Casshern

Das Ende der Gesellschaft

von QuintenQuist
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Der Philosoph Emmanuel Levinas schrieb mal, das Verantwortung nur von Antlitz zu Antlitz moeglich ist und das Hinzukommen eines Dritten eine Vermittlung braucht und so die Idee der Gerechtigkeit ersteht. Casshern ist die nicht eben positive Variation solch eines Gedankens, in digitalen Bildern, die bisweilen uebermotiviert und ueberfrachtet weniger eindrucksvoll daherkommen, als wohl gewollt und leider ist der Film auch einige Minuten zu lang, aber mit einer konsequent vorgetragenen Idee, die ihn tatsaechlich als Antikriegsfilm ausweist. Ein Film, den der immer gerne in Veteranenruehrseligkeit verfallene Spielberg leider so nie drehen wird, in dem alle Beziehungen Konflikte sind, die nur in Gewalt muenden koennen. Die Bilder unterstuetzen das nicht immer, aber grade im letzten Drittel tobt sich der Filmemacher schoen aus, variiert allerlei Optik und erreicht etwas, was Herr Zombie in seinem The Devils sicher auch gerne gehabt haette ( was ein Vergleich! ) naemlich durch die Kontakarierung von rein digitalisiertem Bild und "Echt"-Sequenzen letzteren eine ungemeine Wucht zu verleihen ( und ums zu erklaeren, bei Zombie ist das Aequivalent die konsequente und trotzdem mißlungene Normalisierung der "Familie" im Kontrast zu ihrem Handeln und natuerlich dem Sheriff ). Casshern ist ein guter Film, und ueberraschenderweise gar nicht so sehr wegen riesenhafter Bilder als vielmehr einer Idee und der konsequenten Umsetzung. Zu lang, was schade ist, weil grade das Ende beruehrt.
QuintenQuist
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

19.08.2005, 13:38



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