Spannung im Untergrundvon mdbnase | |
Nach 'Bukarest Fleisch' kommt nun mit 'Uban Explorer' der zweite Film von Nachwuchsregisseur Andy Fetscher auf den Markt. Herausgekommen ist dabei ein ansehnlicher, spannender Slasher-Streifen, der im Untergrund Berlins, also in den verfallenen Gängen, Bunkern und Tunneln spielt. Die perfekte Umgebung für diesen dreckigen Film. Die titelgebenden Urban Explorer, die aus ausländischen Touristen und Abenteurern bestehen, begeben sich eigentlich sofort in diese verlassene Unterwelt, um dort alsbald von einem unheimlichen Killer verfolgt zu werden. Viel mehr ist von der Story nicht zu erwarten. Das Hauptaugenmerk wird auf die Spannung und die verzweifelten Fluchtversuche gelegt. Mit Klaus Stigelmeier ist der unheimliche Killer auch bestens besetzt, denn der Mime gibt dem Killer ein wirklich bösartiges Auftreten, trotz der Ruhe, die in ihm liegt. Die sonstigen Figuren sind eher oberflächlich gezeichnet und die Dialoge kann man auch nicht gerade als ausgefeilt bezeichnen. Schön aber, dass die internationalen Explorer Englisch sprechen, der Killer aber nur Deutsch, was, ebenso wie die verkommene Umgebung, zur Authentizität des Filmes beiträgt und auch sonst nette Ansätze schafft. Ich bin mal gespannt, wie man das in einer eventuellen Synchro hin bekommt. Größte Stärke des Films ist seine Stimmung. Der Spannungsbogen wird zügig aufgebaut und kann sich auch über den ganzen Film hinweg halten. Auch wenn es keine großartigen Wendungen gibt, hält der Film doch ein paar Überraschungen bereit. Wie schon im Erstling versteht es Fetcher, den Schnitt wirklich gut und unterstützend einzusetzen, auch wenn man diesmal nicht ganz so rasante Schnittfolgen wie im Vorgänger findet. Man merkt, dass Fetscher es versteht, Spannung und Action zu inszenieren. Ein paar blutige Effekte bekommt man zusätzlich auch zu sehen, aber hauptsächlich lebt der Film von der Bedrohung durch den Killer in dem unterirdischen Labyrinth. Die Story hätte vielleicht etwas tiefgründiger sein können, denn der Charakter des Bösewichts ist außerordentlich interessant, da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Auch finden sich einige Logiklöcher sowie ein paar unnötige Szenen, die etwas fehl am Platze wirken. Was bleibt ist eine maue Geschichte, die aber spannend und temporeich inszeniert wurde. Der charismatische Killer in passender Location und ein paar opfertaugliche Teens sind dabei die einzigen Zutaten, wodurch es nicht richtig gelingen mag, wirklich interessant oder innovativ zu sein. Auf inszenatorischer Ebene allerdings stark und für einen deutschen Film auch optisch recht ansehnlich. Den vom Motiv her ähnlichen 'Creep' steckt der Film in dieser Beziehung jedenfalls locker in die Tasche. | |
mdbnase sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 05.09.2011, 17:15 |
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