Julia XXXvon GeorgeKaplan | |
Brandings, Fesselungen, Schläge in die Fresse, um eine sinnlose Diskussion zu beenden, tja, unser leicht gestörter Psycho hat schon eine ziemlich verquere Vorstellung von Romantik. Doch was als gewöhnlicher Torture-Porn-Roughie anfängt, entwickelt sich zu einer ganz eigenartigen Beziehungskiste, wie man sie nun wirklich nicht alle Tage im Kino sieht - und sie schon gar nicht in einer amerikanischen 3D-Mainstream-Produktion erwartet. JULIA X ist kleines, großes Fetisch-Kino. Und gerade in der dritten Dimension ein absoluter optischer Genuss. Fast jedes Bild hat eine Tiefenwirkung, endlich begreift hier jemand die Dreidimensionalität nicht nur als Effekthascherei, sondern als Mittel, das Bild zu gestalten. Etwas irritierend mag vielleicht sein, dass Ölfelder, Baumwollplantagen und die Mangroven alle fußläufig erreichbar sind. Fehlt eigentlich nur noch, dass das Haus am Abgrund eines Canyon steht. So augenzwinkernd wie hier ist selten eine Parallelwelt entstanden. Aber nur in einer solchen Parallelwelt sind derart viele Pornoklischees möglich und haben zugleich den Raum, sich ironisch zu brechen und dem vornehmlich männlichen Zuschauer einen Spiegel vorhalten. Und nur hier ist Platz für eines der schönsten Paare der jüngeren Zeit. Kurz und bündig: JULIA X ist mein diesjähriges Festivalhighlight, die zwei hübschen Darstellerinnen tragen 9 der 10 Babydolls mit Kniestrümpfen. Und ein Film, der den Carpenter-Klassiker „Close to you" als Leitmotiv nutzt, kann nicht schlecht sein. Aber liebes Rosebud-Team, wenn ihr schon im Programmheft zu der Erkenntnis kommt, dass es zwar am besten ist, den Film möglichst unvorbereitet zu sehen, aber zuvor schon den Haupttwist verratet, dann - ich sage es vorsichtig - kommt dieser Hinweis leider zu spät. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 9, Köln | 31.08.2011, 14:21 |
Weitere Informationen (externe Links): | |||||||||||||||||||||
|