Jonestown revisitedvon Dick_Laurent | |
Ein Journalistenteam macht sich auf den Weg in ein abgelegenes Dörfchen im Urwald, um die Schwester eines Fotografenfreundes zu besuchen, die seit ihrem Drogenentzug zurückgezogen in der religiösen Kommune Eden Parish lebt. Und die Kamera ist mit dabei. Mit ihrem Aufenthalt setzen die aufgeklärten Großstädter einen letalen Automatismus in Gang, dessen Ausmaß ihre Vorstellungskraft bei Weitem übersteigt. Der Found Footage Horror von Ti West orientiert sich lose am berüchtigten Jonestown Massaker von 1978, läßt sich sehr lange Zeit mit der Konkretisierung des aufkommenden Unheils und legt nur langsam das Dunkle im fröhlich-idealistischen Sektenalltag frei. Wie das bei Filmen dieser Stilrichtung immer so ist, kann man trefflich darüber streiten, wieviel Sinn es macht in den bedrohlichsten Momenten mit der Kamera draufzuhalten, und auch über die Logik im Verhalten der Protagonisten kann man des Öfteren die Stirn runzeln. Dennoch ist West ein extrem unangenehmer Film gelungen, der zwar nicht allzu blutig, dafür aber umso konsequenter daherkommt. Da sich das genretypische Kameragewackel auch in Grenzen hält, steht einem verstörenden Filmgenuß nichts im Wege. Darauf ein Cool Aid. | |
![]() | 17.02.2014, 14:49 |
Weitere Informationen (externe Links): | ||||||||||||||||||||||||
|