Ab nach Bratislavavon Triggermike | |
Der folgende Review enthält SPOILER! | |
Du wirst auf einem dreckigen Fabrikboden, der aus kühlem Metall besteht, von einem sehr wuchtigen, osteuropäischen Mann, so einem Türsteher Typ, dem man Nachts nicht begegnen möchte, an deinen Händen über den blutigen Boden gezogen. Die Versuche durch Schreien und Schütteln wegzukommen schlagen fehl. Der Rücken, das Einzige was du von dem Mann der dich zieht siehst, ist so groß wie der eines Catchers. Ein verzweifelter Blick nach links, aus der Richtung aus der du panische Schreie hörst, und du siehst durch einen kleinen Spalt einer geöffneten Tür einen Mann in einem Fleischeranzug, der gerade mit einem Bunsenbrenner das Auge einer Zimmergenossin zum Schmelzen bringt. Die Todesangst wird größer, doch kommst du nicht frei. Du wirst mit Handschellen an deinen Beinen und Armen an einen metallischen Stuhl gefesselt. Links und rechts von dir befinden sich verschieden grosse Messer, eine Kettensäge und viele chirurgische Geräte, die garantiert nicht sterilisiert sind. Dabei hat doch alles so gut angefangen. Paxton und Josh sind auf dem Höhepunkt Ihres noch jungen Lebens. Gemeinsam mit Oli, den sie auf Ihrem Trip kennen gelernt haben, reisen die 2 Amis und der Isländer mit dem Rucksack durch Europa. Es gilt nur eins: Spaß haben, mit vielen möglichst wechselnden Geschlechtspartnern der non verbalen Geschlechterkommunikation frönen, Drogen nehmen und hemmungslos feiern. Wer sich jetzt in Teenie Komödien wie "EuroTrip", "American Pie", "Road Trip" oder "Deuce Bigalow 2" versetzt fühlt, der liegt damit gar nicht so falsch. Angekommen in Amsterdam wird natürlich erstmal gekifft und an komatösen Mädchen rumgefummelt. All das, was man sich in seinen pubertärsten Träumen wünscht, bietet der Film in seiner ersten halben Stunde und irgendwie will man sich gleich zwei Kumpels und einen Rucksack schnappen und sofort durch Europa reisen. Nach einem Geheim Tipp und ein - zwei Beweisfotos von nackten Osteuropäerinnen zieht es die Drei in ein unberührtes Mekka für pubertierende, ausländische Backpacker Touristen. Ein Mekka in dem Frauen noch von allein nackt rumlaufen, wo man noch gebeten wird mit in die gemischte Sauna zu kommen und wo sich Freundinnen ganz ungeniert auch vor allen küssen. Die Rede ist von Bratislava. Und obwohl alles so gut angefangen hat, wissen die drei nicht, das Bratislava auch andere Touristen anzieht. Touristen wie Takashi Miike, der fröhlich eine Fabrik verlässt und warnt, dass man dort doch sein ganzes Geld lassen könne. In Bratislava bekommt man nämlich für Geld wohl alles. So auch die Chance für eine gewisse Summe Leute zu foltern und zu töten und es machen nicht wenige Gebrauch von dieser durchaus lukrativen Business Idee. Eli Roth hat 2002 mit "Cabin Fever" ein Tribut an den Camper Film gezollt und hat einen der interessantesten und rentabelsten Horrorfilme des Jahres gedreht. Rotierend auf allen wichtigen Festivals bekam der Film die Anerkennung, die er verdiente. Roth’s Folgefilm "Hostel" will viel sein, vor allem ist er aber 90 minütige, kurzweilige Unterhaltung und hey, der mit dem Leben davonkommende Protagonist, verliert bis zum Ende nur 2 Finger, allein Swetlana bekommt 3 Finger auf meiner Fingerskala, also hat sich der Trip doch irgendwie gelohnt! | |
![]() | 31.03.2006, 12:45 |
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