Herztodvon Alexander | |
Diese kleine Perle lief mal auf den Filmfestnights, wo ich seinerzeit leider auch nicht hingegangen bin. Als ich ihn holte stand meine Lieblings-Aushilfskraft hinter der Theke, die meinen Geschmack ganz gut kennt, und meinte so „Bist Du jetzt sicher das Du Dir den geben willst ? Der ist soooowas von schräg!". Aber sie meinte das jetzt nicht negativ. Gute Frau. Heartless erinnert zunächst ein bisschen an diese so einmaligen Geschichten von Clive Barker, diese feinstofflichen Charaktere in bedrohlichem Setting (Wer jetzt nicht kapiert was ich meine, dem empfehle ich eines der Frühwerke von Barker, vielleicht „WeaveWorld"). Scheinbar normale Menschen laufen irgendeine Gasse einer britischen Großstadt entlang und finden sich plötzlich dem blanken Horror ausgesetzt, ohne das dieser jedoch richtig greifbar und zu verstehen wäre. Das Entsetzen ist viel feiner verwoben als man zunächst annehmen mag. Der für das Genre „Horror" recht angenehm lange Film nimmt sich Zeit eine düster-komplexe, dabei vollkommen undurchsichtige und unvorhersehbare Geschichte zu erzählen. Ein junger Aussenseiter hat das Gefühl, die Welt nicht zu verstehen und fühlt sich von seinem Umfeld zusehends bedroht. Leidet er nur an Halluzinationen, an Depressionen oder ist er wirklich in der Lage das Böse zu demaskieren? Dieser vielschichtig interpretierbare, wunderbare Film ist wirklich ziemlich schräg und hat einen kongenialen, melancholischen Britpop-Soundtrack, der zauberhaft zur Geschichte passt und niemals aufgesetzt wirkt. Man langweilt sich keine Sekunde in diesem stimmungsvollem Schauerstück. Achja, und eine ultraperversbrutale Szene gibt es auch. EINE. Aber die reicht. Uneingeschränkt empfehlenswert! Für soviel Kunst gibt’s dann auch 8.5 Punkte! Bestes Zitat : „Es sind keine Masken!" | |
![]() | 21.08.2013, 22:54 |
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