Chattanooga Choo Choovon Lovecraft | |
Endlich mal wieder packende Science Fiction zum Mit- und Nachdenken. Bong Joon-ho, der mir persönlich einst das Tor zur koreanischen Filmwelt mit dem grandiosen "Memories of Murder" öffnete, versucht sich mit großem Budget und ebensolchem Erfolg an der französischen Comicvorlage von Lob und Rochette. Wer in der düsteren Allegorie auf gesellschaftliche und sozialpolitische Verhältnisse nach Logik- und Plotlöchern sucht, ist meines Erachtens fehl am Platze. Natürlich ist die gesamte Prämisse des Films unrealistisch, aber darauf kommt es, gerade auch als Verfilmung einer literarischen Vorlage, hier nicht an. Ich fand es sehr angenehm, daß der Film seine (oftmals bittere) Message immer mit leichtem Augenzwinkern und ohne übertriebene Verbissenheit präsentiert. Daß man den Film nicht bierernst nehmen sollte, wird schon bei der umwerfend holprigen Ansprache von Tilda Swinton ("I am head, you are shoe") mehr als deutlich. Und Kartoffelacker, Rinderställe und Hühnerfarmen sucht man in den grandios designten Zugabteilen ebenfalls vergeblich. Diverse optische und inhaltliche Überraschungen halten den Zuschauer trotz erheblicher Lauflänge mühelos bei der Stange. Aus meiner Sicht funktioniert der Film als Ganzes schlichtweg tadellos und sollte von thematisch Interessierten nicht versäumt werden. | |
![]() sah diesen Film im Cinestar, Berlin | 31.03.2014, 15:03 |
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