Ho..gähn..stelvon Braindeath | |
Ich habe eben gerade in Salzburg in einem brechend vollen Kino den Film "Hostel" gesehen, und muss zu meiner großen Entäuschung sagen es gab wohl keinen in dem Saal, dem der Film wirklich gefallen hätte. Kommentare wie: "Öde!", "Geld zurück..", "Langweilig", sprechen eine deutliche Sprache. Mir ging es ähnlich um nicht zu sagen genauso. Um es vorwegzunehmen ich bin keiner der sich jeden auf den Video-/DVDmarkt kommenden Horrorfilm "reinziehen" muss, bin also alles andere als abgehärtet. Ich schau mir Horrorfilme an um mal wieder richtig Panik zu haben wenn ich durch die Tiefgarage gehe, und nur meine eigenen Schritte höre. Soviel zu mir, weiter mit dem Film, der mir dieses Gefühl der Beklemmung, Panik oder wenigstens Angst nicht mal ansatzweise vermitteln konnte. Der Film fing an wie ein weiterer Versuch spätpubertierender "American Pie"-Drehbuchautoren. Etwas langweiliger geschnittener amerikanischer Sex (soll heißen einige Titten wackeln, und das wars). Ein paar derbe Sprüche die eher in Richtung eines billigen Softpornos gehen um die jugendliche Zuschauerschaft in ihrem kindlichen Humor zu unterhalten und die Einführung einer, leider an den Film völlig verschwendete, kreativen Story. Deshalb verschwendet weil die Idee selber nie an ihre Grenzen stößt, geschweige denn mehr ausgereizt wird, als für den Versuch einer fortlaufendenden Handlung. Die Charaktere werden so kurz wie möglich eingeführt, zwischendurch versuchte man wohl wissend um dieses Manko, noch kurz eine Hintergrundgeschichte um die Hauptperson zu basteln um die Motivation die am Ende folgt wenigstens logisch in Einklang mit dem Film zu bringen. Sogar den Partner des Hauptdarstellers irritiert die plötzliche Offenheit, da hat wohl einer der Drehbuchautoren einen Hinweis auf seine eigene Lustlosigkeit geben wollen. Um die eigentliche Story aber nicht zu sehr ausbauen zu müssen werden noch ein paar lüsterne Mädels gezeigt ohne auch nur einen Funken an Spannung aufbauen zu können. Hier hoffte man wohl es reicht völlig wenn man erst nach ! einer Stunde ! Film die ersten Spannungsbögen einbaut, richtig aufgeweckt haben mich die dann aber auch nicht mehr. Weiter geht es dann, ohne viel verraten zu wollen, mit ein paar Schnetzelszenen, die leider auch nie richtig an eine gewisse Ekel- oder Schockgrenze stoßen um wirklich ein Gefühl der Beklemmung zu erzeugen. Das ist ungefähr so als ob man in der Morgenzeitung von einem Mord liest, man ist schockiert aber richtig an sich ranlassen tut man es auch nicht. Genauso ist es im Film, die einzelnen Personen bleiben in ihrer Darstellung und Charakterzeichnung so blass, dass man kaum zusammenzuckt wenn sie zerschnitten, verbrannt, ausgeweidet und erschossen werden, man hat einfach keinen Bezug dazu, zudem wird es kaum so schokierend gezeigt wie ich angenommen habe. Während The Hills have Eyes mit einer brutalen Gangart und emotionalem Mitfiebern punkten kann, werden hier die Tötungszenen verdunkelt, weggeschnitten oder einfach so auf extrem getrimmt das es fast an die Grenze des lächerlichen streift. Es muss nicht sein, dass man alles detalliert sieht wenn die richtige Athmosphäre aufgebaut wird, da reicht schon ein tiefes Atmen um Schocks auszulösen, aber dieses Machwerk hat nichts davon. Es ist beschämend das ein Quentin Tarantino seinen Namen dafür hergegeben hat, für mich war das einer der Gründe warum ich diesen Film überhaupt anschauen wollte. Abschließend muss ich noch sagen, dass mich als Erzieher vor allem die Darstellung der Kinder erschreckt hat. In solchen Filmen haben Kinder einfach nichts zu suchen, vor allem nicht als mit Kaugummi bestechliche Mörder, aber ich denke das ist wohl Geschmackssache. Fazit: Der Film bedeutet für mich 8,50 umsonst ausgegeben um 1,45 h zu schlafen. | |
![]() | 30.04.2006, 23:48 |
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