crazy

Cube

Der Tag geht, CUBE kommt

von Horowitz
Ganze drei Reviews zu einem der genialsten FFF-Filme überhaupt. Da merkt man doch deutlich, dass die Besucherzahl des f3a hier mit den Jahren enorm gestiegen ist, bekommt doch hier mittlerweile jeder Durchschnittsfilm ca. fünf Reviews.

Indessen wurde CUBE sogar mit einem Nachfolger beehrt, der sich HYPERCUBE schimpft, aber die Klasse des Erstlings in keinster Weise erreichen konnte.

Von einer Handvoll Menschen, die alle eine individuelle Begabung besitzen und in einem Labyrinth von Millionen kleinen, quadratischen, miteinander verbundenen Räumen gefangen sind, handelt dieser Psycho-Horror, der auch einige nette Gore-Szenen zu bieten hat.
Keiner der Protagonisten ahnt, welche Winde ihn auf welche Weise in dieses Labyrinth getragen haben - gleiches gilt auch für den Zuschauer. So treten also schon ab der ersten Kameraeinstellung etliche Fragen auf, die (man ahnt es schon) nicht alle 100%ig im Verlauf des Filmes beantwortet werden.
Die spannendste Frage aber stellt sich, ebenso für den Zuschauer, nach der Begründung für den Bau dieser Konstruktion, und macht damit den größten Reiz des Filmes aus. Auch der Nervenkitzel kommt nicht zu kurz und wird besonders durch die im Labyrinth aufgestellten Fallen vermittelt, welche unter anderem für einige blutige Szenen zuständig sind.

Überaus überzeugend stellen sich die Schauspieler dar, von denen einige im Laufe des Filmes eine richtige Charakterrollen-Umstellung durchmachen, die zum Teil so heftig sind, als würde Amelie plötzlich zur Massenmörderin mutieren. Hier wird nicht jeder diese Charakterentwicklungen nachvollziehen können, aber die Intensität der Aktivitäten wird dadurch nicht berührt.

CUBE ist ein 100%iger Film für klaustrophobisch veranlagte Menschen, die werden im Kinosessel zu einem kleinen Nichts zusammenschrumpfen. Die Entwicklung der Charaktere geht unter die Haut und die blutigen Einlagen verstärken dieses Gefühl noch. Währendessen taucht man völlig ab in diese futuristischen Katakomben und bleibt auch nach dem genialen Ende für einige Zeit ziemlich beeindruckt.

Vincenzo Natali hat hiermit sein Meisterdebüt abgeliefert, und obwohl auch seine weiteren Filme einiges an Klasse besitzen, wird er dieses Meisterwerk niemals wieder auch nur ankratzen können.
Übrigens war der Nachfolger HYPERCUBE, auf den ich mich natürlich sehr gefreut habe, der erste Film auf dem FFF, für den ich keine Karte mehr bekommen habe, weil die Vorstellung restlos ausverkauft war.
Horowitz
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

28.08.2004, 23:02



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