folgt, worauf sich dann schlussendlich erneut ein unglaublicher Plottwist reiht, der regelrecht rührt. Danach geht alles wieder von vorne los. Ein Freund, der den Film bereits Anfang 2004 in Rotterdam erblicken durfte, meinte vor meinem Kinobesuch "Schnall Dich an!". Ich möchte ergänzen "Rauchen und trinken einstellen!", denn dieser Film ist Droge genug. Wie von einem genialischen Drogenhirn erstellt, macht er jedoch genauso süchtig wie die Stoffe, die im Hirn des Regisseurs/Drehbuchautoren gewütet haben müssen. Mirco Hölling (23.08.2004) | |
Mirco Hölling sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg | 25.08.2004, 11:31 |
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