Für die Jugendvon Rohrkrepierer | |
Uha... Da betritt man einen abgedunkelten Kinosaal, randvoll mit von Hormonen übersprudelnden "barely legal males" samt "ziemlichsichernochtnichteinmallegalfemales" in ihren Armen. Und sofort fühlt man sich sogar als Mittzwanziger alt! Hätte ich geahnt, daß dies ein klares Zeichen war. Eine Warnung. Ein untrüglicher Beweis dafür, wie der Horrorfilm an sich schon seinen Weg in die Hochglanzkinderzimmer gefunden hat und auf diesem Weg verstorben sein muß. Ich hätte davon laufen sollen. Weit weg. Ich hätte mich hinter ein finsteres, verstaubtes Videothekenregal flüchten sollen. Dort wäre ich sicherlich verschont worden. Verschont von diesem Film, der sich sehr windet, um gerade noch dieser Klassifizierung gerecht zu werden. Ein Stück bewegter Bilder, das den Bodensatz heutigen Psychoterrors definiert. Noch vor wenigen Jahren wäre "Hostel" gerade mal auf Video veröffentlicht worden und wohl in den erwähnten Regalen zu recht verstaubt. Warum Tarantino seinen Namen dafür hergeben mußte und ein Takashi Miike zu einem Cameo bewegt werden konnte, kann wohl nur noch mit einem extremen Fall von Bestechung erklärt, oder als geschickte Marketingidee honoriert werden. Sex, Gore, Exploitation (jedoch in mainstreamkompatibler Verpackung), Archetypen, Teenager, Kettensäge, Splatter (wenn auch auf Troma-Niveau, leider ohne die Dummdreistigkeit)... all das hatte "Hostel" und doch ist es nicht im Ansatz ein guter Film geworden. Dafür alleine sollte man Eli Roth schon beglückwünschen, denn in diesem eklatanten Umfang ist das kaum einem Regisseur vor ihm gelungen... Jetzt freue ich mich sogar auf "Saw 27" und das "Suspiria"-Remake... denn schlimmer kann es gar nicht kommen. | |
Rohrkrepierer sah diesen Film im Cinecitta' 3, Nürnberg | 04.05.2006, 10:23 |
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