The South will die again.von D.S. | |
Ich gehöre zu denjenigen, die von "House of 1000 Corpses" nicht besonders angetan waren. Ging die erste Hälfte des Films für mich noch als akzeptabler "Texas Chainsaw Massacre"-Ripp-Off durch, wurde das Ganze dann zu einer nur noch langweiligen, möchtegern-überdrehten und pseudo-kranken Luftnummer. "Devil’s Rejects" ist da (wie ja schon von zahlreichen anderen Reviewern erwähnt) anders, er geht direkt und schnörkellos zur Sache, ist ein viel "normalerer" sicker Film und funktioniert darum wesentlich besser. Dabei ist er erstaunlich humorvoll - und natürlich blutig, wobei er nicht ansatzweise so derb ist, wie einige Reviews vermuten lassen. Insbesondere die Zahl der Opfer ist im Vergleich mit dem ersten Teil geradezu erschreckend niedrig. Aber das macht nichts, denn bei den wirklich harten Exploitationfilmen ging es noch nie darum, möglichst explizit zu sein - sondern darum, das Gefühl zu vermitteln, daß es für die dargestellten Charaktere einfach NICHTS gibt, das zu hart WÄRE. Wie ja auch schon anderswo erwähnt, ähnelt "Devil’s Rejects" darum enorm bestimmten Kultfilmen der 70er und 80er, ich persönlich fühlte mich von der Stimmung her am meisten an "Last House on the Left" erinnert. Gerade auch wegen Look und Soundtrack könnte man problemlos glauben, "Devil’s Rejects" stamme aus dieser Zeit. Ein wenig "Texas Chainsaw Massacre" ist übrigens auch hier wieder zu finden - allerdings diesmal eine Anlehnung an den zweiten Teil: die Figur des Sheriffs, der zu jeder noch so skrupellosen und brutalen Tat bereit ist, um ultimativ Rache an der Spaulding-Family zu nehmen. Unheimlich intensiv gespielt, ist sie eines der Highlights des Films. Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu sagen - "Devil’s Rejects" rockt ganz gut und macht wesentlich mehr Spaß als der erste Teil. Für meinen Geschmack ist das Ganze zwar nicht außergewöhnlich genug, um das Zeug zum Kultfilm zu haben: den Vorbildern zwar überzeugend nacheifernd, ist und bleibt er aber eben doch eine Kopie von Filmen, die es vor zwanzig, dreißig Jahren schon gab. Als solche, als moderne Hommage funktioniert Zombies zweites Werk aber durchaus und unterhält im Rahmen seiner Möglichkeiten ausnehmend gut. Ein wenig mehr Handlung könnte ihm allerdings nicht schaden... Insgesamt deshalb 7 von 10 Punkten. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt | 13.08.2005, 13:13 |
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