Das perfekte Promi Dinnervon Alexander | |
Ochja, Kannibalenfilme. Die haben wir uns früher verhuscht und verstohlen in der Videothek gegriffen, zu Zeiten als solche Filme noch neben den Pornos standen. Man war damals noch nicht so abgebrüht und hatte diese gewisse kribbelige Freude an Ultrabrutalo versprechenden Filmen, die dann bald sehr schnell von der FSK in die ewigen Jagdgründe des Schwarzmarkts verbannt wurden (denn ein Internet gab es damals noch nicht, folks!). „Guilty pleasure" im Programmheft trifft es wohl ganz gut. Den berühmt-berüchtigten „Canibal Ferox", dem sogar im Abspann des neuen Eli Roth Werks gehuldigt wird, vielleicht mal ausgenommen, kann ich mich aber an keinen auch nur annähernd erträglichen Kannibalen-Film erinnern. Da ist das grüne Inferno auf alle Fälle besser gemacht und auch von hohem Unterhaltungswert. Für einen aus der alten harten Garde die schon alles kennen, war der Gore Faktor jetzt nicht so unerträglich hoch, daß er mir den Appetit auf mein Popcorn verdorben hätte, dennoch wurden jegliche Erwartungen an das Ausmaß möglicher Schlacht- und Zubereitungsarten der Dschungel-Kochtruppe aufs beste erfüllt. Mag sein das der ein oder andere Veganer hier das Kotzen kriegt. Die bizarre Selbstverständlichkeit mit der dies geschah erinnerte mich ein wenig an den trash der späten 70er, ohne das dieser aber wie eine trashige Hommage gemacht war, wie es z.B. ein Tarantino in Death Proof tat - dafür wirkte alles dann doch etwas zu glatt und perfekt. Gespickt mit zugegebenermassen saukomischen Pointen für ein Publikum das schon fast alles kennt war mir der Film zwar fast einen Tick ZU lustig, aber was soll’s. Subtile Meisterwerke darf man von Eli Roth sowieso nicht erwarten. Weil mich The Green Inferno trotz seiner kleinen Schwächen nicht eine Sekunde gelangweilt hat und weil die Zeit einfach mal wieder Reif war für so einen „Schund", gebe ich gönnerhafte 7.5 Punkte. | |
![]() | 15.03.2014, 18:32 |
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