crazy

Boy Eats Girl

Schmackhaft

von D.S.
Ein Film, der mich in mehrfacher Hinsicht überrascht hat. Das fing mit dem Look an: ich hatte ein eher trashiges Ambiente erwartet, bekam aber professionelle, vergleichsweise hochwertige Bilder zu sehen. Statt amateurhaften Overactings gab es erstaunlich gute schauspielerische Leistungen. Und wider Erwarten waren Inszenierung und Story nicht die eines überdrehten Funsplatters, sondern zunächst fast mainstreamig zu nennen (Highschool-Romanzen und -Probleme etc.) - bis dann in der zweiten Hälfte des Films vermehrt Gas gegeben und "Boy eats Girl" zu einem reichlich blutigen, vor allem aber immer witzigen Film wurde.

Kurz gesagt: Er ist irgendwo in der selben Richtung wie "Evil Aliens" unterwegs, ist dabei aber um eine Klasse besser umgesetzt. Nicht so naiv-fröhlich, aber dafür fähiger. Nicht so absurd, aber dafür charmanter. Nicht ganz so gorehaltig, aber dafür auch nicht so aufgesetzt und gezwungen wirkend. Eine Szene aber kann es auch an Krassheit locker mit ihrem Quasi-Ebenbild in "Evil Aliens" aufnehmen, funktioniert für meinen Geschmack aber besser (und damit ist nicht nur das Werkzeug gemeint, das in dieser Szene zum Einsatz kommt) - und bekam, im Gegensatz zu jener, auch Szenenapplaus vom Publikum.

Natürlich ist die Story mal wieder kaum der Rede wert (Mutter erweckt tödlich "verunglückten" Sohn neu zum Leben; der bekommt erst mal gar nicht mit, daß irgendwas mit ihm nicht mehr stimmt; wird dann aber immer hungriger auf Menschenfleisch; und schon bald breitet sich die Zombie-Epidemie fast unaufhaltsam aus...), wenngleich sie immerhin ein kleines bißchen facettenreicher angelegt ist als bei vergleichbaren Filmen. Tatsächlich werden der Zombie-Thematik glatt noch ein, zwei neue Aspekte hinzugefügt, auch wenn die selbstverständlich nicht wirklich von Belang sind. Denn um die Story geht es hier ja nicht wirklich...

Aber wie auch immer, das Ganze ist in sich schlüssig und kommt, nachdem es schließlich endlich Fahrt aufgenommen hat (was ein wenig zu lange dauert), nicht mehr ins Stocken. Ein paar böse Witze, eine Menge echt hübscher Mädels und ziemlich gute Masken sorgen zusammen mit dem einen oder anderen Liter Kunstblut jedenfalls für Partystimmung und viel hirnfreien Spaß - wenn auch längst nicht so abgedreht und originell inszeniert wie etwa bei "Shaun of the Dead". Dennoch, gute sieben Punkte und eine dicke Empfehlung - allemal die bessere Wahl als "Evil Aliens".
D.S.
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

14.08.2005, 04:24



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