Somewhere, over the rainbow .....von Michaela | |
Dem Film eilt ein gewisser Ruf voraus: verrückt, brutal, schwarzer Humor. Auf der DVD-Hülle steht "Vergessen Sie Men in Black, vergessen Sie Akte X, denn hier kommt die verrückteste Alien-Jagd aller Zeiten! STGP ist ein turbulenter Ritt durch alle Gefühlszustände und ein Paradebeispiel für das ungeheure Potenzial der koreanischen Filmwelt. Neben der intelligenten und durchaus gesellschaftskritischen Doppeldeutigkeit der Geschichte begeistern vor allem die hervorragenden Darsteller und der tiefgründige Humor". Davon würde ich die Aussage "hervorragende Darsteller" durchaus unterstreichen, auch wenn sie, typisch koreanisch und aus westlicher Sicht, überagieren. Der Vergleich mit Men in Black oder Akte X ist sowieso ein Witz. Da sind einfach Welten dazwischen. STGP spricht zwar mehrere Gefühlszustände an, aber als turbulenten Ritt würde ich das nicht bezeichnen. Um zu beurteilen, ob der Film wirklich gesellschaftskritisch ist, kenne ich die koreanischen Zustände zu wenig. Und tiefgründiger Humor? Konnte ich so nicht entdecken. Vielleicht erwartet man manchmal zu viel von einem Film, vielleicht muss man manchmal einen Film zweimal oder öfter sehen, um seine Komplexität zu verstehen. Ich fand STGP etwas zu lang, teilweise brutal, von der Idee her nicht schlecht, aber irgendwie hat er bei mir nicht gezündet. Die Personen leiden zu viel, als dass das bisschen Humor, das vorkommt, einen zu lautem Lachen veranlasst. Vielleicht soll das aber so sein. Dass man darüber nachdenkt, was man als gegeben hinnimmt, ohne die Dinge zu hinterfragen, warum manches so ist und warum es nicht geändert wird. Und warum der Einzelne im Grunde keine Chance hat, Mißstände zu ändern. Außerdem fand ich, dass einige Charaktere, insbesondere der "Lone Ranger" der Polizei und der junge Superbulle, zu sehr eingeführt wurden, nur um dann doch als Randfiguren zu enden. Und es dauert dann doch gefühlte vier Stunden, bis endlich der Plot-Twist kommt und somit der Clou der Story irgendwie verpufft. Und, wie in so vielen koreanischen Filmen, wurde die Polizeitruppe mal wieder als Idioten dargestellt - sind die wirklich so dämlich (und korrupt) oder ist das nur ein Gag? Da muss man sich ja fast Sorgen machen. Alles in allem ein interessanter Film, der mich aber nicht sonderlich überzeugen konnte. Aber "Somewhere over the rainbow" besteht immer Hoffnung. Ein Song, der sehr gut zur Grundstimmung des Films passt, irgendwie melancholisch, irgendwie schön, und irgendwie hoffnungsvoll. | |
Michaela | 25.02.2012, 23:51 |
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