Guter Start für’s FFF 2012von mdbnase | |
Im neuen Film von Ben Weathley begibt sich ein Pärchen im besten Alter auf einen Campingtrip durch das verregnete Yorkshire. Beide stellen sich dabei als zwar liebenswerte aber dennoch ziemlich verschrobene und sozial dysfunktionale Personen heraus, die auf ihrem Trip einige Leichen zurück lassen. Die schwarzhumorige aber auch tragische Geschichte wurde von Weathley in tollen, atmosphärischen Bildern photographiert. Die Szenerie ist dabei so trostlos wie das Seelenleben der beiden Protagonisten aber dennoch faszinierend. So bekommt man viele stimmungsvolle Bilder des regnerischen und Nebel verhangenen Yorkshire zu sehen. Sehr trocken dagegen ist der feine und gleichzeitig tiefschwarze Humor, der hier sowohl in den Untaten als auch der Art der beiden damit umzugehen immer wieder hervorsticht. Skurril wirkt das Pärchen zusätzlich dadurch, dass sie eigentlich frisch verliebt sind und trotzdem wie ein altes Ehepaar erscheinen. Dabei versucht jeder, sich dem anderen anzupassen und übernimmt mit der Zeit dessen Eigenarten in einer Art und Weise, die sich kaum mit den eigenen Macken verbinden lässt und zum tragikomischen Ende führt. Dazu mischen sich aber auch dramatische Momente, die mit dem britischen Humor gut harmonieren während das Geschehen immer glaubwürdig bleibt. Die Geschichte wird relativ langsam erzählt und immer wieder durch die halb improvisierten Dialoge und ein paar blutige Szenen aufgelockert. Des Öfteren habe ich mich dabei an den stimmungsmäßig ähnlich angelegten „Adams Äpfel" erinnert gefühlt. Mit Sightseers gelingt Weathley wieder ein Film, der sowohl genreübergreifend als auch psychologisch funktioniert, aber dennoch ganz anders angelegt ist wie der Vorgänger „Kill List". Entstanden ist ein toller, sarkastischer manchmal etwas ruhiger Beziehungs-Film der trotz seiner tragischen Momente einfach Spaß macht. | |
![]() sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 30.08.2012, 15:45 |
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