Banale Grande!von Lari-Fari | |
Was war ich auf diesen Film angefixt als ich den Trailer im Februar auf der Berlinale gesehen hatte! Was war ich ernüchtert als ich dann aus dem Kino kam! Als großer Fan fliegender Asiaten war Wu Ji - The Promise für mich natürlich Pflichtprogramm, aber am Ende war es dann tatsächlich eher Pflicht als irgendwas Anderes. Die großen Vorbiler Hero und Tiger & Dragon fest im Blick, versucht Wu Ji ständig, auf nachdenklich und kontemplativ zu machen, um dabei so richtig gnadenlos abzuschmieren. Das liegt vor allem daran, dass das sich entspinnende chinesische Märchen zwar ganz hübsch, aber eben auch augenzumhimmelverdrehend banal ist. Natürlich könnte das damit zu tun haben, dass man hierzulande nur die um ca. 20 Minuten gekürzte internationale Fassung zu sehen bekommt (Auf der Berlinale wie auch in den Fantasyfilmfest-Nights) - Dagegen spricht allerdings, dass auch in beinahe allen anderen Aspekten des Films eine haarsträubende Lücke klafft zwischen großen Ambitionen und tatsächlich vorhandenem Talent. Sicher hatte man sich mit den Special Effects viel vorgenommen, aber das Ergebnis sieht nun mal verdammt nach Playstation aus und reißt einen deshalb ständig aus der Handlung. Klar wollte man den Film durch Komponist Klaus Badelt Hollywood-tauglich machen, bekam aber leider nur einen plärrenden Fluch der Karibik-Soundtrack von der Stange. Und die Dialoge kommen im Drehbuch bestimmt toll tiefsinnig rüber, nur wirkt das auf der Leinwand über weite Strecken unfreiwillig komisch (im tragischen Finale hat der ganze Saal, knapp 1000 Leute, gebrüllt vor Lachen). Auf der Haben-Seite gibt’s immerhin traumhaft schöne Kostüme, sehr gute Kameraarbeit (Peter Pau!) und beeindruckende Landschaftsbilder zu vermelden. Trotzdem ist Wu Ji nur ein sich selbst viel zu wichtig nehmender Huihuibumms, der problemlos auch als typischer RTL-Eventfilm durchgehen würde, sprich: Kurzweiliger Trash. Für die zwei Leute, die ihr Lebtag weder einen Hongkong-Reißer aus dem Tsui Hark-Umfeld gesehen haben noch die erwähnten Vorbilder Hero oder Tiger & Dragon kennen, könnte Wu Ji eine Erfahrung sein. Aber auch denen zeigt man besser erst mal A Chinese Ghost Story und The Bride With White Hair. | |
Lari-Fari | 24.03.2006, 01:03 |
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